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Halong Bay, Ninh Binh, Húe, Hoi An, Saigon und ab nach Kambodscha

Veröffentlicht: 08.08.2019

Da wir mehr als zwei Wochen im Norden verbrachten, mussten wir Richtung Süden ein bisschen Gas geben!

Von Sapa aus fuhren wir direkt nach Halong Bay. Wieder mit dem Sleeper Bus, doch dieses Mal wurden wir mitten in der Nacht, um drei Uhr, vom Bus abgesetzt und fanden uns ein wenig ratlos in Halong Bay City wieder.

Glücklicherweise befanden wir uns in der Nähe eines Hotels und nach kurzer Beratung mit den Angestellten an der Rezeption durften wir den Rest der Nacht auf einer Couch in der Lobby schlafen. Nachdem wir früh am Morgen von einer Gruppe extrem lauter chinesischer Touristen geweckt wurden, machten wir uns auf zur Fähre, um auf die Insel Cat Ba zu schippern.

Auf der Fähre hatten wir bereits ein paar wunderbare Blicke auf die berühmten Steinformationen, die aus dem smaragdgrünen Wasser ragen und freuten uns auf eine Bootstour durch diese schöne Gegend. Worauf wir nicht vorbereitet waren, war die riesige Anzahl an Touristen aus allen Nationen, die diese Insel aufsuchen um Tagesausflüge durch die Buchten zu machen! So waren wir nach der Ankunft am Guesthouse, das wir uns herausgesucht hatten, wieder ratlos: alles ausgebucht. Nachdem wir alle online Buchungssysteme durchgesucht hatten, mussten wir feststellen, dass anscheinend nirgends noch Betten frei waren; es schien, als sei die ganze Insel vermietet! Wieder wurde uns unkonventionell geholfen: der Besitzer des Guesthouses brachte kurzerhand eine Matratze mitsamt Moskitonetz und Ventilator in den Garten - ein „Hotelzimmer“ unterm Sternenhimmel, um das wir von den übrigen Gästen beneidet wurden!

Die Attraktion Halong Bay erkundeten wir dann wie geplant per Boot und Kanu, zusammen mit ich-weiß-nicht-wie-viel-hunderten anderer Touristen; ich war ein wenig überfordert mit den vielen Menschen... den Massen etwas zu entkommen gelang uns am besten, als wir einige versteckte, abgelegene Höhlen und Buchten per Kanu erkundeten. Beim Badespaß mit Sprung vom Boot gelang es aber nicht, ebensowenig am Abend, als wir nach dem Abendessen zusammen mit einigen Leuten aus unserem Guesthouse den übervollen Stadtplatz besuchten. Die ganze Stadt war auf den Beinen und wir gesellten uns zu vietnamesischen Touristen auf eine Bühne, auf der ein Tanzkurs stattfand, der später in eine Karaokesession ausartete. Bei vietnamesischen Abendveranstaltungen gibt es eigentlich nur zwei Dinge zu beachten. Erstens: es muss laut sein! Zweitens: es muss bunt und kitschig sein! Wir hatten jede Menge Spaß beim Tanzen und trotz einiger Karaoke-Grausamkeiten für unsere Ohren genossen wir den Abend mit den Einheimischen und unseren Freunden aus dem Hostel!

Die Wanderung, die wir am nächsten morgen um 6 Uhr unternahmen, war da schon ruhiger! Erstens weniger heiß, da wir so früh starteten und zweitens waren wir die einzigen Wanderer weit und breit! So gingen wir, zusammen mit Kat und Stijn aus Belgien, von der nordwestlichen Seite durch den schönen Nationalpark und genossen die Ruhe im Wald, begleitet von Vogelgezwitscher und Schmetterlingen. Kreuz und quer ging es durch den vietnamesischen Insel-Jungle teils auf steinigen Wegen, teils auf Erde, Wurzeln oder - durch Wasser zu scharfkantigen Spitzen geformte - Felsen, vorbei an Bambuswäldern oder einem Froschteich, an dem die Frösche so laut bellten wie eine ganzes Rudel übermütiger Hunde. Vollkommen durchgeschwitzt und von Dornen zerkratzt erreichten wir nach sieben Stunden ein Dorf auf der südöstlichen Seite des Nationalparks, von wo aus wir uns auf einem Boot, die Buchten durchschippernd, wieder auf den Rückweg machten und, zurück am Hostel, umgehend im Pool landeten!

Noch für den selben Nachmittag hatten wir einen Bus gebucht, der uns zurück nach Hanoi bringen sollte, um unsere großen Rucksäcke zu holen. Weiter ging‘s...

Zum Abschied aus Hanoi besuchten wir am Abend noch ein traditionelles Wasserpuppentheater, das von Livemusik auf klassischen, vietnamesischen Instrumenten begleitet wurde. Was für uns nett anzuschauen und interessant anzuhören war, veranlasste (beispielsweise) unseren vietnamesischen Vordermann oftmals in lautes „Oooooh“, „Aaaaah“ und lautes Gelächter; ihn zu beobachten war teilweise sogar witziger, als das eigentliche Theater!

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Ninh Binh. Dort trafen wir „unsere“ Belgier wieder und verbrachten zwei Tage mit Wandern, Stupas besichtigen und Boot fahren. Wiedermal sehen wir eine Variante, ein Boot vorwärts zu bewegen: die Leute in der Gegend rudern nämlich mit den Füßen!

Was bei den Einheimischen super lässig aussieht, war für mich eine unmögliche Angelegenheit: ich ruderte nur im Kreis, wenn ich es überhaupt mal schaffte, dass die Paddel das Wasser berührten... mein kläglicher Versuch wurde von lautem Gelächter der Einheimischen begleitet, was ich ihnen nicht verübeln kann - es sah tatsächlich ziemlich lächerlich aus.

Nach zwei Tagen ging es dann bereits weiter nach Hue. Dort besuchten wir die „verbotene Purpurstadt“, die leider größtenteils während des Vietnamkrieges zerstört wurde, das Königsgrab Khai Dinhs, das prunkvoll auf einem Berg thront und die Thien Mu Pagoden, ein kunstvoller, heiliger Ort für Buddhisten mitsamt Kloster. Am Abend wurden wir von zwei jungen Einheimischen zum Essen mitgenommen: Blutwurst in Suppe am Straßenrand - sah aus wie ein Unfall, schmeckte aber gut!

Wieder nahmen wir uns nicht die Zeit, uns länger aufzuhalten und fuhren bald weiter nach Hoi An, die Stadt der Lampions! Die Altstadt ist zwar sehr touristisch, gefiel uns aber trotzdem sehr! An der Uferpromenade am Fluss lässt sich wunderbar entlangspazieren und die vielen Restaurants und Bars bieten alles, was das Herz begehrt. Wir freuten uns, nach so viel Reis mit Gemüse, auch wiedermal Nudeln, Pizza, oder Burger zu essen. Tagsüber spazierten wir durch die Altstadt, von einem historischen Gebäude ins nächste, fast alle als Museum ausgebaut, wie zum Beispiel das Museum der chinesischen Medizin oder vietnamesischer Webekunst. Tagsüber also Kultur, nachts genossen wir die schöne Atmosphäre in der von bunten Lampions beleuchteten Altstadt.

Zwei entspannte Tage später beschlossen wir, direkt und ohne Zwischenstopp nach Saigon weiterzufahren, laut Zugticket 17 Stunden. Wir bezogen unser 4-Personen Zugabteil, ausgestattet mit Proviant, einem Schlummertrunk und einem guten Buch und schon ging es los. Aus den genannten 17 Stunden wurden in Wirklichkeit 22 Stunden, in denen wir uns mit würfeln, viel schlafen uns lesen die Zeit vertrieben. So kamen wir sehr ausgeruht in Saigon an und begannen gleich, die Stadt noch ein wenig zu erkunden.

Im Vergleich zu Hanoi kam sie uns moderner und ein bisschen (für vietnamesische Verhältnisse) geordneter vor. Trotz der Verbesserung im Vergleich zu Hanoi sind vietnamesische Großstädte für uns trotzdem nicht „der-place-to-be“ und deshalb beschlossen wir, nur eine Nacht zu bleiben, um ein paar Tage früher als geplant nach Kambodscha aufzubrechen.

Wir buchten also einen Sleeper Bus in eine kleine Stadt am Mekong, nahe der Grenze zu Kambodscha. Nachdem wir wieder mitten in der Nacht unser Ziel erreichten, dort unsanft geweckt wurden aus dem Bus flogen, schliefen wir noch ein paar Stunden im Büro der Bus-Agency, um dann mit dem Boot nach Kambodscha überzusetzen.

Auf unserem Kahn auf dem Mekong sahen wir, wie wichtig dieser Fluss für das tägliche Leben der Menschen dort ist! Jeglicher Transport geht über den Fluss, „duschen“, Wäsche waschen und selbstverständlich Fischen. Auf der fünfstündigen Bootsfahrt hatte ich so allerhand zu schauen! An der Grenze legte das Boot an, wir gingen durch die Passkontrolle, in der unser Visum ausgestellt wurde und bestiegen das Boot wieder - mein erster Grenzübertritt per Boot, ziemlich cool :) 

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#halongbay#catba#hanoi