Veröffentlicht: 05.05.2022
14.04.2022
Die Wettervorhersage sagte eigentlich für heute Mittag bis Abend Dauerregen und Gewitter voraus, weshalb wir heute unseren Museumstag geplant haben.
Der Blick aus dem Fenster zeigt allerdings blauen Himmel und Sonnenschein. Hm… warten wir mal ab. Stellt sich nur die Frage: was ziehe ich an???
Lange Hose oder kurze Hose? Nach der Schwitzerei gestern war ja die kurze Hose die beste Entscheidung überhaupt. Ein erneuter Blick aus dem Fenster und die Entscheidung ist gefallen: kurze Hose!
Heute haben wir keinen Zeitdruck. Die Museen öffnen erst um 10 Uhr, also entspanntes Frühstück.
Wir laufen am Potomac entlang durch die Wharf zur nächsten Bushaltestelle, von wo aus ein Bus zur National Mall fährt und fahren mit dem Bus weiter zur National Mall. So richtig von den Socken haut uns diese Busverbindung aber auch nicht, da wir immer noch reichlich Fußweg haben. Wir sehen mehrfach den gleichen Bus mit der Aufschrift Southwest Neighborhood Shuttle. Den haben wir auch schon an der Wharf gesehen. Da muss ich nachher mal das Internet bemühen und herausfinden, wo genau der lang fährt.
Um 9:55 Uhr stehen wir vor dem verschlossenen „National Gallery of Art - Sculpture Garden“. Der Sicherheitsmann öffnet das Tor, um in den garten zu gehen und schließt es mir vor der Nase sofort wieder zu:
„Open at 10 am!“
Oh, wir nehmen es aber genau…. 🙈🙄
5 Minuten steht er innen neben dem Tor und beschäftigt sich mit seinem Handy, während die Schlange vor dem Tor anwächst, um Punkt 10 Uhr schlendert er zum Tor und öffnet es.
Jetzt dürfen wir rein!
Auch hier ist der Eintritt übrigens kostenlos - wie auch bei der National Gallery of Art & dem Smithonian Natural History Museum.
Die Skulpturen sind ganz witzig, nicht mit jeder kann ich was anfangen. Am Tollsten gefällt Sohnemann und mir der große Springbrunnen in der Mitte, der einen leichten Sprühnebel als Abkühlung schickt, denn es ist schon um 10 Uhr heute Morgen sehr warm!
Die Vorhersage behauptet nach wie vor gegen Mittag, dass es stark regnen soll, mit Gewitter, bei Temperaturen um die +30 Grad. Warten wir mal ab 🤷🏻♀️
Nachdem wir alles gesehen haben, besuchen wir die National Gallery of Art. Wir schlendern durch die riesigen Hallen und bewundern die vielen Kunstwerke, Fotografien, Skulpturen und Ausstellungen, bis die Füße qualmen.
Tochter und Gatte sind in ihrem Element, als wir bei den Impressionisten abbiegen. Die Tochter sucht hier nach Inspiration für den Kunst-LK (sie liebt die Seerosen von Monet), der Gatte kramt sein gesamtes (lange zurückliegendes) Wissen aus dem Kunst Grundkurs aus und fachsimpelt mit der Tochter um die Wette.
Sohnemann und ich suchen schnell das Weite – wir finden auch viele interessante Bilder und genießen diese von den großzügigen Sofas aus, die in der Mitte jedes Raumes stehen.
Sitzen – wie schön 😇😝
Mir imponieren mehr die Bilder, die von Weitem wie ein Foto aussehen. Dieses „realitätsnahe“ Malen – das finde ich krass!!!
Das ist mein Lieblingsbild geworden 😍
Klein und unscheinbar, aber sieht doch tatsächlich aus wie ein Foto! Und das im Jahre 1864, gemalt von einem William Stanley Haseltine 🤷🏻♀️
Nach 2,5 Stunden macht sich so langsam der Hunger bemerkbar. Wir verlassen die Gallerie und laufen zu den vielen Food Trucks entlang der National Mall.
Nach wie vor von Regen keine Spur!
Die Entscheidung fällt heute für einen Food Truck, der einen Teller „Falafel with Rice“ anbietet (sonst sind ja vegetarische Gerichte rar gesät), dieses Gericht entpuppt sich dann als „Salat mit Rice und Falafel“ – juhu, Salat! (Wer hätte gedacht, dass ich mich mal so über Salat freue, aber nach der ganzen Fast Food Fresserei ist Salat eine willkommene Abwechslung!)
Wir schnappen und das Essen und picknicken auf der Wiese der National Mall unter den Bäumen im Schatten. Hatte ich erwähnt, dass es schon wieder +30 Grad heiß ist???
Und uns gehen die Getränke aus!! Wir haben ja immer Rucksäcke mit Getränkeflaschen dabei, diese sind aber nun leer und im Appartement haben wir auch keine Getränke mehr, um nachzufüllen. Wir brauchen also heute noch einen Supermarkt o.Ä., um Getränke zu kaufen. Das entpuppte sich bisher in Washington aber als echtes Problem, denn es gibt in der Ecke keinerlei Supermärkte! Zumindest nicht laut Google Maps.
Egal, mit diesem Problem beschäftigen wir uns NACH dem Museum.
Während wir zu Mittag essen, fährt ein großer Truck mit Hebekorb heran und sammelt die vielen Drachen, die in den Bäumen hängen, ein. Aßerdem werden bei der Gelegenheit direkt morsche Äste abgeschnitten - und liegen gelassen - treten sich fest.... oder!?
Ja, alles, was abgeschnitten wurde, wird einfach zur Seite gekickt und am Wegrand liegen gelassen, wenige größere Äste finden einen Platz auf dem Wagen... Pfff..... das handhaben nicht nur die Gartenarbeiter so, auch auf den Straßen sieht man überall Unfallreste in Form von Autoteilen liegen. Kaputte Lampen und Reifen, Glas, Ausfpuff, Kühler oder gar eine ganze Motorhaube - all das wird einfach am Straßenrand liegen gelassen 😱🥴😥
Nach dem Mittagessen geht’s ins Smithonian – National Museum of History.
Hier fällt zum ersten Mal auf, dass es nicht immer positiv ist, wenn man KEINE Timetickets benötigt: es ist rammelvoll!!!
So viele Menschen habe ich seit Corona nicht mehr auf einem Haufen gesehen. Hier herrscht keine Maskenpflicht mehr, daher sind wir auch fast die Einzigen, die noch eine Maske tragen. Man fühlt sich nicht wirklich besser, wenn alle um einen herum immer wieder mal hüsteln und schniefen und KEINE Maske auf haben.
Wir besuchen die Ocean Hall, Hall of Mammals, Human Origins, African Voices, Fossilien & Dinos und alles, was sonst noch im Erdgeschoss zu sehen ist, dann geht’s nach oben in einige Ausstellungen, da es aber so wahnsinnig voll ist und wir eigentlich nicht wirklich Lust haben, noch mehr „Minerals & Geology“ zu bestaunen, verlassen wir das überfüllte Smithonian nach knapp 2,5 Stunden. Die Füße schmerzen so langsam. Zwar sind wir nicht so viel gelaufen, aber das viele Stehen und Anschauen geht auch in die Beine.
Draußen hat sich die Sonne tatsächlich verzogen, es sind dicke Wolken aufgezogen und es ist sehr windig, nach wie vor aber sehr warm.
An einem Bistropavillon holen wir uns einen Kaffee relaxen, bevor es zurück ins Appartement geht. Im Museums-Wlan habe ich herausgefunden, dass es an der Metrostation von gestern einen CVS Drogeriemarkt geben soll, der auch Getränke und Essen verkauft.
Wir finden die Haltestelle des „Southwest Neighborhood Shuttlebusses“ und fragen den Fahrer, ob er an der Metro Station „L´Enfant Plaza“ mit dem CVC-Store hält und danach zur Wharf fährt. Der Fahrer ist sehr nett und erklärt uns, dass direkt an der Haltestelle der Wharf auch ein CVS Shop wäre, wir könnten also „durchfahren“.
Oh, da ist ja perfekt!! 👍🏻👍🏻👍🏻
Also wir in den Bus einsteigen, öffnet der Himmel seine Schleusen. Es schüttet und stürmt – Weltuntergang! Wahnsinn!!! Von jetzt auf gleich! Wir sehen am Straßenrand, wie den Leuten reihenweise die Regenschirme „umklappen“, weil der Wind zu hefig ist. Der Busfahrer kommentiert das nur mit einem „Funny weather“😝
Der Bus fährt von der National Mall zum L`Enfant Plaza, vorbei am Spy Museum, die Straße runter und hält tatsächlich direkt vor einem CVS Shop! Mensch, warum haben wir das Shuttle nicht vorher entdeckt??? Das Shuttle ist nämlich KOSTENLOS!!! Werden wir auf jeden Fall morgen nutzen, um zur Metrostation zu fahren!
Wir rennen vom Bus direkt in den CVS, da es quasi waagrecht regnet. Verrückt! Im CVS werden wir dann fündig – hier gibt’s alles an Getränken, was das Herz begehrt! Sogar Tiefkühlprodukte gibt es, da können wir evtl morgen Abend mal ne Pizza in den Backofen schieben. Perfekt!
Mit den Getränken im Rucksack verlassen wir den Laden und siehe da: der Regen hat aufgehört, der Wind ist ebenfalls weg und die Sonne bahnt sich schon wieder ihre Strahlen durch die Wolken! Ein paar Meter weiter sehen wir einen Liquor Store (in den USA gibt es ja in den Supermärkten keine alkoholischen Getränke – die bekommt man dann in entsprechenden Liquor Stores) und holen uns zum Abendessen heute (wir haben noch Nudeln eine Flasche Wein (der Günstigste startet bei 13 $, wir nehmen die Angebotsflasche für 16 $).
Heute verzichten wir auf Happy Hour – wir haben ja Wein – und lassen den Abend faul im Appartement mit lustigen Kartenspielen ausklingen. Prost! 🍷🥂