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Tag 8-13 - Indiana Jan unterwegs im Soča-Tal!

Veröffentlicht: 25.09.2018

'Zdravo' aus Slowenien! Nein, wir haben nicht bereits die Lust an diesem Blog verloren und schon gar nicht die Lust am Herumreisen. Da wir ja aber im Urlaub sind und darüber hinaus noch einige Monate unterwegs sein und euch nicht mit ständigen Updates erschlagen wollen, haben wir uns selbst eine kleine Social Media-Abstinenz verordnet. Einen kurzen (oder vielleicht auch nicht so kurzen, mal sehen) Bericht über unsere ersten Tage in diesem wunderschönen Land können wir euch aber natürlich trotzdem nicht vorenthalten. 


Stellplatz zwischen zwei slowenischen Dörfern


Zu unserem Leidwesen stellte sich Slowenien als nicht so camperfreundlich heraus wie gehofft. Wild campen ist generell nicht gestattet – wobei wir ja streng genommen weder einen Wohnwagen besitzen, noch irgendwo unser Zelt aufschlagen wollen. Das ist zumindest das Schlupfloch, an das wir uns klammern, denn auf so gut wie allen Parkplätzen hier sind Wohnwägen verboten, besonders über Nacht. Entsprechend schwierig gestaltet sich abends die Stellplatzsuche. Bis jetzt sind wir immerhin erst ein Mal, und das auch recht freundlich, verscheucht worden. 

Zumindest die Verständigung aber klappt viel besser, als wir befürchtet hatten. Die Menschen sind alle sehr nett und sprechen tadelloses Englisch. Tatsächlich wurden wir sogar schon von Einwohnern angesprochen, als sie uns auf Deutsch reden hörten, freundlich willkommen geheißen und bekamen Tipps für unseren Aufenthalt. Wir haben uns immerhin schon 'Dober dan' (Guten Tag) und 'Adijo' (Tschüss) auf Slowenisch beibringen lassen. 


Unsere Ankunft in Slowenien war leider wenig spektakulär. Von Wien aus war es zwar gar nicht mehr so weit zur slowenischen Grenze, aber wie eigentlich immer waren wir nach einem gemütlichen Abendessen auf einem Bauhaus-Parkplatz spät dran und kamen erst gegen ein Uhr morgens am Triglav Nationalpark an. Wir waren ganz schön erstaunt, als wir am nächsten Morgen die julischen Alpen bewundern konnten, die wir nachts gar nicht gesehen hatten. Trotzdem war die Fahrt recht aufregend, denn erst auf der slowenischen Autobahn fiel uns auf, dass wir für diese eine Vignette benötigten, die sich jedoch zu dieser fortgeschrittenen Uhrzeit einfach nicht mehr auftreiben ließ. 


Blick auf die julianischen Alpen


Ähnlich planlos starteten wir unseren ersten Tag im Nationalpark, denn da wir praktischer Weise direkt an dessen Rand übernachtet hatten, hielten wir uns nicht mit Kleinigkeiten wie Touristeninformationen oder Landkarten auf, sondern marschierten einfach drauf los. Und obwohl wir uns an den Weggabellungen immer nur von den Orten leiten ließen, die die klangvollsten Namen hatten und natürlich nicht an unserem Ziel ankamen (wenn wir denn je eines gehabt hatten), konnten wir einige wirklich schöne Ausblicke auf die Alpen und den Weg an einem klaren Fluss entlang sehr genießen. 

Überhaupt besticht Slowenien vor allem durch seine wunderschöne Landschaft. Glasklare Flüsse, malerische Dörfchen, Seen und Wasserfälle, vor allem aber sind die Berge immer und zu jeder Himmelsrichtung in Sichtweite. Leider ist diese Art von Sightseeing doch sehr an gutes Wetter gebunden und wir mussten tatsächlich den ersten beiden Regentagen unseres Trips ins Auge blicken. Aber wir können jetzt guten Gewissens behaupten, dass unser Gretchen groß und gemütlich genug ist, damit man es auch mal einen ganzen Tag in ihr aushalten kann – zumindest bis jemand kommt, um uns von unserem Stellplatz zu vertreiben. 


Der Postkarten-See Bled


Als ein Highlight unserer Slowenien-Reise können wir vermutlich jetzt schon den See Bled deklarieren, der seiner Abbildung auf zahlreichen Postkarten wirklich gerecht wird. Türkisblaues Wasser, eine kleine Insel mit einer Kirche, eine Burg am Ufer des Sees auf steil herabfallenden Fels – es ist fast zu viel des Guten. Tipp: Um zur Insel zu gelangen, lohnt es sich ab drei Personen preislich ein Ruderboot zu leihen, zeitlich wohl auch schon alleine. 


Die tolle Aussicht auf dem Vršičpass


Auch die Überfahrt über den Vršič Pass nach Bovec in hunderten von engen Kurven hinauf auf bis zu 1611m Höhe war ein kleines Abenteuer und ist sehr zu empfehlen. Auf halber Strecke entdeckten wir eine Armee an Steinmännchen, einer der Parkplätze war über und über mit ihnen bedeckt und natürlich haben wir selbst auch zwei Männchen zu den sicher schon 1000 Stück hinzugefügt. Allein dafür hat es sich gelohnt, unsere alte Dame diesen Pass herauf zu quälen. Das war auch besser so, denn den obigen Ausblick konnten wir aufgrund dicker Nebelschwaden nicht genießen – tatsächlich hat man kaum fünf Meter weit gesehen. 


Die Soča


Eine Reise wert war auf jeden Fall auch das Soča-Tal. Wir verbrachten zwei Tage in Kobarid, das direkt an der italienischen Grenze liegt. Wir konnten nicht widerstehen und sind abends für eine original italienische Pizza kurzerhand nach Cividale gefahren. Mit dem Kozjak-Wasserfall fanden wir den wohl abenteuerlichsten Wasserfall bis jetzt in einer Grotte – da kam direkt richtig „Indiana Jones“–Stimmung auf! Die konnten wir am nächsten Tag allerdings auch gut gebrauchen, denn für Canyoning in der Soča mussten vor allem diejenigen unter uns, die kein Freund von Wasser sind, allen Mut zusammenkratzen. Aber das hat sich auf jeden Fall gelohnt! Nach einer Stunde voller Waten und Schwimmen durch den Fluss, Springen von Felsen und Herunterrutschen von Wasserfällen waren wir zwar durchgefroren, aber glücklich. 


Beim Canyoning haben wir auch Matthias und Marie kennengelernt, die wir morgen mit zum Klettern nehmen. Wir sind gespannt darauf, endlich slowenischen Fels unter die Finger zu bekommen. Empfehlungen für Klettergebiete hören wir immer gerne! Vorerst werden wir uns die Gegend um das Soca-Tal genauer ansehen. 


Bis demnächst und adventure on!

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