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Chachapoya - die Wolkenmenschen

Veröffentlicht: 09.03.2018

Wir hatten es geschafft! Völlig durchgeschüttelt kamen wir nach 12 h Fahrt in Chachapoyas an. Zum Glück fand ein Großteil der Fahrt im Dunkeln statt, so sahen wir nur vereinzelt die tiefen Abgründe, welche direkt neben der Straße in die Tiefe gingen. Ganz und gar nicht "deutsch" was man hier als Straße bezeichnet - keine Leitplanken, unzählige Schlaglöcher und wirklich enge Schotterwege.

Früh morgens liefen wir mit Sack und Pack zu unserem Hostel, wo wir uns erstmal mit einem Schläfchen erholten. Danach erkundeten wir das Städtchen und sind mit einem Minivan zum Huancas Canyon hinauf geholpert. Nach anfänglichem Regen klarte der Himmel auf und wir waren total beeindruckt. Mit einer Länge von über 11 km und einer Tiefe von fast 1.000 m zieht sich der Canyon durch die Landschaft und wird von einem Fluss durchzogen.

Am nächsten morgen ging die Tour zum ersehnten Kuelap los. Wir hatten schon viel darüber gelesen und konnten es kaum erwarten diese Ruinen live zu sehen. Die Fahrt im kleinen Bus ging, in den am Vortag besichtigten Canyon, hinab und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinauf. (Teu teu teu wird mir trotz den vielen Serpentinen nicht übel) An der Seilbahn angekommen, nochmal kurz in einen Bus zu nächsten Station und dann ab in die Seilbahn welche uns nach 20 Minuten zu Eingang von Kuelap brachte. Von hier aus ging es nun noch 15 Minuten Wanderweg hoch zu den Ruinen - in strömendem Regen. Die Laune ließen wir uns jedoch nicht verderben. Unsere lustige Truppe war bunt gemischt und sehr gesellig. Tour-Guide Carlos hielt interessante Infos bereit, Louisa aus Rottweil erzählte uns von Ihrem bisherigen Peru Abenteuer und auch die anderen Teilnehmer aus Vancouver, Hamburg und Tokio hatten viel zu erzählen. Der Hauptzugang zur Ruine war leider aufgrund von Wartungsarbeiten geschlossen. So gelangten wir über den Ostzugang in die Ruinen des damaligen Dorfes der Chaychpoya. Auf einer Höhe von mehr als 3.000 m und hoch über den Wolken. Die Festung wurde zwischen 800 und 1.300 n. Chr. gebaut. Außerdem wird sie auch als Machu Picchu des Nordens bezeichnet, sie ist jedoch älter, höher und auch größer. Interessant ist auch, dass dreimal so viel Material verwendet wurde wie beim Bau der Cheops Pyramide. Auf Quechua (alte Sprache) bedeutet Chachapoya so viel wie "die Wolkenmenschen". Die Ausgrabungen und Forschungen sind momentan noch mitten im Gange, aufgrund der mangelnden finanziellen Mitteln aber schleppend. Der Großteil der staatlichen Förderung wird in Machu Picchu investiert. Was nicht nur die Peruaner hier zu Lande verärgert, sondern auch viele Touristen wundert, welche beide Festungen gesehen haben und Kuelap als beeindruckender empfanden. Wir sind gespannt wie wir den Vergleich sehen werden. Es steht jedoch fest, dass Kuelap uns unglaublich fasziniert hat und wir hier Ewigkeiten hätten verbringen können.

Abends ging es dann zum Busbahnhof, hier hatten wir die Fahrt nach Tarapoto vereinbart. Nicht all zu begeistert von den bevorstehenden 8 Stunden Fahrt standen wir recht alleine an der Haltestelle. Wir warteten ... warteten ... warteten ... Irgendwann fragten wir uns bei den anderen Busschaltern durch was los sei. Anscheinend war die Straße blockiert. Die Einen sagten aufgrund eines Erdrutsches, die Anderen meinten es sei ein Streik. Fest stand jedoch, dass an diesem Abend kein Bus mehr nach Tarapoto fuhr - na toll! Mit all unsrem Gepäck ging es wieder quer durch die Stadt, zurück zum Hostel. Ausgebucht! Ein Hostel um die Ecke hatte zum Glück noch ein freies Zimmer. Somit starteten wir erst am kommenden Morgen nach Tarapoto. Unsere kleine Pechsträhne hielt noch etwas an, denn der Minivan war wirklich mini und die Fahrt völlig beengend für uns zwei Riesen. Kurz vor unserem Ziel war dann der besagte Streik. Die Peruaner hatten tatsächlich die komplette Zufahrt versperrt. Kilometerlange Bus und LKW Staus zeichneten die Straße. Für uns hieß es dann raus aus dem Minivan (Halleluja), rein ins Tucktuck, bis zum Zentrum des Streiks, über den Streik laufen und wieder rein ins Tucktuck Richtung Dschungel-Lodge. Auch das gestaltete sich komplizierter als gedacht. Der Weg führte abseits der Straße auf eine von Schlaglöcher übersäte Piste. Nachdem die Kette zwei Mal vom Tucktuck gesprungen ist, entschieden wir uns den Rest zu laufen. Auf unserer Offline Karte war hier jedoch kein Weg , wie also sollten wir zur Lodge kommen? Wir fragten einige Passanten, keiner wusste so recht Bescheid. Also blieb uns nicht anderes übrig als den Weg, inmitten der Mittagshitze mit gefühlt 100 % Luftfeuchtigkeit und all unserem Gepäck, weiter zu bestreiten. Unser Retter in der Not war ein Pickup der uns letztendlich zur Lodge fuhr.

Endlich sind wir angekommen! Die nächsten vier Tage werden wir hier mitten im Dschungel verbringen - welch Abenteuer!

Antworten (1)

Konstanze
Das ist wirklich abenteuerlich, schon das Lesen eurer Erlebnisse. Vielen Dank auch noch für die Erklärung. Konnte mir gat nicht vorstellen, dass es in Peru so moderne 🚌 gibt! Bin schon gespannt auf euren nächsten Abenteuerbericht. Hasta pronto! Y un beso grande para ti y Simon