DoHaRad‘nRoll
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Venetien

Veröffentlicht: 23.09.2024

Tag 5 (23.9.): Cortina - Lago di Santa Croce 80 km 500 hm

Wie in den letzten Tagen strahlt auch heute die Sonne am Morgen. Im Laufe des Tages zieht es dann immer mehr zu. Wir können nun bei unserer Abfahrt den Monte Cristalino in seiner ganzen majestätischen Pracht bewundern. Das gegenüberliegende Dreigestirn der Tofana, wo die alpinen Skiwettbewerbe stattfinden, liegt leider auch heute in den Wolken. Bei herrlichstem Ausblick auf berühmte Dolomitenspitzen wie Monte Pelmo oder ... Auch heute radeln wir auf einer ehemaligen Bahntrasse, auf der bis 1964 eine Schmalspurbahn verkehrte. Aus dieser Zeit stammen noch die vielen schmalen Brücken und Viadukte, die rund zehn Tunnel sowie die schön hergerichteten Bahnhöfe. Dieser Radweg 'Der Lange Weg der Dolomiten' ist auch Teil des bekannten Radwegs München - Venedig, von dem uns Radfreunde aus Berlin mit Begeisterung erzählten. Wir können diese nun gut teilen. Nach 40 km geht es rasant bergab ins Tal der Pieve, dem wir für die nächsten 35 km bis zum Lago di Santa Croce folgen. Einen Halt legen wir in Longarone ein, weil es dort gutes Eis geben soll. Dabei erfahren wir von der Katastrophe von Vajont. Am 9. Oktober 1963 stürzte ein riesiger Erdbrocken von. den Abhängen vom Berg Toc ab und stürzte in das untere künstliche Becken des Stausees von Vajont. Eine riesige Welle schwappte über die Staumauer,  ganz Longarone und einige nahen Dörfer wurden von einer kräftigen Wassermasse (70 m hoch und mit einer Geschwindigkeit von 96 Stundenkilometern) dem Erdboden gleichgemacht; die Opfer dieser Katastrophe waren 1909.  Die wenigen Überlebenden setzten sich für einen raschen Wiederaufbau  ihrer Stadt ein, mit dem bald begonnen werden konnte. Gleichzeitig wurde der Stausee trockengelegt.

Tag 6 (24.9.): Farra d'Alpago - Pordenone - Codroipo 100 km

Heute gibt es eine Flachetappe. Lediglich an der Straße um den Croce und am gleich folgenden Lago Morto geht es rauf auf und runter! Wir kommen auf dem gut beschilderten Radweg bis  zur schönen Kleinstadt Vittorio Veneto gut voran. Wenig später verlassen wir den schönen Radweg München-Venedig und orientieren uns östlich in die Region Friaul-Julisch Venetien. Auf kleinen Provinzstraßen erreichen wir über Sacile die Stadt Pordenone. Zeit für eine Kaffeepause in der historischen Altstadt direkt.am sehr schönen Palazzo Comunal aus dem 14. Jahrhundert. Entlang des Corso Vittorio Emanuele II befinden sich einige schöne, gotische Palazzi und Stadtpaläste aus der Renaissance. Wir radeln weiter durch die Ebene, entlang von Feldern, bis zum Dorf Valvasone mit mittelalterlichem.Ortskern, wo sich auch der prächtige Dom aus dem 16. Jahrhundert befindet. Wir genießen auf dem Platz die tolle Atmosphäre. Immer wieder unglaublich ist die italienische Kultur!  Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem heutigen Zielort Codroipo. Etwas außerhalb liegt  die Villa Manin, wo wir eine sehr schöne Unterkunft gebucht haben. Wir besuchen gleich noch die Villa, die von Säulengängen und großen Grünanlagen umrahmt wird. Erbaut wurde sie im 17. Jahrhundert von einer der reichsten Adelsfamilie im venezianischen Stil. Wir sind von dem Bau und der gesamten Anlage sehr beeindruckt. Bei leichtem Nieselregen, von dem wir auf dem Rad zum Glück verschont blieben, spazieren wir durch den großen Park hinter der Villa. Es gibt dort riesige, alte Bäume aus aller Welt, darunter besonders viele große Zedern. Uns gefällt auch der morbide Charme des Parks, denn die Skulpturen werden seit vielen Jahren ihrem Schicksal überlassen, haben Körperteile verloren und reichlich Moos angesetzt. Abgerundet wird unser Tag mit einem guten italienischen Essen. Was soll man sich noch mehr wünschen? 

Tag 7: Villa Manin - Udine - Triest 110 km

Heute steht eine weitere Flachetappe an, insgesamt eher mühsam und langweilig. Es gibt nicht viel zu sehen, teilweise entlang von Hauptstraßen. Wir haben gestern entschieden, den Umweg über Udine, seit 1958 Partnerstadt von Esslingen, zu machen. Der Dom und einige Palazzi sind sehr beeindruckend, doch in der kurzen Zeit unseres Besuchs hinterlässt die Stadt keinen starken Eindruck. Wir erinnern uns jedoch daran, dass ein Erdbeben im Mai 1973 Teile der Stadt und Dörfer in der Umgebung zerstört hat. Mit großer Effizienz und Ernsthaftigkeit wurde für den Wiederaufbau gesorgt. Von Udine kommen wir Richtung Süden schnell voran und erreichen bald die Festungsstraße Palmanova, die als Planstadt mit sternförmigem Grundriss angelegt ist. Sie diente im 17. Jahrhundert als Hauptquartier der venezianischen Truppen im Kampf gegen Österreich. Über einsame Landstraßen, parallel zu Hauptstraßen und teilweise auch direkt auf diesen nähern wir uns unserem Zielort Triest. Rund 20 km vor dem Ziel, nach einem knackigen Anstieg in flottem Tempo, sehen wir erstmals die Adria - sehr schön. In Triest machen wir einen Spaziergang durch die Altstadt und entlang des Canale Grande mit den schönen Palazzi. Auf der Rückreise werden wir mehr Zeit in Triest und zur Besichtigung haben. 


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