Veröffentlicht: 23.05.2017
Meine letzte Station ist Biarritz, Frankreich, an der Grenze zu Spanien.
Mein Flug von Neuseeland hat schlappe 40 Stunden gedauert, mit früh am Flughafen sein und Transfer zum Hostel war ich also locker zwei Tage unterwegs. Zwei Nächte ohne Bett, ich war ein Zombie. Aber egal, der Jetlag war zwar hartnäckig diesmal, aber was soll’s.
Und nach gut 4 Monaten sehe ich endlich Camilo wieder <3 Ich hatte ganz vergessen, wie viel Spaß wir zusammen haben, wie viel Gemeinsamkeiten, wie viel wir zusammen lachen und wie absolut hervorragend wir über alles reden können. Wovor hatte ich nochmal Angst? Völlig zu unrecht und nach den ersten paar Tagen, war ich wieder ganz neu verliebt. Und wir surfen und tanzen und machen halt alles, was man halt so zusammen macht.
Nach einer Woche dann auch schon wieder der kurzfristige Abschied und wer hätte gedacht, dass ich jemals wieder ein Französischbuch in die Hand nehme? Ich am allerwenigsten, ich habe es gehasst in der Schule. Aber eines meiner Lebensmotto ist schließlich “Der denkende Mensch ändert seine Meinung.” und somit darf ich mir auch jeglichen Sinneswandel erlauben und marschiere für die nächsten zwei Wochen fleißig zur Schule. Ich habe ein kleines Airbnb Apartment und verbringe viel Zeit am Strand, und noch mehr Zeit damit an einer anderen kleinen Sache zu arbeiten. Ihr dürft gespannt sein, ich hoffe es dauert nicht mehr lange, bis ich euch diese präsentieren kann :)
Biarritz ist cool, abgefuckt, schick und überteuert und gemütlich zugleich. Riesige Strände, tolle Wellen, sehr nette Menschen. Das ist auch sowas, ich hab mir ja immer darin gefallen die Franzosen nicht zu mögen, also kategorisch. Tja, da hat mich diese Reise eines besseren belehrt. Wirklich ganz viele tolle Leute, und zumindest die meisten jungen Leute können auch Englisch und das teilweise besser als manch Deutsche, soviel zu dem Vorurteil. Wie gesagt, der denkende Mensch darf seine Meinung auch mal ändern.
Ich hatte meinen Kopf so voll mit Dingen, freute mich auch sehr auf Berlin und dachte eigentlich ich bin so vom Kopf her bereit wieder zurück zu kommen. Die letzten Tage war mein Körper wohl anderer Meinung, ich hatte Rücken- und Kopfschmerzen, Unterleibschmerzen, die ich sonst auch nicht so habe. Am letzten Morgen wache ich auf und mir wird wirklich schlagartig bewusst, es ist vorbei. Heute ist es soweit. Und selbst jetzt, wenn ich diese Zeilen am Flughafen schreibe, fängt mein Herz an zu rasen, mein Atem ist flach und schnell. Ich bekomme Panik. Jaaaa ich weiß, so ein Stressgefühl ist völlig normal und nachvollziehbar. Aber es ist dennoch überwältigend. Und dann kommt wieder so eine riesen-mega-große Dankbarkeit für alles über mich. Für meine Familie und Freunde, meine Beziehung, meine Gesundheit, alles was ich erleben durfte und die Menschen die mich begleiteten. Ich kann es wirklich nicht in Worte fassen. Auch wenn ich zwischendrin mal unzufrieden war oder nicht wusste wohin mit mir, im Endeffekt war jede Etappe dazu da mir irgendetwas beizubringen, mich irgendwas sehen zu lassen, klar zu kriegen, mir zu zeigen was ich will und wohin ich will im Leben. Und dabei geht es doch beim Reisen. Ich liebe es für das, was es mit einem macht und nicht dafür was man alles sieht. Und da habe ich auf einem anderen Reiseblog eine ganz wundervolle Passage gefunden
“Travel, although a great thing, is just another thing. It’s not you. It’s something you do. It’s something you experience. It’s something you savor and brag about to your friends down the street.
But it’s not you.
Yet these other, memoryless qualities — the outgrown personal confidence, the comfort with myself and my failings, the greater appreciation for family and friends, the ability to rely upon myself — these are the real gifts that travel gives you.
And, despite the fact that they produce no photos or stories for cocktail parties, they are the things stay with you forever.
They are your real lasting memories….because these things are you.
And they will always be you.”
In dem Sinne tschüss Welt, hallo Berlin. Da bin ich.