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BOSNIEN- zufälliger Favorit

Veröffentlicht: 22.10.2022

Dank der meteorologisch exakten Sattelitenbildern im Internet und dem Telefonat mit unserem bosnischen Freunden aus Deutschland haben wir uns auf in den "Una Nationalpark" nach Bosnien gemacht ("Una" heißt der Fluß dort).  An der kroatischen Küste war Regen, Regen und noch mehr Regen vorhergesagt. Die Hoffnung auf trockenes Wetter hat uns weggetrieben. Zum ersten Mal mussten wir an der Grenze anstehen und unsere Pässe sowie die Autopapiere vorzeigen. Mit einem ersten „havala“ (Danke) ging es wieder mal an die nächste Tankstelle, um Handykarten zu besorgen und von den kroatischen „Kuna“ auf „bosnische Mark“ zu wechseln. Bei strömenden Regen kamen wir bei den Wasserfällen im Norden Bosniens an. Auf der Fahrt entlang der Una staunten wir nicht schlecht. Die Una hat eine besonders auffallend türkise Farbe und entlang des Weges waren Hinweisschilder für Wölfe. Auch Bären leben im Nationalpark, aber leider haben wir mit keinem von beiden Bekanntschaft gemacht.

Nach der Besichtigung des Wasserfalls und der verrückten Raftinggruppe, die vor unseren Augen mit 9 Mann im „Schlauchboot“ einen 4-5 Meter Wasserfall „hinuntergesprungen“ ist, haben wir unseren eigenen Absprachen entgegen, den teuersten Honig unseres Lebens gekauft. Auf der Fahrt ins Land haben wir viele kleine Stände mit heimischem Honig gesehen. Um etwas Ländertypisches zu probieren, wollten wir natürlich dort etwas kaufen und haben abgemacht, dass wir das am Straßenrand machen und nicht am „Sightseeing-TouriPoint“, wo es mindestens das dreifache kostet. Aber die waren halt sooo nett da am Wasserfall ^^ Schlussendlich sind wir mit 2 Gläßer Honig für umgerechnet 40 €uro etwas geschockt zum nächsten Camp aufgebrochen. Zumindest haben wir noch erfahren, dass dies ein ganz besonderer Honig der Bienenkönigin sei (Ich denke mal sie meinen „Geleé Royal“). Wir sollten jeden Tag einen halben Teelöffel einnehmen und es sollte so ca. 1 Jahr halten (vielleicht bei einem xxs Teelöffel und nur einer Person) Naja, so hat uns die Tatsache beruhigt, dass wir jetzt gesund bleiben, zumindest bis das Glaß leer ist 😊

Das erste Camp in Bosnien war toll. Trotz Regen haben wir uns dort sehr wohl gefühlt. Es lag direkt am Fluss und Ado und seine Frau haben uns herzlich empfangen und später lecker bekocht (auch vegetarisch für mich, mit einem unverständlichem schmunzeln). Und natürlich, wie fortan nun öfter, gab es mindestens einen Schnaps, der (fast) alle zur Begrüßung aufgewärmt hat. Wir haben viele neue Leute kennengelernt und uns mit einer französischen Familie angefreundet, die (endlich) auch Kinder dabeihatten. Mit ihnen waren wir Wandern (nochmal ein Wasserfall), sind ins Restaurant gegangen und nach ein paar Tagen weiter in den Süden Bosniens gefahren. Es war toll zu sehen, dass die Kinder so wunderbar miteinander gespielt haben, trotz dass sie kein Wort voneinander verstanden haben. Felix meinte einmal zu mir:" Weißt du Mama, manchmal sage ich einfach ja und manchmal nein und dann gehe ich halt hinterher". 

Im Süden Bosniens wollten wir an einem See bleiben, der allerdings um mehr als die Hälfte ausgetrocknet war. Zum Spielen war es super, nur leider nicht zum Baden. Als wir versucht haben, ans Wasser zukommen, sind wir so tief in den lehmigen Matsch eingesunken, dass wir fast nicht mehr rauskamen. So wurde auch nix aus einer Supboard-Tour zur kleinen Insel in der Mitte des Sees. Am zweiten Abend zog hinter uns von den Bergen ein Gewitter in einer Geschwindigkeit heran, so etwas hatten wir vorher noch nicht erlebt. Da wir mit voller Breitseite vor dem abfallenden Ufer des Sees und zur Sturmseite hin standen, mussten wir innerhalb weniger Minuten das Wohnmobil umparken. Bei der kurz aufkommenden Panik habe ich leider unsere Kabeltrommel über den Haufen gefahren. Wieso eigentlich immer ich??? Erst der Baum in Frankreich, dann der Esstisch in Slowenien, und jetzt zerdepper ich die „Nabelschnur der Elektronik“. Zumindest hat sie etwas malträtiert überlebt. Später haben wir eine leere neue Trommel in Montenegro auf einem Campingplatz gefunden und in Albanien habe ich sie endlich gewechselt. Sogar mit FI-Schutzschalter und allem drum und dran. Selbst ist die Frau 😊 Die Sofaleiste am Esstisch hat mein liebster Ehemann repariert und somit sind wir wieder voll einsatzklar!!! Der Sturm war übrigens nach maximal 15-20 Minuten wieder vorbei und die Sonne kam raus… Beeindruckendes Erlebnis. So muss es manch Wanderern oder so in den Bergen ergehen, wenn es heißt: „...sie wurden von einem Gewitter überrascht…“!!!

Zu jedem Land gehört auch die Besichtigung einer schönen Stadt. Mit zwei Womo’s in der Minikolonne ging es weiter nach „Mostar“. Auf einen bewachten Stellplatz mitten in der Stadt angekommen, wurden uns direkt die Tradition vor Augen geführt, mit der die jungen Männer sich ein Zubrot verdienen. In der wunderschönen Altstadt von Mostar gibt es eine 19 Meter hohe Brücke die als UNESCO-Kulturerbe gilt. Diese Brücke verbindet den stärker geprägten muslimischen Stadtteil mit dem stärker katholisch geprägten Stadtteil miteinander und ist das Wahrzeichen der Stadt. Junge Männer beweisen Ihren Mut, in dem sie (heutzutage nach Bezahlung durch Touristen ca 40-50 Euro) von der Brücke in den eiskalten Fluss springen.

Nach der Besichtigung der Stadt und ein paar weiteren "Cevapcici" zum Abendessen mit unseren französischen Freunden, trennten sich unsere Wege am nächsten Tag wieder. Da sie leider nur 2 Monate zum Reisen hatten, zog es sie schneller weiter als uns. Ich hoffe wir sehen und irgendwann einmal wieder. Danke Marie und Etien für die tollen Tage!!!

Unser Fazit:

Bosnien hat uns sehr sehr gut gefallen. Die Fahrt vom Norden nach Süden durch die Hochebene war schön und traurig zu gleich. Wir haben ganze Geisterstädte nebst unzähligen verlassenen Häusern als Folge des Krieges gesehen, die einen nachdenklich gestimmt haben. Gleichzeitig war die Natur so beindruckend mit den Felsigen Wiesen und die Weite der Hochebene. Es hat sich nach den kroatischen Felsen und hohen Bergen einfach gut und frei angefühlt. Ich hätte noch Stunden weiterfahren können.

Schön, dass es uns auch in dieses Land unplanmäßig verschlagen hat!!! 

Next stopp: MONTENEGRO

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