Adventure is waiting
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Mentaler Hangover

Veröffentlicht: 18.02.2017

Andere Sprache, anderes Essen, andere Kultur und Religion, nicht mehr alleine unterwegs, 18 Stunden Zeitunterschied, mega City, andere Fortbewegungsarten und wo sind eigentlich die ganzen Surfer boys hin? Es ist einfach ALLES anders. Alles. Das ist jetzt nicht wirklich überraschend, und eigentlich komme ich auch gut klar und fühle mich auch nicht aktiv überfordert. Aber dieses mysteriöse Unterbewusstsein hat glaube ich ganz schön zu tun und ich befinde mich im mentalen Hangover Zustand. Aber auch daraus kann man lernen und sich ein bisschen mehr Anpassungszeit geben und in Geduld üben. 

In Bangkok ist alles voller Gerüche, von Blumen, bis Frittiertem, Abgas, Brackwasser bis zu Undefinierbarem. Überall ist Werbung für schönere, glattere, weißere Haut, Handys mit besserer Selfie Funktion und instant Eiersnack für unterwegs. Das Überqueren der Straßen gleicht einer Kamikaze Aktion, aber wir benutzen fleißig die öffentlichen Verkehrsmittel, besuchen Märkte, snacken Insekten, setzen uns mit Kuscheltieren ins Café und lernen schnell, dass man gut daran tut beim Essen nach dem Schärfegrad der Speisen zu fragen. Ich bin nicht restlos begeistert von der Stadt, aber kann man sich mal anschauen.
Der Buddhismus ist an sich ja schon eine sehr sympathische Weltansicht. Wenn man dann allerdings in einer Tempelanlage zwei junge Männer in aller Ernsthaftigkeit beten sieht, und sie danach in aller Ruhe ihr Selfie mit der Golden Buddha Statue machen, dann gehen wirklich alle Daumen hoch. Außerdem wird hier, wenn man ein neues Gebäude baut, gleich eine kleine Unterkunft für den Schutzgeist errichtet. Im Idealfall in der Nähe der Grundstücksgrenze, sodass böse Geister Eindringlinge schon bei ihrer Ankunft am Schutzgeist Türsteher vorbei müssen. Es scheint, dass die Schutzgeister am liebsten bunte Fantasorten mit Strohhalm trinken, und so findet man zahlreiche Miniaturhäuschen mit Blumen, Essen und Getränke Gaben um es den Geistern auch wohnlich zu machen. Ist doch nett.
Mit dem Nachtzug machen wir uns auf nach Chiang Mai in den Norden, um dort im Chillmodus zu dösen. Jaaaa man könnte hier zahlreiche Touren in die Umgebung unternehmen, aber wir kommen aus unserer Entspannung nur schwer raus und verbringen viel Zeit mit Frühstücken, Schlendern, Mango-sticky-rice essen und in meinem Fall Eindrücke ordnen und verarbeiten. Ich versuche mich daran zu gewöhnen, dass man sich kaum mit den Leuten unterhalten kann und dass man sich noch schlimmer als sonst irgendwo als Tourist fühlt. Weiß noch nicht so recht, ob ich die süßen Hipster Cafés an jeder Ecke begrüßen soll, weil ich leckeren Cappuccino (den besten seit zwei Monaten) trinken kann und westliches Essen bekomme oder es einfach nur beknackt finden soll. Ein Wunscherlebnis habe ich mir allerdings erfüllt und einen halben Tag lang mit Elefanten verbracht und diese gefüttert und gebadet. Die Tiere sind wundervoll, fühlen sich an wie ein warmer Baumstamm mit Borsten. Das Gesamterlebnis war fragwürdig, die Tiere wurden zwar gut behandelt, aber so richtig Lust auf Schlammbaden hatten sie wahrscheinlich nicht. Die Schonzeit und ein wenig Nichtstun hat mir sicherlich gut getan, aber jetzt freue ich mich auf unsere Insel hopping Tour im Süden, das Meer und mehr Aktivität.

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