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Ein Tag am Meer...

Veröffentlicht: 22.12.2020

Wir folgen dem Ebro ein Stück seines Wegs bis zur Mündung ins Mittelmeer. Er bildet hier das zweitgrößte Delta Europas und das größte Reisanbaugebiet Spaniens.

Auf dem Weg zum Meer...
...und an der Mündung des Ebro

So weit das Auge reicht Reisfelder auf einer weiten Ebene. Mitte September ist Erntezeit und die gigantischen Mähdrescher mit Kettenantrieb hinterlassen tiefe Furchen im schwarzen, schlammigen Matsch. Sofort sind hunderte Möwen da und schnappen sich die Roten Flusskrebse, die den Ebro in Massen bevölkern und eigentlich hier nicht hergehören. Sie leben mittlerweile sogar in den Bewässerungskanälen der Reisfelder und sind nun leichte Beute für Vögel. Ähnlich der Krähe, die die Walnuss im Flug aus dem Schnabel fallen lässt, um sie zu knacken, lassen die Möwen rund um die abgeernteten Äcker Flusskrebse auf die Straßen fallen, dass es nur so rot vom Himmel regnet– und sind natürlich empört, wenn sie durch Autos bei ihrem Festmahl gestört werden.

Am Ende der Reisfelder liegt eine Halbinsel, die durch einen schmalen Streifen Strand mit dem Festland verbunden ist. Auf sechs Kilometern Länge und 150 Metern Breite kann man mit dem Auto bis beinahe an die Wellen heranfahren und dem Rauschen des Meeres zuhören. 

Die Piste ist festgefahren, ich muss mir keine Gedanken über ein eventuelles Steckenbleiben machen. Doch augenscheinlich ist der Strand in der Nacht vorher bei Sturm und Vollmond zugelaufen und dass man bei Dunkelheit auf so einer Strecke sehr gut die Orientierung verlieren kann, diese Erfahrung haben wir schon gesammelt. Auch für heute Abend sind Gewitter vorhergesagt, deshalb fahren wir zum Schlafen ein paar Kilometer Richtung Festland.

Am Montagmorgen, als uns ein Rumpeln aus dem Schlaf reißt, wird klar, weshalb die Piste so schön fest ist: am Ende der Halbinsel gibt es eine Saline und der Abtransport des Salzes per LKW kann nur über diesen Strand erfolgen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Wir fahren also wieder bis auf fünf Meter an die Wasserkante heran und haben nur noch das Rauschen der Brandung im Ohr und die Wellen vor Augen.


Antworten (1)

Kasi
😎

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