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Jamnica, Petzen & Triglav (1.8.-10.8.)

Veröffentlicht: 15.08.2022

Vorab ein Update zu unserem Bus: Anscheinend kann das defekte Teil nicht ohne weiteres ersetzt werden. Die Reparatur zieht sich in die Länge, sodass wir den Rest unserer Auszeit ohne den Bikebär planen müssen. Wir lassen den Kopf aber nicht hängen und stellen unsere Pläne um.  

Wenn der Bauernhof zum Bikepark wird

Von Zürich fahren wir mit dem Auto von Jonas' Eltern nach Slowenien. Genauer gesagt nach Jamnica, was direkt an der österreichischen Grenze liegt. Eigentlich gibt es da nichts interessantes, ausser einem Bauern, der in der Gegend einen Ökobikepark errichtet hat. Wir übernachten auf seinem Hof, unsere Bikes werden im ehemaligen Schweinestall untergebracht.

Nach dem Frühstück des ersten Tages lädt uns Dixie, der Patron des Betriebs zu einem Meeting ein. Er erklärt uns den Bikepark und schlägt uns Routen vor, welche wir ausprobieren können, um uns aufzuwärmen. Dixie's Unternehmertum beeindruckt uns sehr. Er hat auf dem Bauernhof eine Oase geschaffen, in der man sich neben dem Biken auch hervorragend entspannen kann.

Die meisten Trails im Bikepark haben er und sein Sohn selbst errichtet. Die Trails wurden alle von Hand erschaffen, ohne die Wurzeln der Bäume zu beschädigen. Neben Downhill-Singletrails aller Schwierigkeitsgrade gibt es auch einen spassigen Uphill-Trail. Einen Lift gibt es nicht. Im Juni beherbergte Dixie ausserdem die Enduro World Series (EWS) und hat eigens für das Rennen neue Trails angelegt. 

Bikepark Petzen

Nur dreissig Minuten Autofahrt von Jamnica entfernt liegt der österreichische Bikepark Petzen. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg und merken etwa 10 Meter vor der Grenze, dass wir unsere Pässe nicht dabei haben. Normalerweise kontrolliert hier niemand den Grenzübergang, wir werden jedoch prompt angehalten und nach den Ausweisen gefragt. Also kehren wir nochmals um, holen die Pässe in Jamnica und starten einen zweiten Versuch die Grenze zu überqueren. Der gleiche Grenzwächter ist anwesend, interessiert sich jedoch wenig für die Pässe die wir ihm entgegenstrecken und winkt uns durch. 

In Petzen starten wir mit einem 11.5 km langen Flowtrail, welcher gemäss Dixie der längste von Europa ist. Ein Flowtrail ist eine Strecke, die mit dem Bike flüssig und geschmeidig mit relativ gleichbleibender hoher Geschwindigkeit durchfahren werden kann. Hindernisse wie Wurzeln und grössere Steine werden für den Flow entfernt. Die Bauweise mit Anliegerkurven und Wellen erzeugt ein Achterbahngefühl, unter dem manche mehr und manche weniger leiden. Während Jonas davondüst und ihm das Glücksgefühl deutlich anzusehen ist, wird Janine ab dem dritten Kilometer übel und sie muss immer wieder Pausen einlegen um Schwindel und Übelkeit in den Griff zu kriegen. 

Neben dem Flowtrail bietet der Bikepark noch zwei weitere Abfahrten. Beides sind schwarze (höchster Schwierigkeitsgrad) Endurostrecken, also naturbelassene Strecken mit vielen Wurzeln, Steinen und anderen Herausforderungen. Vor allem Jonas meistert diese Abfahrt sehr gut!

Durch den Berg

In der Nähe von Jamnica, befindet sich eine alte Bergmine. Dort wurden im letzten Jahrhundert Blei und Kupfer gefördert. Heute bietet ein Tourismusunternehmen Führungen per Bike, Kajak oder zu Fuss an.

Die Tour mit dem Velo führt einmal quer durch den Berg. An der tiefsten Stelle sind wir 500 m unter der Erde. Es ist stockdunkel und 10°C kühl. 

Der Guide hält zwischendurch immer wieder an und erzählt uns von der Arbeit in der Mine, zeigt uns Erze und Mineralien.

Triglav

Der Triglav ist mit seinen 2864 Metern Höhe Sloweniens höchster Berg und grösster Stolz. Es heisst, dass man erst als echter Slowene gelte, wenn man den Triglav bestiegen habe. 

Wir starten unsere Wanderung an einem nebligen Tag im Dorf Mojstrana. Der eigentliche Startpunkt der Wanderung ist noch 8 km und einige Höhenmeter entfernt, jedoch fährt kein Bus dort hin, sodass wir laufen müssen. Nach zwei Stunden mehrheitlich auf Teerstrassen erreichen wir einen Parkplatz. Von hier aus laufen wir zuerst durch einen verwilderten Wald, von Anfang an geht es relativ steil bergauf. Mit der Zeit lichtet sich der Wald und es gibt nur noch vereinzelt Bäume. Die Umgebung wird felsiger und die Aussicht reicht über das ganze Krma-Tal. Es folgt eine sehr steile Passage in einer Felswand, die wir kraxelnd überwinden. Auf ca. 2000 Metern Höhe angekommen kochen wir uns erst mal einen Kaffee bevor wir uns einen Biwakplatz suchen und unser Nachtlager einrichten. Mittlerweile ist der Nebel so dicht, dass es keinen Sinn macht weiter aufzusteigen. 

Am nächsten Morgen ist der Himmel klar und die Morgensonne bescheint uns und die umliegenden Felsen mit warmen, schönen Farben. Um 7 Uhr sind wir abmarschbereit und folgen dem steilen aber gut begehbaren Weg bis zur Planika-Hütte auf ca. 2400 Metern. Ab hier ist der Weg zum Gipfel zwar anspruchsvoller, jedoch wurde der Triglav mit Drahtseilen und Steighilfen so zugänglich gemacht, dass keine Klettererfahrung nötig ist. Wir kraxeln die letzten 400 Höhenmeter hoch und folgen dem schönen Grat bis zum höchsten Punkt des Triglav.

Der Rückweg ins Tal herunter zieht sich dann nochmals in die Länge. Um 15 Uhr kommen wir beim Parkplatz an. Zum Glück nimmt uns ein netter Priester mit und fährt uns mit seinem Auto bis zu unserer Unterkunft, sodass wir uns die Extrakilometer der Teerstrasse entlang sparen können. 

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