Was ist in den ersten zwei Wochen passiert?

Hallo alle miteinander,

Ich bin es wieder, der Verfasser eures liebsten Reiseblogs. Ihr fragt euch bestimmt: schon der nächste Eintrag? Ja, es ist viel passiert, die ersten Wochen sind immer die aufregendsten und vollsten. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich so schnell wieder schreibe, aber es macht auch bisschen Spaß um ehrlich zu sein.

Womit fang ich an? Ich glaube mit dem Wichtigsten: Essen. Wie ihr ja sicherlich alle wisst bin ich Vegetarier und Kroatien bzw. besonders Zagreb ist nicht gerade für Gemüseburger und Tofu bekannt, sondern für Fleisch in zehn verschiedenen Ausführungen. Deswegen war ich auch etwas besorgt, bevor ich hergekommen bin, aber schlussendlich passt alles. Ich überlebe. Nein, besser sogar, es gibt richtig gute Geschäfte, welche all meine vegetarischen Vorstellungen abdecken. Von ein Kilo Räuchertofu, über vegetarischen Dürüm, zu einen der besten fleischlosen Burger den ich je gegessen habe. Und selbst in der Mensa gibt es immer mindestens ein vegetarisches Gericht. 

Apropos Mensa, gute Überleitung. In der Mensa gibt es ein Menü bestehend aus einer Vorspeise, einer Hauptspeise, einem Salat und einem Dessert, welche allesamt für Mensaessen in Ordnung sind. Das beste ist aber, dass mich das alles 6,50 Kuna kostet, was umgerechnet um die 90 Cent sind, also nichts. Anscheinend pumpt der kroatische Staat viel Geld in die Ernährung seiner Student:innen, was mir persönlich sehr entgegenkommt. In fast jeder Fakultät gibt es eine Mensa und alle nehmen sich nicht so viel von der Qualität. Ich muss mich nur selbst mehr überwinden mehr da essen zu gehen, weil ich mir bis jetzt viel auf der Straße kaufe...weil es unglaublich lecker ist und auch nicht unbedingt teuer, aber halt mehr als 90 Cent.

Neben essen studiere ich natürlich auch. Ich hatte nun meine ersten Vorlesungen diese Woche und um ehrlich zu sein, ohne überheblich klingen zu wollen, die Vorlesungen waren bis jetzt alle gefühlt einfacher als die allerersten, die ich in Deutschland hatte. Ich weiß nicht, ob es an meiner Erfahrung liegt mit dem Studieren, an meiner Überwältigenden Intelligenz oder es ist einfach nicht darauf ausgelegt, Leute rauszuwerfen (*hust* Mathe). Aber ja, Spaß bei Seite. Am interessantesten bis jetzt war sogar Wahrscheinlichkeitstheorie. Irgendwie tut es mir die Mathematik doch immer wieder an. Die anderen Fächer sind auch spannend und ich bin aufgeregt, wo die verschiedenen Module hingehen. Besonders freu ich mich auf Nachhaltigkeit und Verlangsamung des Klimawandels (grob aus dem Englischen übersetzt). Das habe ich diese Woche das erste Mal und es klingt richtig spannend. Dazu habe ich noch Digitales Video als Modul, in welchem ich mich mit der Datenverarbeitung und Bearbeitung von Videomaterial befasse. Danach steht meiner Karriere als professionellen Blogger also nichts mehr im Weg.

So, ich habe jetzt schon viel geschrieben, aber zwei letzte Punkte habe ich noch. Einer davon sind die Leute die ich kennengelernt habe. Viele. Viele Namen, Nummern und Gesichter, wovon ich 80% vergesse, weil mein Gedächtnis ein Sieb mit großen Löchern ist, aber trotzdem habe ich schon einige sehr freundliche Personen kennengelernt (und ich gebe mir Mühe mir Dinge zu merken). Ich hoffe, dass sich daraus richtige Freundschaften entwickeln, aber das steht noch in den Sternen. Mit einer Freundin aus Zagreb selbst war ich auch Bouldern, was sehr spaßig war. Ich glaube das wird meine Sportart über die Zeit hier in Kroatien, weil es ist schwer Leute für Handball zu finden und Informationsmails von der Uni sind auf Kroatisch. Außerdem kann ich ja auch mal was neues probieren und nicht alles, was ich in Deutschland mache, hier kopieren. Da hätte ich auch dableiben können.

Der letzte Punkt ist: das Nachtleben in Zagreb ist klasse, ich hab es jetzt auf zwei Weisen erlebt. Einerseits nur mit anderen Auslandsstudent:innen zusammenfeiern oder nur mit Kroaten, beides richtig spaßig. Kann ich nur empfehlen, genau so wie Rakhia, was wohl das Kulturerbe von Kroatien ist. Es ist ein Schnaps, welcher gern entweder pur (relativ stark) oder mit anderen süßen Flüssigkeiten (Honig, Kirschsaft, etc.) gemischt genossen wird. Beides verdammt lecker und gefährlich. Montags bekommt man in der Rakhia Bar ein Bier und einen Rakhia für 19 Kuna, also 2,50€ in etwa. Da muss man zuschlagen. 

Es war jetzt viel Text und danke an die Leute, die bis zum Ende gelesen haben. Ich freue mich schon sehr euch alle irgendwann wieder zu sehen. Bis dahin, bleibt gespannt, wann das nächste Update aus der Stadt des Rakhias kommt.

William der Weltenwanderer