Das ländliche China

An dem ländlichen China fasziniert mich immer wieder die Einfachheit des täglichen Lebens. Bei meinen Schwiegereltern werden die verschiedenen landwirtschaftlichen Produkte, einige aus eigenem Anbau, in kleine Stücke gehackt und in der Hofküche in einer Pfanne gebraten, gedünstet und gekocht. Warmes Wasser für den Tee entsteht in einer großen Kanne unter der ein rundes Kohleöfchen Hitze liefert. Klar geht alles auch mit Boiler und der Küche im Haus entsprechend moderner, aber sie bevorzugen aus Gewohnheit oder Tradition die einfacheren Varianten der Lebensgestaltung mit dem Anfeuern des Holzofens. Im kleinen Hofgarten ist jetzt um diese Zeit der Chinakohl für den Winter angebaut, wobei die Menge für die gesamte kalte Jahreszeit reichen sollte. Im Nachbarort Fengxiangcun ist Markttag und in der Hauptstraße pulsiert das Leben und das bunte Treiben, welches einfach nur zum Schauen einlädt. Viele Menschen bieten ihre kleine Ernte oder Essensspezialitäten an. Die Kunden kommen gelaufen oder fahren mit ihren E-Tuktuks an den aufgereihten Ständen vorbei. An einer Stelle ist ein Händlertuktuk quer geparkt. Nun drängt sich die Kundschaft an der Engstelle vorbei, wobei lautstark diskutiert wird, wer denn nun wie warten und wie fahren darf. Jeder macht seine witzige Bemerkung und irgendwie löst sich das Fahrzeug- und Menschenknäuel doch auf.