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Paro - Streik der LKW-Fahrer in Lima

Veröffentlicht: 06.04.2022

5. April - Hier ist gerade alles ziemlich lahmgelegt. Es wird gestreikt. Es fahren keine Busse, Lastwagen und Taxen mehr, die Geschäfte haben geschossen, ebenso die Schulen und Büros. Ahnungslos bin ich heute meine Runde gelaufen und habe mich gewundert, dass auf den Strassen nichts los war. Nur vereinzelt Hundespaziergänger. Es herrscht Ausgangssperre, ich hätte also gar nicht unterwegs sein dürfen. Die Unzufriedenheit mit der Regierung hier ist gross; und nun kommen noch die steigenden Energiepreise und der generelle Preisanstieg dazu. Gestern wollten wir eigentlich ein Projekt von Brot für die Welt besuchen; das war nun auch nicht möglich. Der Streik soll heute Nacht eigentlich beendet sein. Ya veremos. Eben hörte man ein lautes Töpfeschlagen (cacerolazo) in der Nachbarschaft, das wir noch gut aus unserer Zeit in Chile kennen und Ausdruck des Protestes ist.

Morgen wollten wir in einem Sternelokal essen gehen. Von den weltweit 10 besten Sternerestaurants gibt es allein in Lima zwei. Der Koch in dem Lokal, wo wir - hoffentlich - hingehen, wurde mal als bester Koch der Welt ausgezeichnet. Am Donnerstag wollten wir eigentlich noch ein Gemeindemitgleid auf seinem Fundo auf dem Land besuchen. Wegen der unsicheren Lage treffen wir uns nun hier in Lima mit ihm und seiner Frau. Das Wochenende wird geprägt sein von dem Pastorenehepaar, das aus Deutschland angereist kommt und sich hier vorstellt und bewirbt. Wir hoffen sehr, dass der ganze Ablauf eingehalten werden kann und alles stattfindet, denn am Sonntag nach dem Vorstellungsgottesdienst und anschliessendem Gespräch soll die Wahl stattfinden. Der Besuch des Pastorenehepaars war eigentlich vor drei Wochen geplant, musste aber kurzfristig abgesagt werden wegen eines Coronafalles in der Familie.

So allmählich sind wir innerlich schon mit unserer Rückreise beschäftigt und freuen uns sehr auf das Wiedersehen mit Familie und Freunden, auf unser Haus, die Ruhe, die Natur vor der Haustür...

Letzte Woche gab es bei uns eine Baubegehung mit dem Kirchenvorstand, Küster und einem Bauingenieur, da doch noch einige Reparaturen anfallen. Ebenso in der letzten Woche hat Martin ein Museum besucht. Da die Fahrzeit je Richtung eine Stunde betrug, bin ich zu Hause geblieben.

Und am Sonntag waren wir noch mal in Miraflores an der Küste, wo wir sogar Gleitschirmflieger beim Starten beobachten konnten. Es war viel los in den ganzen Grünanlagen, viele Familien haben dort gepicknickt. Und es wird dort auch immer viel Sport betrieben. Das Wetter ist noch sehr schön, tagsüber kann es noch heiss werden, aber morgens und abends kühlt es ab. Es wird auch früher dunkel, sodass man den Wechsel der Jahreszeit daran etwas merken kann.

Nun kommt doch noch mal ein Nachtrag: Es gab tatsächlich heute eine toque de queda, eine Ausgangssperre, und zwar auf Grund des paro de transportistas - Streik der Lastwagenfahrer. Eben hat der presidente Pedro Castillo die Ausgangssperre für beendet erklärt, d.h. die inmovilización sociál. Wir haben den Nachmittag im Garten verbracht und wiederholt Hubschrauber über uns gehört und immer wieder das Martinshorn. Ist schon ein merkwürdiges Gefühl. Nun sind wir gespannt, wie es weiter geht. 

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