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Amazonien hat uns völlig verzaubert

Veröffentlicht: 19.03.2018

Runter vom Schiff und rein in die abgelegene Großstadt Iquitos. Zusammen mit unserem Hängematten-Nachbar aus der Schweiz suchten wir uns ein nettes Lokal zu Abendessen inklusive WLAN, um eine Bleibe für die Nacht zu finden. Simon's erstes Bier und mein erster Pisco Sour - herrlich! Unser Hostelwahl war nicht der Bringer, viel zu heiß in der Nacht ohne Klimaanlage und der Ventilator war dermaßen laut, dass man auch also zwischen Hitze oder Lärm entscheiden musste.

Am nächsten Morgen suchten wir uns dann eine neue Unterkunft und organisierten die Lodge im Dschungel für die nächsten Nächte. Der Belen Markt im Armutsviertel ging uns ganz schön unter die Haut. Die Enge, der Gestank, der Schmutz und Müll überall und mittendrin Lebensmittel die verkauft wurden. Obst, Gemüse, sämtliche Teile von toten Tieren, sogar tote Schildkröten, Gewürze und alles übersät mit unzähligen Fliegen. Anschließend ging es etwas außerhalb zu einer Tierauffangstation. Ein netter deutscher, freiwilliger Helfer gab uns dort eine Führung, obwohl wir die letzte Tour knapp verpasst hatten. Wir freuten uns sehr, endlich mal eine Tour auf deutsch zu haben. Die kleine Auffangstation beherbergt Tiere die illegal als Haustiere gehalten oder versucht wurden zu schmuggeln. Es gab viel zu sehen. Eine kleine Schmetterlingfarm, hier konnte man genau betrachten wir die Eier aussehen, die kleinen Raupen und wie sie sich verpuppen um anschließend als bunter Schmetterling zu schlüpfen. Aber auch andere Tiere wie Jaguar, Tapir, Papageien, Nasenbären, Affen, Faultiere, Ozelot und Tukan haben hier ein neues Zuhause gefunden. Wusstet ihr, dass der Tukan nach fünf Stunden ohne Nahrungsaufnahme in Lebensgefahr schwebt? Fast wie Simon haha :) Am Abend haben wir noch unsere Sachen aus der Wäscherei geholt, endlich mal wieder Kleidung die gut duftet.

Am darauf folgenden Tag rief der Dschungel des Amazonas nach uns. Unser Guide Junior holte uns mit dem Tucktuck ab und erklärte uns alles was die nächsten Tage auf dem Plan stand. Am Hafen zeigte er uns einen kleinen Markt, erklärte uns die völlig fremden Obst- und Gemüsesorten und vieles mehr. Krokodilfleisch, dicke Maden und das so genannte jungle meat, hier weiß man nicht genau welches Tier das mal war. Simon war kurz davor eine Made zu probieren, konnte sich jedoch nicht überwinden. Nun hieß es rein ins Boot und über den Amazons zu einem kleinem Dorf. Von hier aus zu Fuß zu einem Nebenfluss und dann nochmal per Boot zur Lodge. Wir kamen aus dem staunen gar nicht mehr raus. Wie die Leute hier leben, wie wunderschön die Natur ist und was uns Junior alles erklärte. Die drei Tage hier genau zu beschreiben würde den Rahmen etwas sprengen, dafür einige Fotos mehr. Aber kurz zusammen gefasst sind wir durch den Dschungel gelaufen, haben früh morgens Vögel beobachtet, waren Piranhas angeln um sie anschließend zu futtern, haben die großen Seerosenblätter bestaunt, kleine Dörfer besucht, sind Kanu gefahren und waren baden. Die Zeit war traumhaft und wir wären gerne noch länger geblieben, doch die unerträgliche Hitze und die unzähligen Moskitos raubten vorallem mir ziemlich die Kräfte. Mein Kreislauf war am dritten Tag völlig im Keller und wir sind eine Nacht früher zurück nach Iquitos. Sowohl der Lodge Besitzer als auch Junior machten sich ziemliche Sorgen um mich. Sehr rührend haben sie uns zurück gebracht und wollten zur Sicherheit noch einen kurzen Abstecher im Krankenhaus machen. Ich bekam ein paar Pillen für den Kreislauf und da ich kein Fieber hatte, war Schlaf wohl die beste Medizin.

Am nächsten Tag war ich wieder fit. Zum Glück, denn der Flug nach Cusco starte am Mittag. Jetzt ging es auf in den touristischen Süden und wir nahmen Abschied vom aufregenden Amazonien.

Was ich nun aber noch kurz loswerden möchte ... Hier wird einem wirklich bewusst in welch Luxus man Zuhause eigentlich lebt. Das vergisst man im Alltag viel zu schnell und schätz diese für uns selbstverständlichen Dinge kaum. Die Leute die hier leben haben seltenst Strom und leben von dem was der Dschungel Ihnen gibt. Angeln den halben Tag um diesen Fisch auf dem weit entfernen Markt zu verkaufen. Von diesem Geld kaufen sie Reis und andere Nahrungsmittel für Ihr Dorf. Die kleinen Plantagen in den Dörfern versorgen die Bewohner mit Bananen, Mangos und Pflanzen die als Medizin dienen. Das Wasser aus dem Fluss ist zum trinken, kochen und waschen da. Mehr gibt es hier nicht. Und Zuhause ist man genervt wenn im Supermarkt das Obst braune Flecken hat, etwas ausverkauft ist oder über Kleinigkeiten die einem hier so banal vorkommen. Wir können froh sein, dass wir fließend Wasser haben, welches wir sogar trinken können. Lebensmittel haben wir in völligem Überflüss und der ganze Technik SchickSchnack ... Braucht man das wirklich alles? Vielleicht sollten wir uns alle weniger über die kleinen Probleme des Alltags ärgern und uns mehr bewusst werden wie gut es uns geht, welch Geschenk unser Lebensumfeld doch ist?!?!

Antworten (1)

Konstanze
Tolle Story, super Fotos! Passt weiterhin gut auf euch auf, man mutet sich schnell zuviel zu und ihr seid das Klima und die Lebensumstände nicht gewohnt. Dias Abenteuer ist noch lang...