Veröffentlicht: 28.01.2024
Am 22.01. fuhren wir aus Phong Nha ab, entlang der Ho Chi Minh Straße Richtung Norden. Wir fuhren an tollen Karstbergen vorbei!
Leider fing es irgendwann an zu regnen. Wir wurden nass und kalt. Mürrisch (zumindest ich) kamen wir in einer Stadt an, in der wir uns ein Zimmer in einem Gasthaus nahmen.Am nächsten Tag, nach einer heißen Suppe und neuer Luft auf meinem Hinterrad, fuhren wir die Ho Chi Minh Straße weiter. Es war super kalt auf dem Roller. Man sitzt ja nur passiv darauf und lässt sich vom Fahrtwind anpusten. Trotz mehrerer Schichten Kleidung kamen wir kalt an einer Herberge an einem See an. Eine junge Frau (namens Ida Johanna!) war schon da. Mit uns kam noch jemand an. Es stellte sich heraus, das wir alles 3 Deutsche waren. Später trafen wir auf Achim! Ihn haben wir vor 2 Wochen in Tuy Hoa kennen gelernt. Es kamen noch 3 andere auf ihren Rollern an. Aber keine Deutsche.
Abends, bei einem gemeinsamen Abendessen tauschten wir uns darüber aus, wie kalt es heute war, was wir noch planen und was wir bereits erlebt haben.
Ivar und ich schliefen in einem zugigen Bambus-Bungalow. Nach einer heißen Dusche schliefen wir unter 3 Decken und mit 2 Plastikflaschen, die mit heißem Wasser gefüllt waren.
Am 24.01. verließen wir die Ho Chi Minh Straße und fuhren Richtung laotischen Grenze. In Co Cống fanden wir ein Hotel. Bisher unser teuerstes. Andere es war warm!
Bevor es weiter ging, musste ich noch mein Schlauch am Hinterrad flicken lassen, weil ich wieder Luft verloren habe. Es war ein kleines Löchlein drin!
Von Hoà Bình fuhren wir hoch in ein Dorf des Hmong-Volkes. Dazu mussten wir durch Wolken fahren, was spannend und mystisch war! Das Dorf, Mường Lống, liegt auf 1.500m. Dementsprechend kalt und wolkenverhangen war das Dorf.
Wir kamen bei einer Familie in einem Homestay unter. Das Haus hatte eine zweite Etage. Dort waren 3 Kammern, die oben offen waren. Eine Kammer bekamen wir. Eine Matratze lag auf dem Boden und dazu noch dicke Decken. Die Toilette war hinterm Haus, aber nicht weit weg, sondern als direkter Abbau.
Den Hmong ist die Familie sehr wichtig. Viele Kinder zu haben, ist ihnen wichtig. Außerdem leben viele Familienmitglieder unter einem Dach. Es gab auf jeden Fall 2 erwachsene Frauen und 2 erwachsene Männer. Wie die Familienverhältnisse zueinander waren und welche Kinder zu wem gehören, da stieg ich nicht durch. Auf jeden Fall liefen viele Kinder herum und wollten Fotos mit uns machen.Nach der Fotosession brachten wir unsere Sachen in die Kammer und gingen dann durch das Dorf. Wenn es warm ist, ist es sicher nett hier!
Abends bot eine der Frauen an, ein Huhn für uns zu kochen. Aber ein ganzes Huhn wäre zu viel gewesen. Also gingen wir lieber Suppe essen. Ich fühlte mich eh ein bisschen kränklich und hatte wenig Hunger. Ein Mann der Familie sagte uns am wärmenden Feuer, wir müssten zur Polizei und uns anmelden. Aus Sicherheitsgründen müssten man bei der Polizei melden, wenn man mehr als 12 Menschen in einem Haus ist. Da es bereits abends war, dachten wir, die Übersetzungs-App hätte mal wieder komisch übersetzt. Jetzt nochmal raus?! Zur Polizei?!Nach einigem hin und her begriffen wir: Wir müssen tatsächlich nochmal los zur Polizei! Der Mann brachte uns hin. In einem Dorf sind das ja keine langen Wege. Aber kalte. Und der Polizist war nicht da! Wir warteten frierend vor dem Polizeigebäude. Der Mann telefonierte hin und her. Irgendwann sagte er, dass wir wieder zurück fahren. Yey! Wieder zum Feuer!
Wir wärmten uns noch etwas an der Feuerstelle, wobei wir vor dem Kamin saßen und der Mann sich direkt in den Kamin rein setzte. Langsam gingen alle schlafen. Also gingen wir auch ins Bett. Die Familie teilte sich auf die verbliebenen 2 Kammern auf. Nur die älteren Söhne (glaube so 8/9 Jahre alt) schliefen auf dem Flur. Zum Glück konnte ich noch herausfinden, wo ich heißes Wasser für die Plastikwärmflasche bekommen konnte. Aber trotz wärmende Flasche, 4 Decken und der Mütze auf dem Kopf war mir noch immer kalt. Mutig ging ich nochmal los, die Flasche mit neuem heißen Wasser zu füllen und machte noch eine zweite Flasche dazu. Das brachte einiges!
Die Nacht war trotzdem unruhig. Ich hatte schon befürchtet, dass die kleinen Kinder abwechselnd in der Nacht krähen würden. Aber nichts da, die waren ruhig! Irgendwo gab es eine Feier, die zu uns rüber schallte, der Vater der Familie schnarchte, es regnete immer wieder auf das Holzdach, einige Handys waren nicht auf lautlos und gaben Töne von sich, irgendwann krähten die Hähne und (ab hier findet Ivar, würde meine Aufzählung unglaubwürdig werden) dann schnarchte Ivar.
Allerdings war mir warm! Yey! Glaube aber, dass ich etwas Temperatur habe. Ney. :( Meine Mandeln merke ich eh schon.
Egal, wir wollten wieder runter vom Berg. So wohl fühlten wir uns dann auch nicht. Also fuhren wir weiter an einigen sehr spektakulären Landschaften vorbei!
Weiter unten wurde uns auch wieder warm. Wir fuhren am 26.01. nach Kim Sơn. Allerdings mussten wir dafür noch mal ein bisschen über die Berge fahren, sodass wir wieder richtig kalt wurden.
Allerdings fanden wir ein schönes neues Hotel. Zwar ohne wärmende Klimaanlage weswegen die Raumtemperatur der Umgebungstemperatur gleicht, aber dafür mit heißer Dusche und Föhn.
Ivar ging abends noch essen. Ich wollte nur im warmen Bett bleiben. Bei seinem Abendessen machte Ivar neue Freunde, musste "Happy water" (Reisschnaps) trinken und viele leckere Sachen essen. So viel, dass er noch am nächsten Tag satt war.
Sonntag, den 28.01., verbringen wir im Bett. Erstens hat es morgens geregnet, was wir als Zeichen deuteten noch zu bleiben, zweites sollte ich meine Erkältung etwas kurieren. Später gehen wir bestimmt noch eine Suppe essen :)