Finale Prüfungen und die letzten Tage

Hallo meine treuen Leser:innen,

Das wird vermutlich der letzte oder vorletzte Eintrag meines Blogs werden, je nachdem wie viel Muse ich in Deutschland finde einen "Willkommen zurück"-Eintrag zu schreiben. Also erfreut euch schon mal an diesem Bericht, als wäre es der letzte. 

Was ist den letzten Monat alles so passiert. Ich fang wieder mit dem interessantesten an, die Prüfungen. Kurz und knapp: ich habe 4 von 5 Modulen bestanden, womit ich persönlich auch relativ zufrieden bin. Jetzt noch eine kurze Beschreibung zu den einzelnen Prüfungen. Die erste Prüfung hatte ich in Wahrscheinlichkeitstheorie. Dieses Modul war für mich das wichtigste, einfach nur weil es Mathe ist und am besten zu meinem Studium in Leipzig passt. Nachdem die Ergebnisse veröffentlicht wurden, war ich zuerst bisschen traurig, weil ich bloß 45/100 Punkten hatte und ich dachte, dass ich durchgefallen bin. Nach einer kurzen Mail an den Professor stellt sich heraus, das man weniger als 50% benötigt, um das Modul zu bestehen und zwar...45 Punkte. Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss. Note: 2 (Deutschland 4; Kroatien hat Noten von 5 (sehr gut) bis 1 (nicht bestanden)).

Die zweite Prüfung war Digital Video. Ich brauchte in dem Modul nur noch etwa 3 Punkte, um es insgesamt zu bestehen, also bin ich auch mit einer entsprechenden Vorbereitung in die Prüfung gegangen: den Tag davor 2 Stunden die Materialien durchlesen und fertig. In der Prüfung selbst habe ich einfach alles hingeschrieben, was ich irgendwie wusste und war am Ende nach 20 Minuten (von möglichen 2 Stunden) fertig. Auf magische Art und Weise hab ich in dieser Prüfung 28,5 von 40 Punkten geschrieben, besser als im Midterm, wo ich viel mehr gelesen habe. Anscheinen lag mir das Modul einfach oder ich bin ein Genie. Note 4 (Deutschland 2).

Am Montag dann habe ich eine "Prüfung" in erneuerbaren Energien gehabt. Es war weniger eine Prüfung als ein nettes Gespräch mit dem Professor bei Kaffee. 10 Minuten Gespräch über Windenergie und dessen Vorteile, danach über das Leben reden. So stell ich mir Prüfungen vor. Note: 5 (Deutschland 1).

Die nächste Prüfung war Digital Logic. Das Problem war, dass ich nur etwa 8 Punkte benötigte, um das Modul zu bestehen, aber weil man  eine Mindestpunktzahl von 10 Punkten in der Prüfung benötigte, bin ich am Ende leider durchgefallen. Ist nicht so schlimm. Das Modul war sowieso sinnlos: viel zu Ernst für das was es war und die Übersetzungen der Aufgaben waren manchmal auch eher kryptisch. Na ja, 4 von 5 ist meiner Meinung nach eine gute Quote.

Meine letzte Prüfung war dann Nachhaltigkeit. Ein kurzer Ankreuztest mit relativ simplen Fragen. Hab ich mit Links gemacht. Note: 4 (Deutschland 2).

Damit habe ich das Prüfungsthema für alle, die nur dafür hier sind abgehackt. Was ist sonst noch so den Monat passiert: nicht viel. Januar ging unglaublich schnell vorbei und ich hatte gefühlt keine Zeit für irgendwas. Selbstverständlich habe ich mich mit Freunden getroffen und ich hatte immer was zu tun, aber trotzdem war Januar quasi nicht existent. Somit geht auch langsam dieses Abenteuer vorbei. Es war eine schöne Zeit, aber ich bin froh dann wieder in Deutschland zu sein und alle Menschen in meinem Leben zu sehen. Zagreb ist an sich eine schöne Stadt, aber ohne die Menschen, die ich hier getroffen habe, wäre das Erasmus bei weitem nicht so super gewesen, wie es jetzt war. Das hat mir gezeigt, dass egal wo man am Ende ist und egal wie hässlich, atemberaubend oder fantastisch eine Stadt oder Ort ist, ohne Menschen die man mag bedeutet das alles nichts. Ein bisschen traurig bin ich schon all die besonderen Menschen, die ich kennengelernt habe nicht mehr regelmäßig zu sehen, aber gefühlt plant jeder schon einen Besuch bei dem anderen und durch heutige Technologien ist es auch nicht schwer im Kontakt zu bleiben. Deswegen bin ich insgesamt fröhlich gestimmt, dieses Kapitel in meinem Leben abzuschließen und zu sagen, ich habe was erlebt und gelernt.

Danke auch an euch alle, die diesen Amateur-Blog lesen und auf neue Updates warteten. Selbstverständlich kann ich hier nicht alles schreiben, was ich erlebe, weil es entweder viel zu viel wäre oder ich es einfach vergesse bzw. in dem Moment nicht dran denke. Ihr werdet bestimmt in Gesprächen das ein oder andere Bonusmaterial meines Auslandsaufenthaltes erfahren, also müsst ihr quasi mit mir im Kontakt bleiben, um alles zu wissen, tut mir leid.

Als kleinen Abschluss nach all dem traurigen Gerede: Dinge die ich (nicht) vermissen werde hier in Zagreb:

- Vermissen: "Bok" sagen (das bedeutet sowohl "Hi" als auch "Tschüss" und 90% meiner Konversationen im Wohnheim sind bloß: "Bok", "Bok")

- Vermissen: Burek (mehr oder weniger Blätterteig mit Käse gefüllt, den es wirklich an jeder Ecke zu kaufen gibt und einfach das beste ist)

- Nicht vermissen: Rauchen in Bars, Cafes und Clubs (das ist selbsterklärend. Meine Klamotten riechen nach jedem Abend einfach nur wie eine ganze Zigarettenfabrik)

- Nicht vermissen: Zagreb hat sehr viele Autos und Kroaten fahren "anders", um es nett auszudrücken

Und damit verabschiede ich mich von euch und wünsche allen noch ein aufregendes Leben, jetzt nachdem mein Blog aus eurer Lektüre entfällt.

Wir sehen uns bald wieder

William der Wiederkehrer