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Olla común in San Juan de Luriguancho

Veröffentlicht: 15.03.2022

Heute ist der 15.3. und eigentlich mein ursprünglicher Abreisetag, den ich ja nun um 5 Wochen verschoben habe. Wir waren heute in einer populación joven, wo die Gemeinde eine sog. olla común unterstützt, die ja in Eigeninitiative von Frauen geführt wird (Martin hat davon berichtet). Zunächst ging es anderthalb Stunden durch dichten Verkehr mit viel Gehupe und waghalsigen Fahrmanövern, zwischendurch auch Stillstand in den Stadtteil San Juan de Luriguancho und dann noch mal mit einer camionetta den steilen Berg hinauf - noch viel abenteuerlicher - zu einer einfachen Hütte, wo die Frauen jeden Tag für andere Familien kochen. Es gibt nur den einen Fahrer, der sich diesen steilen und engen Weg hinauf traut. Oben wurden wir sehr herzlich empfangen und bekamen auch Reis mit Erbsenpüree zu essen. Mit uns kam ein Ingenieur, der sich vor Ort ein Bild machen wollte, da demnächst ein Wassertank dort installiert werden soll. Denn fließend Wasser gibt es in der ganzen Populación nicht. In der Hütte steht nur ein Tisch und der Herd mit Gas, nichts weiter. Da es im Sommer dort sehr heiß ist, wird ein Kühlschrank ebenso unbedingt benötigt, denn sonst verdirbt das Essen zu schnell. Im Winter dagegen ist es kalt mit viel Nebel. Die Häuser haben nur dünne Holzwände, Fenster gibt es oft nicht, eine Heizmöglichkeit schon gar nicht. Da kann man sich nur mit Decken im Bett warmhalten.

Nach insgesamt 5,5 Stunden waren wir wieder zurück in unserer Oase, in einer komplett anderen Welt. Unsere hiesigen Freunde sind auch gerade in einer "anderen Welt", im Altiplano bei Cusco. Dort waren sie mit einem mobilen zahnärztlichen Team unterwegs in abgelegene Dörfer, damit die Menschen versorgt werden können. Wir sind schon gespannt auf ihren Bericht. Ihr seht, langweilig wird es hier nicht. Die nächste Zeit ist sowieso ziemlich vollgestopft. Morgen fahren wir aufs Campo - 3 Stunden Autofahrt - zu einem Gemeindemitglied. Darauf freuen wir uns schon sehr. Wir bleiben bis Donnerstag, und Freitag früh holt Martin die nächsten Bewerber für die Gemeinde am Flughafen ab. Bis Montag Abend haben wir dann viel Programm mit denen. Sind schon sehr gespannt. 

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