Mir geht die Düse ... oder

... Oh weh, nur noch eine Woche bis zum Start.

Jupp, richtig gelesen, "Mir geht die Düse!!!!"

So fühlt es sich zumindest derzeit an, wenn ich an die Wanderung denke. Und wieder höre ich die Stimme, die mich fragt, warum ich das überhaupt mache. Aber inzwischen höre ich auch eine Stimme, die fragt "wie kommen wir aus der Nummer wieder raus?".

Tja, gar nicht, würde ich mal sagen, und warum soll ich das jetzt abbrechen? Ich habe einen Haufen Geld in Ausrüstung gesteckt, bei der Vorbereitung Blut und Wasser geschwitzt und jedem erzählt, ob er wollte oder nicht, was ich für ein toller Held bin, dass ich doch gaaaaaanz alleine Wandern gehe. Aus der Nummer komme ich nicht mehr raus - will ich übrigens auch gar nicht. Das sind eher diese automatischen Gedanken oder Schutzreflexe, die mich sowas denken lassen.

Also, noch eine Woche und das mit der Düse vergesse ich mal ganz schnell wieder.

In einer Woche geht es los! Was geht mir jetzt tatsächlich durch den Kopf?

Ach, da muss ich von meinem Traum letzte Nacht erzählen. Es war der erste Traum im Zusammenhang mit der Wanderung. Als erstes, ich bin in Frankreich gewandert. Naja, kann ja mal vorkommen, warum nicht? Ich bin am Ziel vorbeitgelaufen und kam ganz woanders an, was natürlich nicht vorkommen sollte. Was ein Mist, mein Hotel ist doch schon längst reserviert, aber eben nicht hier wo ich bin. Also muss ich wieder zurück. Aber wie? Oh Mann, fürchterlich. Was aber noch viel schlimmer war, ich konnte mich nicht daran erinnern, gewandert zu sein. Wie blöd ist das denn? Ich war im Zeitplan, zwar am falschen Ziel, und wusste nicht, wie und wo ich gelaufen bin, aber im Zeitplan. Schon blöde. Ach übrigens, mein super duper GPS hatte ich nicht im Einsatz. Erst am falschen Ort habe ich es eingeschaltet und musste feststellen, dass die Route noch nicht draufgeladen ist.

Was lernt man aus solchen Träumen? "Check DEIN GPS, so lange Du noch zu Hause bist".

Was geht mir durch den Kopf? Vor einigen Tagen stand im Vordergrund, dass es nur regnen könnte. Inzwischen wurde das abgelöst durch "was nehme ich unterwegs zu Essen mit?". Oh weh, wenn ich mehr Kalorien verbrauche, also ich zu mir nehme, dann könnte das in die Hose gehen. Nur von Powerriegeln, Powergels und den Reserven im Bereich meiner Hüften alleine kann ich auch nicht leben.

Und komme ich morgens aus dem Bett? Raus kommen werde ich bestimmt, aber ob früh genug, das ist die Frage, und die beschäftigt mich am Meisten. Hm, das muss ganz einfach klappen, sonst haut die ganze Planung nicht hin. Uppsi, da tut sich plötzlich ein neuer Gedanke auf. Ich fange an und mache mir Stress!!!! Ich fühle, ich werde wie ein Bekloppter durch die Wälder rennen und der Effekt, von wegen mal weg vom Stress, ist gerade im Eimer. Aber, wozu habe ich gelernt, mich selbst zu beobachten, um solchen Gefahren entgegenzuwirken? Das wird schon klappen, da bin ich mir sicher.

So, für heute habe ich mir meine Angst von der Seele geschrieben und mit euch, liebe Leser, geteilt. Und schon geht es mir besser, danke!

Schaut doch die Tage mal wieder vorbei. Es wird sicherlich noch den einen oder anderen Post vor meiner Abreise geben. Übrigens, es sind noch ca. 9043 Minuten bis zur Abfahrt in Frankfurt.