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Veröffentlicht: 17.12.2020

An dieser Stelle will ich mal ein paar Worte zum Thema E-Mails-verschicken verlieren.

Zunächst muss etwas Mitteilungswürdiges erlebt werden, das wiederum aufgeschrieben werden will. Dann ist es günstig, ein paar sehenswerte Fotos zu haben, die verkleinert werden sollten, damit sich das Datenpaket in Grenzen hält. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, wird eine Mail fertig gemacht, damit sie an einem verbindungsschnellen Ort verschickt werden kann, was in Spanien meist das kleinere Problem darstellt. Das größere ist nun, die Anzahl der Empfänger der Mail.

Embalse auf dem Weg zum Ebro

Als wir vor ein paar Jahren damit anfingen, verschickten wir unsere Geschichtchen an einen ausgewählten kleinen Kreis, quasi statt Ansichtskarten. Das wurde nämlich auch immer schwieriger. Habt ihr in letzter Zeit mal Karten aus dem Urlaub verschickt? Die Auswahl an ansprechenden Motiven ist sehr begrenzt, in der Hauptsache lächeln einen knapp bekleidete Männer an Stränden oder sogar vor Burgen oder Kühen an! Dann bekomme mal eine Briefmarke, letztes Jahr an der französischen Atlantikküste waren bei allen bekannten Dealern die Marken für Europa ausverkauft, nix zu kriegen, nur für vive-la-france! Der Preis für eine Postkarte inklusive Marke liegt mittlerweile bei ca. 2,00€, mach das mal für 10 Leute oder mehr… Dann saugst du dir ein paar Zeilen für den begrenzten Platz aus den Fingern und dann! Ja, dann finde mal einen Briefkasten! Stress pur!

Der Blick zurück reicht bis zum Ordesa!

Nun also E-Mails. Der erste elektronische Brief ist fertig. Mittlerweile sind fast 40 Empfänger zusammengekommen. Der Platz mit 4G-Empfang ist gefunden, aber die Mail geht nicht raus. Es klappt einfach nicht. Nachdem ich im letzten Jahr schon einige graue Haare deshalb mehr überfärben musste, habe ich herausgefunden, dass ich bei gmx lediglich an 11 Empfänger pro Stunde senden kann. Nicht schlimm, denke ich mir, ich habe schließlich zwei und Zappa sogar drei Accounts, muss also nur genügend mobile Daten haben und auf allen fünf die Mail fertig machen.

Der Rio Cinca begleitet uns bis zum Ebro

Wir sind am Lauf des Ebro in Richtung Delta unterwegs und Zappa entdeckt an der wenig befahrenen Straße ein mögliches Fotomotiv, hält an und steigt aus. Was mache ich nun? Das kann fünf Minuten oder auch fünf Stunden dauern… Also erstmal die Tür öffnen, es ist heiß, die Sonne brennt, Füße nach draußen, ein wenig ausstrecken - ach ja, ich kann mit Zappas Handy an der E-Mail arbeiten.

Feigenzeit

Das Motiv erweist sich als doch nicht so ergiebig, also geht die Fahrt schon nach kurzer Zeit weiter. Nach ein paar Kilometern entdecken wir einen Aussichtspunkt auf den Fluss mit Infotafeln, Bildung kann nicht schaden, also halten wir an. Ich will aussteigen und bemerke, dass meine Latschen nicht an dem üblichen Platz sind! Ich ahne es, das passiert mir nicht zum ersten Mal, ich muss es zugeben, so peinlich das auch ist: das Schuhwerk ist am Fotomotiv stehen geblieben, dort wo ich die Füße aus dem Auto gestreckt habe. Zappa kennt das schon, im letzten Jahr habe ich meine guten Crocs zweimal irgendwo in Deutschland in gleichen Situationen stehen lassen. Nur dass ich damals nicht so konzentriert an E-Mail-Post gearbeitet habe. Also zurück, sind dieses Mal ja nur 10km hin und wieder retour… Da stehen sie, meine Latschen: alt, abgetreten, einsam und ein wenig vorwurfsvoll. Aber sie an einer abgelegenen staubigen Landstraße irgendwo im trockenen Spanien stehen lassen, das kann ich nicht!

Die müssen wieder mit!

Nun ist also die Mail soweit, dass sie in die Welt kann, wir stehen oberhalb des Ebro mit zauberhaftem Blick und ich werde auf einen Schlag 11 Mails plus drei in CC los und von meinem zweiten Account sogar noch mal neun! Wow, das klappt ja unverhofft. Doch nun ist gleich Schluss: Zappa kann nicht mal eine absenden, von keiner Adresse. Keine Ahnung, worin das Problem liegt, also versuch ich es in einer Stunde erneut.

Endlich am Ebro!

Nach dem Essen, sogar zwei Stunden später geht auch von meinen Adressen nichts mehr los, nicht mal eine Einzige. Ich logge mich bei gmx direkt ein und kann hier die übrigen Empfänger beglücken. Völlig entnervt opfere ich meine letzten mobilen Daten, um die App herunterzuladen, ob das weiterhilft? Wir werden es sehen.

Zappa sagt, in Zukunft meißeln wir unsere Nachrichten in Steine und geben sie der Eselspost mit auf den Weg.

Ich finde die Variante über diesen Blog jedoch erheblich entspannter... 

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