Luang Prabang – ein Abschied auf Zeit

Knapp drei Wochen waren wir jetzt in der alten laotischen Königsstadt. Als wir unsere Reise planten, stand schnell fest, dass Luang Prabang eines, wenn nicht sogar das Ziel sein wird. Wir waren 2022 schon mal für ein paar Tage hier und haben uns in die Stadt, ja das ganze Land verliebt. Ein reichliches Jahr später haben wir uns hier sofort wieder wohl gefühlt.

Auch jetzt steht für uns fest, dass wir wiederkommen: schon in ein paar Wochen werden wir auf unserem Weg aus dem laotischen Süden nochmal hier vorbeikommen. Die Stadt zieht einen mit ihrem Charme und ihrer erhabenen Ruhe in den Bann. Mit den vielen alten buddhistischen Tempeln und dem Königspalast hat man das Gefühl, sich inmitten lebendiger Geschichte zu bewegen.

Zu gleichen Zeit sind Stadt und Land im Wandel, man könnte meinen vom 19. direkt ins 21. Jahrhundert. Seit ein paar Jahren gibt es eine Schnellzuglinie von der Hauptstadt Vientiane bis ins chinesische Kunming. Eine weitere Linie, die Vietnam über Laos mit Thailand verbinden soll, ist in Planung. Überall gibt es Bauprojekte: Wasserkraftwerke, Fabriken, Infrastruktur. Mit einem verklärt romantisch-europäischen Blick will man den Menschen wünschen, dass sie ihre Ruhe, Spiritualität und Verbindung mit ihrer Umgebung bei all dem bewahren. Yulala nennen die Laoten ihre alte Art zu leben, wo nur so viel gearbeitet wird wie notwendig, damit noch viel Zeit für Familie und die Gemeinschaft bleibt.

Die Entwicklung, die jetzt in dem Land stattfindet ist aber für die Laoten selbst genau das: Entwicklung. Uns steht es dabei nicht zu, das zu bewerten oder gar zu beurteilen – ist Yulala unserer Art in Europa zu leben doch völlig fremd.

Nach unserem Abschied aus Luang Prabang ging es zweit Tage lang mit dem Slow Boat den Mekong hoch bis zur Thailändischen Grenze. Europäer würden es Entschleunigung nennen. Vielleicht ist Yulala der bessere Begriff.

Robert