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Ninh Binh...

Veröffentlicht: 05.05.2017

Eigentlich war unser Plan, dass wir uns nach den Buchten nordöstlich von Hanoi, auf den Weg in den Norden nach Sapa machen. Jedoch wurde uns empfohlen, dass um diese Zeit lieber zu lassen. Das Wetter soll sehr grau und nebelig sein und der Reis noch nicht so schön grün. Da es in Sapa vor allem darum geht, die tollen Aussichten zu genießen und sich die grün strahlenden Reisterrassen anzuschauen, macht es wohl also im Moment wirklich keinen Sinn. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir wieder 10 Stunden mit dem Bus hätten fahren müssen. Auf einer Reise lernt man so oder so, dass Pläne da sind, um sie über den Haufen zu werfen.


Im Phong Nha Ke Bang Nationalpark berichtete uns jemand von dem Örtchen Ninh Binh südlich von Hanoi. Uns gefiel was wir hörten und somit beschlossen wir, Sapa zu streichen und uns stattdessen auf den Weg nach Ninh Binh zu machen. Von Hanoi aus ging es also in einer 3h Busfahrt nach Ninh Binh.


Unser Homestay, eine Empfehlung von Mathilde und Gavin, die wir in der Halong Bucht kennengelernt hatten, war mitten in einer abgelegenen und wahnsinnig schönen Postkartenkulisse. Die Anfahrt erfolgte über einen sehr holprigen Feldweg und um unser süßes Bambusbungalow gab es nichts als Reisfelder, Berge, Lytschibäume, Jackfruitbäume, quakende Frösche und Natur pur. Auch die Familie war zuckersüß und wahnsinnig liebevoll. Vor allem in die kleine Tochter Ling hatte ich mich gleich verliebt. Hier konnte man es supergut 3 Tage aushalten.


Am ersten Tag machten wir uns mit dem Fahrrad auf zu den Mua Caves, um bei brütender Hitze eine endlos scheinende Treppe auf einen Berg hinaufzusteigen, von welchem es einen wunderschönen Ausblick geben sollte. Schon wie die weißen Treppenstufen sich den Berg hinauf schlängelten, war wunderschön anzuschauen. Nach einigen Päuschen oben angekommen, konnten wir eine atemberaubende Aussicht genießen. Der Aufstieg hatte sich wirklich gelohnt!

Danach genossen wir die Abendstunden noch ein wenig in den Hängematten des Homestays und hatten die besten Frühlingsrollen unseres Aufenthaltes in Vietnam. Ganz stolz, dass wir das Essen so gelobt hatten, bekamen wir gleich noch das Rezept genannt und einen kurzen Kurs, wie man alles am Besten zubereitet.


Am zweiten Tag mieteten wir uns mal wieder einen Roller und machten uns auf nach Trang An, um eine Flussfahrt zu machen. Wir saßen in einer Nussschale mit 2 älteren Damen aus Kanada und hatten wunderbare Gespräche mit ihnen. Man lernt so viele tolle Menschen mit so wunderbar unterschiedlichen Lebensgeschichten kennen. Vielleicht sollte man diese alle mal aufschreiben? Das schoss mir jetzt schon mehrfach durch den Kopf.

Wie auch immer:) 

Die Fahrt war toll und wir kamen, vorbei an Tempeln, auch durch einige Höhlen, bei welchen wir westlichen Riesen ordentlich unsere Köpfe einziehen mussten. Bemerkenswert wie die Dame, die bei einer wahnsinnigen Hitze gerudert ist, wie eine Weltmeisterin, das kleine Bötchen durch die engen Höhlen gelenkt hat. 

Als die tolle Tour leider zu Ende war, wurden wir noch mit zwei dicken Schmatzern von den Kanadierinnen verabschiedet , welche uns noch mit auf den Weg gaben, dass unsere Kinder sicher wunderschön werden und wir jede Menge davon machen sollen;).


Nach der Entspannung auf der Nussschale, ging es noch weiter zum größten Tempelkomplex Asiens - Chua Bai Dinh. Okay, wir konnten uns denken, dass er wirklich groß sein muss,  aber so etwas hatten wir nicht erwartet. Das war eher eine kleine Stadt als ein Tempel. Überraschenderweise waren wir nur zwei der sehr wenigen westlichen Touristen und machten uns somit mit einer Herde Asiaten auf, den Tempelkomplex zu erkunden.

Alles war sehr hübsch anzuschauen, aber einfach wirklich unglaublich weitläufig.


Kaputt von diesem Ausflug machten wir uns noch auf in das kleine Örtchen Tam Coc in der Nähe unseres Homestays, um die einheimischen Kinder beim Planschen im Fluss zu beobachten. Zuckersüß die Mäuse und mir wurde gleich ein Baby in die Hand gedrückt, um ein Bild von mir und ihr zu machen.


Zurück in der Unterkunft - an dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass ich den Roller bravourös über die Feldwege gesteuert habe und das Dank meiner langen Hartmannsdorfer-Feldweg-Simson-Erfahrungen:)) Danke Papa an dieser Stelle:))! - wurden wir von unserer Gastgeberin freudestrahlend begrüßt und gefragt, ob uns ein Fernsehteam interviewen und filmen darf. Es ging wohl um einen Werbefilm/eine Reportage über den Tourismus in Ninh Binh und im speziellen auch über unser tolles Homestay. Dem Lächeln und dem lieben Fragen konnten wir nicht widerstehen und willigten ein. Daraufhin wurden wir eine Stunde in verschiedenen Situationen gefilmt. Beim Chillen in der Hängematte, beim Plausch mit der Gastgeberin, beim Schwätzchen auf unserer Bungalow Terrasse und wir wurden interviewt. Es war so witzig da die Reporterin kein Englisch sprach. Unsere Gastgeberin hat uns also immer auf Englisch übersetzt, was wir gleich gefragt werden und dann ging es los. Die Reporterin stellte ihre endlos scheinenden Fragen auf vietnamesisch und wir antworteten auf Englisch, ohne zu wissen, ob unsere Antwort tatsächlich etwas mit der eben gestellten Frage zu tun hatte;). Wie auch immer, wir hatten unseren Spaß und haben der Familie einen riesen Gefallen getan. Leider werden wir das Ganze wohl nie zu Gesicht bekommen. Hätten wir doch zu gerne gesehen, wie vietnamesisch über unsere englischen Antworten gelegt wird.


Ninh Binh Du bist wunderschön und vielseitig, wirst nur leider viel zu selten in Reiseführern und Co. erwähnt. Also Leute, auf nach Ninh Binh - es ist wirklich toll dort.




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