Veröffentlicht: 14.10.2022
Bei der Einfahrt nach Kroatien, war unserer erster Stopp wieder mal an der nächsten Tankstelle, um die Maut abzuklären. Dieses Mal mussten wir sogar ein kleines Gerät an der Frontscheibe installieren, da wir über 3,5 Tonnen wiegen. Dies war aber sehr praktisch, da wir uns nicht weiter um Kleingeld uns Co. kümmern mussten. Fortan habe ich nicht mehr geflucht sondern mit brav Leonie immer für die guten Straßen bedankt, wenn das Gerät nun gepiepst hatte und Mautgebühr abgezogen wurde. 😊 Kinder machen einen einfach zu einem besseren Menschen!
Da Leonie ihr Geburtstag bevorstand, haben wir wie gesagt, einen Campingplatz am Meer rausgesucht. Mit verschiedenen Pools, diversen Spielplätzen, Ramschläden, Eisdiele, Crêpes-Stand, Restaurant. In ähnlicher Reihenfolge verbrachten wir Leonie ihren Geburtstag und ließen es uns gut gehen. Dank meiner Schwippschwägerin hatten wir Regenbogen-Muffins und Schokokuchen dabei. Ein paar Geschenke hatte ich schon vorher alle Verpackt, weil mir klar war, dass ich nach guten 2 Wochen nicht gleich alles finden würde bzw. mein Kopf zu Beginn der Reise sicherlich woanders wäre. So gab es ein Lego-Camping-Set für Mädels, einen kleinen Stoffrucksackbeutel, ein bisschen Knete und, wer kennt es noch von früher??? Polly Pocket. Ich hätte nicht gedacht, dass es das heute noch gibt ^^ Und mit ein bisschen Kreide lässt sich auch unauffällig eine kleine Schatzsuche auf dem Campingplatz vorbereiten, wo sie dann noch ein bisschen Süßis und den lang gewünschten Bikini gefunden hat. Also ab in Pool!!!
Abends im Restaurant wollten Basti und ich dann unsere Überlegung umsetzen, in jedem Land im Restaurant einfach etwas ländertypisches einmal in vegetarisch und einmal mit Fleisch zu bestellen. Leider meinte die kroatische Servicekraft, dass es das hier nicht gäbe??? Nachdem uns am nächsten Tag ungefragt ein dahergelaufenes deutsches Rentnerehepaar ihren Frust über den Standart des Campingplatzes aufgeschwätzt hat – am, ich glaube sie sagte, „Playa di Venecia“ oder so ähnlich wäre ja alles so toll wie zu Hause, wussten wir, warum wir im Restaurant Pech hatten!!! Basti meinte nur „ah ja, da oben am Germanengrill“ hahahah, dass wollte die gute Dame so nicht nennen. Aber mal ehrlich, das ist es, wofür man sich fremdschämen könnte… Zudem wir wegen eben jenen solchen „Vorzeigetouristen“, dann nicht mal einheimisches Essen kosten konnten. Zumindest nicht auf dem Campingplatz. Wir haben uns ansonsten dort sehr wohl gefühlt. Viiiiel zu groß der gesamte Campingplatz, aber das muss man ja auch erst für sich herausfinden. Wieder was gelernt 😊
Ansonsten haben wir gelernt, dass Kroatien tatsächlich sehr viel felsige Strände hat und das mit Kindern gar nicht so der Hammer ist.
Nun gut. Das Wetter sollte umschlagen, deshalb haben wir nach ca. einer Woche den Kofferraum wieder mal bestückt und Leonie hat wieder mal die Abfahrkontrolle angeleitet: Fenster verriegelt, Kofferraum zu, Dachfenster eingeklappt, Auffahrkeile dabei, Schrankknöpfe alle drinnen, Hund angeleint, alle angeschnallt und mit trinken versorgt? Abfahrt!
Nachdem wir mit unserem bosnischen Freund aus dem Schwabenländle telefoniert hatten und der Regenradar in Bosnien etwas trockeneres Wetter als an der gesamten Adriaküste vorhersagte, war klar, wir fahren erstmal weiter gen Osten. Die Strecke entlang an der Küste, bis wir nach Bosnien abgebogen sind, war spektakulär!!! Wahrscheinlich lieben deshalb so viele Touris das Land. Wegen scharfkantigen Felsstränden wohl kaum, aber die Aussicht auf die vielen Inseln und der Blick von oben über das Meer, hat alles wieder gut gemacht.
Da wir wie immer recht spät loskommen und erst nach dem Mittagessen weiterfuhren, verbrachten wir die nächste Nacht bei Rijeka. Irgendwo in der Pampa angekommen haben wir nach dem ersten Erkunden der neuen Umgebung in der Ferne einen langen Schornstein entdeckt, der in einer Art Industriegebiet zu stehen schien. Oben aus dem Schornstein kam Feuer. So hell, dass es die ganze Nacht erleuchtete. Leonie meinte erst, es sei eine Laterne. Aber Felix traf noch ohne, dass ich mich schlau darüber machen konnte den Nagel auf den Kopf und meinte, es sähe aus wie eine riesige Fackel! Wir haben dann herausgefunden, dass es tatsächlich eine Fackel ist und die entstehenden giftigen Gase bei der Rohstoffgewinnung „abfackelt“, was zumindest umweltfreundlicher wäre, als die Gase einfach so hinaus zu blasen. Allerdings könne man diese eigentlich wiederrum in Energie verwandeln, wenn man genug Geld hätte. Dann wäre der Kreislauf perfekt. Zumindest der, der Rohstoffgewinnung. WOW! Das hat uns beeindruckt. Eine immerwährende Riesenfackel!!!
Später (nach Bosnien) haben wir im Süden von Kroatien doch noch Sandstrand und türkisblaues Wasser in einer kleinen Bucht gefunden und sind dort spontan 2 Nächte geblieben. Moritz konnte frei laufen, die Kinder hatten einen 1A Kletterbaum, nur leider hat uns der leere Wassertank weitergezwungen. Aus Dubrovnik wurde nicht viel. Wir sind einmal in die überfüllte Altstadt rein gefahren um dann schnell wieder kehrt zu machen. Die Preise, um die berühmte Mauer zu besichtigen und die vielen Menschen, die das Kreuzfahrtschiff ausgespuckt hatte, haben und abgeschreckt. Die Stadt kommt aber definitiv auf die Liste „da müssen wir nochmal ohne Kinder hin“. Beim letzten Stopp im südlichsten Zipfel von Kroatien haben wir noch Kiwibäume kennengelernt. Aber auch hier waren nur felsiger Strand vor unserer Türe, so dass es uns hier nicht länger gehalten hat…
Vielleicht haben wir die falschen Ecken gesehen, aber Kroatien zieht und nicht so an wie manch andere Touristen. Ganz im Gegensatz zu Bosnien. Bisher unser Lieblingsland von dem wir sehr sehr positiv überrascht wurden…