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Slowenien, kurz und knackig.

Veröffentlicht: 04.10.2022

Mit einem kurzen Blick auf Verona haben wir die wunderschöne Stadt ziemlich sang und klanglos wieder verlassen, um mit unserem kranken Sohnemann einen Campingplatz in Slowenien anzufahren. Dort wollten wir so lange bleiben, bis Felix wieder gesund und munter wäre. Nach nur 333 km kamen wir bei einem tollen Camp in „Spik“ im Norden von Slowenien an. Der Campingplatz ist sehr modern, unter schönen Pinienbäumen mit einem tollen Spielplatz für die Kids. Außerdem ragten hinter und vor uns die felsigen slowenischen Berge bis in den Himmel, dass auch Bastis „Mountainmän-Herz“ in die Höhe schlug. Felix, der sich auf der Fahrt nahezu gesund geschlafen hatte, musste noch einen Tag mit sich kämpfen, nicht gleich wieder 100% zu geben, so dass er nicht wieder ans Bett gefesselt war.

Ich habe mir vorgenommen, dass immer, wenn wir in ein neues Land fahren ich die 10 wichtigsten Wörter wie Guten Tag, Danke, Bitte, Entschuldigung und ein paar Zahlen lerne. Außerdem habe ich in Frankreich gemerkt, das es ziemlich positiv wirkt, wenn man den Satz „Ich spreche leider kein -und dann die entsprechende Sprache-“ in der jeweiligen Sprache drauf hat, dann freuen sich alle und versuchen es mit Englisch oder mit Händen und Füßen. Die Taktik behalte ich auf jeden Fall bei…

Am nächsten Tag erkundeten wir erstmal den Campingplatz in aller Ruhe und die Kinder hatten alle Zeit der Welt, um den Spielplatz intensiv zu bespielen. Als Felix wieder ganz gesund war, haben wir eine kleine Wanderung durch das nahegelegene Flussbett unternommen. Das Wasser war glasklar und die Steine im Flussbett ungewöhnlich weiß. Die Kinder haben geschnitzt und Felix erstes Holzmännchen „Knerten“ ist entstanden und begleitet uns seitdem. Nachdem wir bei dem ersten Regen in Frankreich fast unsere Markise unter den tonnenschweren Wasserlasten verloren hatten, waren wir dieses Mal schlauer und haben bevor der regen kam, vorgesorgt und alles eingeladen.

Leonie fürchtet sich leider immer noch vor Gewitter, aber ich finde es super gemütlich. Auch der Erstgeborene freut sich, weil das heißt, vorgelesen zu bekommen, und das nicht nur ein Kapitel vor dem Schlafengehen 😊 Spiele spielen, kochen helfen und Quatsch machen…

Für den zweiten Regentag haben wir im angrenzenden Hotel den Wellnessbereich gestürmt und lauter verbotene Sachen gemacht. Essen im Liegebereich, Flip-Flops tragen, Tauchen… Dafür, dass der familienfreundliche Campingplatz mit dem „Schwimmbad“ wirbt, ist es ganz schön spießig gewesen. Aber nicht mit uns!!! Wir hatten unseren Spaß und alle waren mal wieder bis hinter beide Ohren sauber. (Das "spießig" bezieht sich aber ausschließlich auf das Hotel. Den Campingplatz würden wir jederzeit wieder besuchen!!!)

Als nächstes stand der von den Männern lang ersehnte Besuch bei der Skiflugschanze im slowenischen Planica an. Leider immer noch bei miesem Wetter, aber das „stört keinen großen Geist“ würde Karlsson sagen (ich glaub, ich habe zu viel davon vorgelesen ^^). Also Abwasser raus, Frischwasser rein und Essensvorräte auffüllen. Obst und Gemüse ist leider meistens der Grund, warum wir wieder mal in die Zivilisation müssen. Das hält sich nicht lang und ist zudem aufgefuttert, bevor es schlecht wird.

In Planica angekommen haben wir direkt am Fuß der ziemlich beeindruckenden Sprung- und Flugschanzen gestanden. Leider waren sie natürlich grün und nicht weiß vom Schnee, aber was mich noch viel mehr beeindruckt hat ist, dass wir gleich am nächsten Morgen Skispringer aus aller Welt während dem Frühstück beim Sprungtraining zusehen konnten. Auf Schanzen OHNE Schnee!!! Da war ich sprachlos.

Frisch gestärkt sind wir alle vier incl. Hund an der Skiflugschanze 1500 Stufen nach oben gestiegen um einen klitzekleinen Eindruck davon zu bekommen, wie sich die Profis da oben fühlen. Meine bessere Hälfte hatte derweil schon die „Zip-Line“ entdeckt, die von der Skiflugschanze oben bis unten zum Parkplatz reicht. Auf Deutsch würde man es einfach Seilbahn nennen. Ich kannte den Begriff vorher auch noch nicht. Eben jener Lieblingsmann hatte groß getönt, dass er die auf jeden Fall mal runter „fliegen“ würde, nur leider hatte sie zu. Nachdem klar war, dass sie am kommenden Tag offen habe und wir alle zugestimmt hatten, dass wir nochmal eine Nacht dranhängen, war er sich da plötzlich nicht mehr so sicher… Ja ja, mein Mann *g* Aber was zieht am besten 😊 Unsere zuckersüße Tochter die sagte:„Papaaaa, wenn du da runterfliegst, bist du unser Held!“. Papa steht auf und steht eine Minute später an der Anmeldung. Hihihi. Da ist sie ganz von allein draufgekommen. Ganz ganz ehrlich 😊 Im Nachhinein war es ein unvergessliches Erlebnis für Basti. Dank Leonie. Du bist unser HELD Papa!!!

In der ersten Nacht an der Schanze, hatten wir noch ein weiteres unvergessliches Erlebnis, das ich unbedingt loswerden muss… Wir hatten gerade die Kinder im Bett, Felix war noch am Fragen erfinden, dass er das Einschlafen noch ein bisschen hinausschieben kann, als plötzlich mehrere laute Autos durch die Schranke auf das Gelände fuhren. Es war etwas zwischen 21:30 und 22 Uhr. Es wurden immer mehr und immer lauter. Motoren heulten auf. Ein paar parkten weiter oben. Ein paar unten und sich gegenüber. Menschen stiegen aus und es regnete in Strömen. Ich hatte es langsam mit der Angs zu tun bekommen, während wir dem Treiben heimlich durch das halb geöffnete Fenster zusahen und versuchten abzuwägen, ob wir die Polizei rufen sollten. Nach zu vielen Aktionfilmen habe ich mir schon einen Plan ausgedacht, wie ich die Kinder in Sicherheit bringen könnte, oder überlegt, das bevor einer hier rein kommt, ich mich für die Kinder opfern würde und raus gehe… Inzwischen waren es über 100 Autos und unser oben erwähnter Held, waltete seines Amtes als Beschützer der Familie. Er schnappte sich den Regenbogenschirm, stürzte sich in die Fluten und sah der Gefahr ins Auge. Vor lauter Angst, dass er nicht mehr zurückkommen würde, rief ich schnell am Fenster um meinen Mann bangend meine Schwester an und hatte meinen Schwager am Ohr, bis Basti heil wieder ins Wohnmobil stieg. Danke Manu!!! Nachdem nun an die 200 Fahrzeuge auf dem Parkplatz um uns herum verteilt waren, berichtete Basti, dass er sich mit ziemlich netten Österreichern unterhalten habe, die ihm erzählt haben, dass hier gerade ein internationales „nicht ganz legales“ Treffen von tunigbegeisterten Autofreaks stattfindet. Außerdem würde heute die neuste „Viper“ vorgeführt und wahrscheinlich hätten wir in ca. 1 Stunde wieder Ruhe, da dann sicher die Polizei auftauchen würde. Ziemlich beruhig, dass nicht unser letztes Stündchen geschlagen hatte, habe ich mich dann irgendwie gefreut, bei so was Aufregendem ein zufälliger „Zaungast“ zu sein. Leider kam die Polizei dann schon recht schnell, so dass wir nur ein paar driftende Autos und knallende funkende Auspuff´s erlebt haben und völlig aufgekratzt dann ins Land der Träume gedrifted sind… Die Kinder haben wie immer alles verschlafen.

Leonie ihr Geburtstag stand bevor. Den wollten wir nicht auf einem Parkplatzt verbringen, sondern am Strand mit Pool und Planschbecken, wenn schon ohne Familie und Freunde. Eigentlich wollten wir das gerne noch an den 50 km Küste von Slowenien machen, aber die Campingplätze haben leider alle so schlechte Bewertungen gehabt, dass wir kurzerhand ein Stück weiter geholpert sind und hinter der Grenze in Kroatien auf dem größten Campingplatz den ich bisher erlebt hatte, eingecheckt haben…

Das war Slowenien. Kurz uns aufregend.

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