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Die achtzehnte Woche

Veröffentlicht: 13.02.2024

Tag 122- 128

Am 5.02. frühstückten wir in unserer Unterkunft und sind in Cát Bà spazieren gegangen. Es gab einen kurzen Rundwanderweg um einen hohen Felsen herum. Nach meiner Erkältung war das teilweise noch anstrengend, daher legten wir uns nachmittags nochmal hin.

Der nächste Tag sollte noch anstrengender werden. Wir liehen uns Roller aus und fuhren zu einem Nationalpark. Dort kann man auf einen Berg hoch. Der Weg war gut anstrengend! Es ging einige Stufen hinauf, teilweise musste man ordentlich klettern. Aber die Aussicht war fantastisch!

Aussicht auf die Karstberge 

Ivar ging noch 15 Minuten weiter zu einem anderen Ausguck. Ich blieb bei dem ersten und erholte mich.

Auf dem Rückweg schlugen wir uns halb in die Büsche. Laut Komoot gab es noch einen anderen Wanderweg zu einem Froschtümpel. Bis zum Wanderweg mussten wir etwas durch die Botanik. 

Wie so oft war der Wanderweg asphaltiert. Es ist eine alte Straße zu einem Dorf. Warum die Straße nicht mehr genutzt wird, wissen wir nicht.

Den ersten Stop machten wir an einem See, der nicht da war. Wahrscheinlich existiert er nur bei Regenzeit. 

An einer Weggabelung mussten wir uns dann entscheiden. Bis zum Froschtümpel dauert es noch 4 km, aber es war auch schon 16 Uhr. Also gingen wir zu einem anderen eingezeichneten Tümpel, der nur 1 km entfernt war.

Leider war auch dieser Tümpel nicht da und die Straße endete in einer Sackgasse. Egal, war trotzdem eine schöne Wanderung, fast alleine, ganz ruhig mitten in der Natur!

Ivar spielt Trommel 

Am 07.02. machten wir eine Bootsfahrt durch die Hạ Long Bucht und die Lan Hạ Bucht. Dazu wurden wir schon um 8 Uhr abgeholt! Puh! So früh aufstehen...

Leider war das Wetter mittelmäßig, aber immerhin trocken! Wir lagen auf dem Oberdeck auf den Liegestühlen und genossen die Aussicht auf die Karstfelsen.

An einem Stop wurden wir in Kanus gesetzt, mit denen wir 1,5 Stunden herum fahren durften. Da Ebbe war, saßen wir manchmal auf. Aber das passierte unserem Kanu nicht das erste Mal. Der Boden war schon sehr dünn, dass ich eher Angst hatte, dass der Boden beim nächsten Stein total hinüber ist. Manchmal musste der Guide auch aussteigen und uns alle wieder ins freie ziehen. 


Besuch einer Fischfarm

Trotzdem war es schön, herumzufahren, durch Höhlen und an steilen Felswänden vorbei. Außerdem lernten wir wirklich nette Franzosen mit tollem Humor kennen!

Am 08.02. fuhren wir mit dem Bus nach Hanoi. Hier werden wir das Neujahr nach dem Mondkalender verbringen. Es geht vom 09.- 15.02. In dieser Zeit fahren viele Vietnamesen und Vietnamesinnen in ihre Heimat. Daher sind viele Geschäfte über die Feiertage geschlossen. Es fahren dann auch keine Busse und Touren werden auch nicht angeboten.


Wir sind in Hanoi im "Mad Monkey Hostel" untergekommen. Und wir fühlten uns plötzlich sehr sehr alt. Das Hostel scheint eher was für junge Backpacker zu sein die im Geburtsjahr ein 20 vorne stehen haben und gerne Party machen. Aber abends gan es ab 18:30 Uhr Bier umsonst, bis das Fass alle ist (nach 10 Minuten...).

Nachmittags wollten wir zur laotischen Botschaft um unser Visum für Laos zu beantragen. Aber leider hatten die schon wegen den Feiertagen zu. Also fuhren wir in ein Shopping Center. Ich brauche dringend neue Schuhe! Meine haben krasse Risse in der Sohle bekommen. Ist eine nette Durchlüftung, aber eine Pfütze und meine Socken sind nass.

Am ersten Abend machten wir im Hostel noch beim Freibier mit und schauten uns die Bierolympiade an. Ein Spiel, was sich das Hostel überlegte hat. Zu gewinnen gibt es Bier. Naja, alle waren sehr aufgedreht und laut. Also gingen wir zwei alte Menschen noch raus, spazieren gehen, was halt alte Menschen so machen!

Wir fanden eine Straße, die rot war. Rot von all den Gegenständen, die man für das neue Jahr braucht! Rot ist eine glücksbringende Farbe.

Außerdem fanden wir eine Straße, in der es auf der einen Seite schöne Straßenkunst gibt und auf der anderen Seite fertig gegrillte Hunde.


Irgendwas stimmt mit dem Hund nicht. Vielleicht fehlt noch Knoblauch.

In unserem Hostel wurde die Panik verbreitet, dass an Tết Nguyên Đán, dem neuen Jahr nach dem Mondkalender, alles geschlossen sei. Unser Hostel organisierte sogar eine Party, die sehr teuer war. Allerdings war in der Realität dann doch einige Restaurants offen. Zwar haben sie ihre Preise leicht angehoben, aber wir sprechen hier von Cent-Beträgen.

Auf jeden Fall war der 09.02. quasi das westliche Silvester. Vormittags liefen wir ein bisschen durch Hanoi und schauten uns diese laute Stadt an. 

Abends aßen wir mit einem Briten und tranken ein paar Bier. Der Brite fühlte sich gesundheitlich etwas angeschlagen und ging wieder ins Bett. Wir waren eh noch mit Aurelie verabredet. Aurelie haben wir in unserer Unterkunft in Cát Bà kennengelernt und uns für heute Abend verabredet.

Zusammen umrundeten einen See in Hanoi. Es standen verschiedene Bühnen herum und Lichtinstallationen. Auf den Bühnen wurde getanzt, gesungen und noch andere Sachen performt.

Aurelie verabschiedete sich gegen 23 Uhr. Sie fliegt morgen früh auf die Philippinen und muss noch packen. Ivar und ich kauften Bier und schauten uns dann das Feuerwerk an, was wirklich riesig und groß war!

Nach dem Feuerwerk ließen wir uns in der Menschenmenge treiben. Überall wurden kleine Feuer angezündet und Sachen verbrannt, die Glück oder Geld für das neue Jahr bringen sollen. Außerdem stand vor fast jedem Haus ein kleiner Altar mit Opfergaben (z.B. Huhn, Obst, sogar eine Flasche Jim Beam haben wir gesehen!). Manche verstreuten auch Reis um ihr Haus. Das kam uns doch merkwürdig vor.


Am 10.02. schlief ich lange. Leider musste ich gezwungenermaßen gegen Mittag aufstehen, weil Ivar geduscht und angezogen vor meinem Bett stand.

Wir aßen Bánh mì und tranken leckeren Kokosnusskaffee! Um 14 Uhr trafen wir Hana. Sie haben wir in Tuy Hoa kennengelernt, aber sie wohnt in Hanoi. Sie zeigte uns ein bisschen Hanoi und erklärte uns super viel über das neue Jahr. Zum Beispiel ist es sehr wichtig, wer als erstes im neuen Jahr bei dir klingelt und über die Schwelle tritt. Das mit dem verstreuen vom Reis ums Haus soll dafür sorgen, dass im nächsten Jahr alle im Haus genug zu essen haben. Außerdem beantwortete sie eine sehr wichtige Frage: was passiert mit den Sachen auf dem Opferaltar? Sie dürfen nach einer gewissen Zeit gegessen werden, weil dann die Ahnen im Jenseits davon gegessen haben und fertig sind!

Hana hatte sehr viel zu erzählen und zu zeigen. Sie zeigte uns auch eine berühmte Eisdiele und kaufte direkt 4 Eis (obwohl wir zu dritt waren). Wir hatten das erste Eis gerade zur Hälfte auf, da stellte sie sich direkt für das nächste an! Widerstände prallten an ihr ab wie Wasser auf einem Lotusblatt. 

Abends konnten wir einfach nicht mehr. Der Bauch voll mit Eis und der Kopf voll von ihren Erzählungen. 

Am Sonntag, den 11.02., hat Ivar Geburtstag! Wir gingen traditionell Bánh mì essen und tranken Kaffee. Dann schlenderten wir zur Kathedrale von Hanoi, dessen Vorbild Notre Dame ist. Aber naja, so imposant wie das Vorbild war diese Kathedrale nun wirklich nicht. 

Wir tingelten weiter zur Zitadelle von Hanoi. Da kippte die Stimmung leicht auf Grund von Hunger. Also suchten wir uns schnell eine Suppenküche und aßen eine anständige Nudelsuppe. 

Die Zitadelle war sehr gut besucht. Die Menschenschlange vor den Ticketschaltern war uns zu lang. Lieber holten wir uns ein Getränk und gingen in den angrenzenden Park. Dort lasen wir eine Weile, bis es abends wurde. 

Wir tingelten zurück und aßen Shawarma. Jaaaaa, mal nichts asiatisches sondern arabisch. Muss auch mal sein!

Mhm, Shawarma!

Dann tranken wir noch Bia hơi. Das ist frisches Bier vom selben Tag, nur mit wenigen Konservierungsstoffen und wenig Alkoholgehalt. Daher ist es sehr günstig. Ein Glas kostet etwa 80 Cent. Wir haben gleich einen ganzen Bottich genommen (glaube 1 oder 1.5 Liter) für knapp 3€. Und das nicht nur einmal. 

Bis Hoi, am besten an einer Kreuzung trinken und den wirren Verkehr beobachten.

Dabei lernten wir verschiedene Menschen kennen! Am Ende waren wir international aufgestellt: 1 Österreicherin, 1 Neuseeländer, 1 Kanadier, 1 Philippino und 1 Tunesier! Wir zogen noch in eine Bar, da wir das ganze Bia Hơi ausgetrunken haben (dieser Fakt ist dem Ivar sehr wichtig, dass er erwähnt wird. Er ist sehr stolz darauf). Irgendwann bekamen wir Hunger auf ein Bánh mì. Beim Essen gab es noch eine extrem hitzigen Diskussion darüber, ob Ananas auf die Pizza gehört oder nicht. Der Tunesier war sehr echauffiert darüber, während der Kanadier (an dem Abend neu gelernt: Pizza Hawaii wurde in Kanada erfunden!) die Pizza verteidigte. Wir wurden uns zwar nicht einig, gingen aber irgendwann in Frieden auseinander.

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