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Dreimal angekommen in Hanoi

Veröffentlicht: 05.05.2017

Hanoi haben wir anfangs immer nur als Zwischenstopp genutzt, um zur Halong Bucht zu gelangen und danach dann von hier aus mit dem Zug nach Ninh Binh zu fahren. Dabei vebrachten wir jeweils eine Nacht in Hanoi.

Von Ninh Binh zurück gekommen, verbrachten wir weitere 2 Nächte hier. Unsere letzten beiden Nächte in Vietnam.

Hanoi ist wuselig und das erste mal hier angekommen, waren wir ein wenig überfordert. Vielleicht auch deswegen, weil wir mit dem Nachtzug ankamen, wenig Schlaf hatten und unser Taxifahrer dann direkt mal einen Unfall baute. Er schaute die ganze Zeit auf sein Handy, der Fahrer neben ihm war auch nicht aufmerksam und so knallte es eben kurz. Aber hey, es wurde weder angehalten, noch ist jemand ausgestiegen - nein, es wurde einfach weitergefahren.

 Jedoch, auf den zweiten Blick kann man sich wirklich in die Hauptstadt Vietnams verlieben.


Früh am Morgen kann man rund um den See in Hanoi ein riesen Gewusel von Vietnamesen beobachten, welche ihr Tai Chi verüben. Menschen allen Alters, ob mit oder ohne Musik, ziehen hier voll motiviert und überzeugt die verschiedensten Übungen durch. Wir empfehlen jedem der in Hanoi ist, sich das einmal anzuschauen, auch wenn man dafür zeitig aufstehen muss. Das ein oder andere Schmunzeln konnten wir uns nicht verkneifen. Unsere Lieblings- Sportübungen waren "das in die Hände klatschen und anschließend den ganzen Körper abklatschen" und "das Baum abklatschen", was auch immer das bringen sollte;).


Hanoi ist ein riesen Spinnennetz aus jeder Menge kleinen Gassen. Im bekannten Old Quarter ist sehr witzig, dass alle Straßen nach etwas benannt sind, was dann auch ausschließlich auf dieser Straße verkauft wird. Es gibt also zum Beispiel eine Schuhstraße, dort werden nur Schuhe verkauft, eine Stoffstraße, dort bekommt man alles rund ums Nähen, und so weiter. So türmten sich in manchen Straßen Klebebandrollen und in anderen Metallstangen.


Ansonsten haben wir uns in Hanoi noch folgendes angeschaut:

Das Women's Museum

Ein Museum über die Rolle der Frau in Vietnam. Ich bin normalerweise kein Fan von Museen, aber dort wollte auch ich gern hin. Wahnsinnig interessante Interviews mit Vietnams Straßenverkäuferinnen. Gleichzeitig auch sehr, sehr traurig die Lebensgeschichten zu hören und zu hören, wie hart und lange die Frauen täglich für einen Witz an Geld arbeiten. Außerdem gab es eine tolle Ausstellung vom Fotografen Rehahn - ein wahnsinnig toller Reisefotograf! Ich liebe seine Bilder und im Women's Museum waren seine Portraits vietnamesischer Omis ausgestellt. Wunderschön und wenn ich einmal Geld übrig haben sollte, kann das gern in eines seiner Werke investiert werden.


Hanoi Hilton (hier war Lukas alleine)

Ein Gefängnis, welches die Franzosen im 19. Jahrhundert errichteten, als Vietnam eine Kolonie von Frankreich war. Außerdem wurde es während des Vietnam-Kriegs von den Vietnamesen genutzt, um Amerikaner gefangen zu halten. Von dem ganzen Gefängnis ist nur noch ein Teil erhalten geblieben, in welchem vorrangig darüber berichtet wird, wie stark doch die armen Vietnamesen von den bösen Franzosen unterdrückt wurden und wie gut es die Amerikaner doch bei den Vietnamesen hatten, obwohl sie ja selber nichts hatten. Also wieder einmal nur sehr einseitige Propaganda, wie so oft in Vietnam, aber trotzdem interessant, wenn man weiß, was dahinter steckt.


Ho Chi Minh Mausoleum (auch hier war Lukas alleine)

Ein großer Komplex, der zu Ehren Ho Chi Minhs betrieben wird, dem Begründer des heutigen Vietnams. Um nicht in den vollen Touri-Trubel zu geraten, ist ein zeitiges Erscheinen ratsam. Trotzdem waren auch um 8:30 Uhr schon sehr viele Asiaten da, um ihren Onkel Ho zu besichtigen. Lukas wurde dabei fast genauso neugierig angeschaut, wie der aufgebahrte Ho Chi Minh, da um diese Zeit fast gar keine anderen westlichen Personen zu sehen waren. Nach einer regelrechten Prozession am Leichnam vorbei, der konserviert ist und somit für jeden sichtbar war, ging es auf das Gelände, wo viele ehemalige Wohnräume und Andenken an Ho Chi Minh zu besichtigen sind und somit für jeden Vietnamesen ein absolutes Muss sind. Für Lukas waren deswegen nicht nur die zu besichtigenden Sachen interessant, sondern besonders auch, wie die Asiaten zu und durch diesen Ort pilgerten.


Water Puppet Show

Früher wurden solche Water Puppet Shows in Reisfeldern durchgeführt, da diese unter Wasser standen. Sie berufen sich somit auf eine Jahrtausende alte Tradition. Die Puppen sind aus wasserfestem Feigenholz und halten in der Regel 3 bis 4 Monate bei intensiver Nutzung. Der Eintritt kostete 4,50€ für eine einstündige Show.

Wir müssen zugeben, dass das ganze schon ziemlich freaky war und wir uns oft das Lachen nicht verkneifen konnten. Noch dazu verstanden wir ja nichts, da alles auf vietnamesisch war. Schade, dass man hier keine Videos hochladen kann, sonst wüsstet ihr sofort, was ich meine. Nichtsdestotrotz können wir diesen Spaß, vor allem für das Geld, auf jeden Fall weiterempfehlen. Ein zweites mal allerdings, müssen wir es uns nicht anschauen. ;)


Ansonsten bestand unsere Zeit in Hanoi vor allem darin, durch die Gassen zu schlendern. Wir haben tolle Dinge entdeckt und sind zum Beispiel die Zugstrecke langgelaufen, über die jeder Zug in Hanoi einfährt. Sie führt wahnsinnig eng an Häusern vorbei und es war wunderschön und verrückt zugleich, das anzuschauen. Außerdem gab es in Hanoi jede Menge tolle Garküchen mit Pho, Pho und nochmal Pho und man sitzt hier zum Essen oft direkt in den Wohnzimmern der Leute. Im übrigen sahen wir dabei immer ziemlich doof und wie Elefanten aus.


Im Enddefekt können wir sagen, dass Hanoi uns wirklich sehr gut gefallen hat und auf jeden Fall mehr Charme hat als Saigon.


Wahnsinn, jetzt ist es schon soweit. Knapp 4 Wochen in Vietnam sind vorbei und wo wir anfangs immer noch auf der Karte auf das so weit entfernt scheinende Hanoi gezeigt haben, sind wir jetzt tatsächlich hier und morgen geht unser Flug nach Laos.


Vietnam, Du bist einfach wunderschön und unglaublich vielseitig!!!

Vielen Dank für all die tollen Momente und Erlebnisse die Du uns beschert hast.


Tschüss Vietnam...auf nach Laos.

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