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Tag 14-18 - Neues aus dem Land der vokallosen Worte

Veröffentlicht: 30.09.2018

Nachdem wir Slowenien in den letzten Tagen touristisch ausreichend erkundigt haben, war es höchste Zeit auch den Felsen einen Besuch abzustatten. Wände und Klettergebiete gibt es jedenfalls reichlich. Vielleicht landeten wir zufällig an den etwas abgelegeneren Orten, aber die mit viel Mühe und Materialaufwand eingebohrten Wände hier haben definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient! Die Hakenabstände sind so angenehm gesetzt, dass man mit den Knien auf Höhe der letzten Exe bereits die nächste klippen kann, die Linien sind schön und der Fels griffig und wenig begangen. Fast zu wenig, wie wir nach ein, zwei Griffausbrüchen sagen können. Aber nichts, was man mit einem Helm nicht in den Griff bekommen könnte. Bis jetzt können wir zu drei Klettergebieten ein Fazit ziehen, dass wir den Kletterbegeisterten unter euch nicht vorenthalten wollen. 


In Pod Kopitcem mit Marie & Matthias

Nahe Kobarid waren wir an der Wand Pod Kopitcem, ein sehr anfängerfreundlicher Fels mit einigen schönen Linien im französischen sechsten Grad und darunter. Für unseren Schnellkurs Felsklettern mit unseren neuen Freunden Marie und Matthias jedenfalls genau das richtige! Bonus: im rechten Wandteil ist über den Umlenkern tatsächlich eine Schaukel montiert. 


Unser Stellplatz in Drnulk


Danach fuhren wir weiter zum Gebiet Drnulk, eine ganze Ansammlung von Wänden, die dem Terminus Kletter“gebiet“ wirklich gerecht werden. Liebevoll wurden hier die Routen beschriften und die einzelnen Wände ausgeschildert. Und das Beste: Von unserem Stellplatz aus fielen wir aus der Vantüre heraus quasi in die ersten Einstiege. Vielleicht erklärt die Lage des Gebiets an einer Schotterstraße in den Bergen, die zwei kleine Dörfchen miteinander verbindet, dass es anscheinend wenig besucht ist (- wir waren jedenfalls die einzigen hier -) an der Qualität der Kletterei liegt es jedenfalls nicht. Und auch nicht an der landschaftlichen Umgebung und den Einheimischen, die jedesmal, wenn doch mal ein Auto an uns vorbeifuhr, freundlich winkten. 


Gretchen in Prtovč


Hauptsächlich den langsam doch eher kühlen Temperaturen und der Hoffnung auf eine Südwand war es geschuldet, dass wir in  Prtovč landeten. Was wir dabei nicht bedacht hatten, war die Lage der Wand auf etwa 800 Höhenmetern – also nix mit warm, trotz Sonne. Die Routen, hauptsächlich plattig bis leicht überhängend, waren trotzdem einen Besuch wert. Für die Anfahrt nach Prtovč, einem kleinem Dorf, das hauptsächlich aus einer Kirche und Kühen besteht, muss man allerdings eine sich windende Bergstraße hinaufkriechen. 


So schön die Gebiete auch waren, desto weniger erfolgreich war leider das Klettern. Nach der einwöchigen Pause waren die Arme schnell platt, die Haut durch und der Kopf spätestens nach dem ersten Griffausbruch nicht mehr ganz frei. In Zukunft werden wir nach Möglichkeit Klettertage und andere Aktivitäten besser verteilen, um etwas mehr Abwechslung zu haben. 

Egal, wir haben ja noch Zeit genug, um uns klettertechnisch weiterzuentwickeln! So haben wir immerhin einige schöne Flecken, die sicher nicht zu den typischen Tourismus-Zielen gehören, gesehen. Die abgelegeneren Gegenden und die wenigen Touristen erleichterten uns auch die Stellplatzsuche erheblich – oder wir sind mittlerweile einfach geübt und an das Leben im Van gewöhnt. Mal ehrlich, wer will schon auf einem Campingplatz übernachten, wenn er stattdessen auf 600 Höhenmetern mit Ausblick auf die Berge Pfannkuchen backen kann? Wir jedenfalls nicht. Leicht abschüssige Standplätze und daher rutschende Matratzen und kalte Duschen nehmen wir da gerne in Kauf. 

Vor allem, da unsere Standheizung nach ein paar Schreckmomenten nun doch wieder funktioniert und wir uns in den immer kälteren Nächten gut aufwärmen können. Die Gute läuft wie es aussieht nur bei ebenem Stand und/oder vollem Tank. Übrigens gibt es auch Licht am Ladebooster-Horizont! Wenn alles so klappt wie gehofft, bekommen wir ein Ersatzgerät nach Ljubljana geschickt, unser nächstes Ziel. Eine volle Ersatzbatterie würde das Campingleben dann ja beinahe zu luxuriös machen – aber nur beinah. 

Wer weiß, was bis dahin schon wieder alles schiefgeht. Ihr werdet es auf jeden Fall als erstes erfahren! 


Bis bald und Van on!

Antworten (1)

Frank
Tolle Bilder