Veröffentlicht: 19.06.2022
Meine Woche startete im Stora Sjöfallet Nationalpark mit einer Wanderung auf ein Hochplateau. Überrascht wurde ich dabei von einigen letzten Schneefeldern, die es zu überqueren galt. Keine Ahnung wieso es die so lange noch gibt, denn es war dort an die 15 Grad warm. Die Aussicht von oben war einfach nur gigantisch. Man konnte zum einen über den See auf den Sarek Nationalpark schauen und das über die gesamte Länge, zum anderen konnte man auch auf einen Wasserfall schauen, den man sonst nur von der Straße unten sehen kann. Ich dagegen stand auf gleicher Höhe in einiger Entfernung des Wasserfalls.
Nun galt es mir über die weitere Route klar zu werden. Dass ich nach Finnland reise, war klar. Nur die Länge des Aufenthalts in Finnland und die damit verbundene große oder kleine Route stand noch nicht fest. Ich entschied mich für die größere Route und reiste somit am Donnerstag in Finnland ein.
Finnland begrüßte mich mit 8 Grad und kaltem Wind. Da ich im Nationalpark Pallas-Yllästunturin war, blieb eine Wanderung trotz des Wetters nicht aus. Mit 2 langen Hosen, 3 Lagen obenrum, Lamawollmütze, Handschuhe und mit einem Schal zog ich los um den nahegelegenen Hügel zu erklimmen. Trotz der Wolken hatte man von hier eine tolle Rundum Sicht auf Finnland.
Anschließend ging es an einen anderen Parkplatz im Nationalpark. Von hier aus machte ich eine Wanderung auf den höchsten Berg des Nationalparks. Der Berg ist ganze 809 Meter hoch ;-) Da sonst aber alles flach ist, hatte ich dennoch einige Höhenmeter zurück zulegen.
Unnützes Wissen: Die Luft hier im Nationalpark gilt als die sauberste Luft der Welt.
Heute war ich schon in einem Informationszentrum über die Sami. Das ist ein Nomadenvolk, welches im Hohen Norden zu Hause ist. Hauptsächlich halten die Sami Rentiere. Im Sommer halten sie sich nördlicher auf als im Winter. Leben tun sie auch heute oft noch in Zelten, welche oben offen sind, damit der Feuerrauch abziehen kann. Die Rentiere werden zu bestimmten Zeiten eingepfercht und zu anderen Zeiten leben die Rentiere einfach frei.
Finnland ist im Gegensatz zu Nordschweden viel karger. Die Baumgrenze liegt hier relativ niedrig, oberhalb davon ist einfach nichts. Nur Steine und vielleicht noch etwas Gras. Es gibt hier genau so wenig Zivilisation. Einkaufen und Tanken muss hier geplant werden. Apropos Tanken: In Finnland liegt der Dieselpreis hier im Norden bei ca. 2,40 Euro. Im Gegensatz zu Schweden ist das fast schon günstig;-) ich hab mittlerweile gehört, dass Norwegen günstiger sein soll als Schweden und Finnland. Das Tanken macht im Moment auch echt den größten Geldposten aus. Wenn man alle paar Tage für 120 bis 140 Euro Tanken muss, kommt da schon einiges zusammen.
Auch die Straßenschilder finde ich hier spannend. Es gibt einige, die es bei uns nicht gibt. Zum Beispiel: Frei für Schneemobil, Achtung Rentier/Elch, Achtung Hundeschlitten oder auch Achtung Skilangläufer.
Die nächsten Tage werde ich noch in Finnland bleiben und dann im Laufe der nächsten Woche nach Norwegen einreisen. Norwegen wird das letzte Land meiner Reise sein. Auch wenn noch ein paar Wochen vor mir liegen, weiß ich, dass die Reise zu Ende gehen wird. Ein komisches Gefühl nach so vielen Wochen on the road....