Veröffentlicht: 21.02.2020
Da in der Hauptstadt des Landes nicht besonders viel zu sehen war, haben wir uns am nächsten Tag auf den Weg weiter in den Süden gemacht. Ein Bus hat uns innerhalb von 5 Stunden (das war zumindest der Plan) in die Kleinstadt Thakhek gebracht. Im Vergleich zu den letzten Busreisen hatten wir dieses Mal keinen Minivan, da wären wir sicherlich schon nach 4 Stunden gewesen, sondern einen "local bus". Die Erfahrung hatten wir beide bisher noch nicht gemacht, haben aber vieles negatives darüber gehört.
Laos ist bekannt für seine Gemütlichkeit und alles etwas gelassener zu nehmen. Als wir die Busfahrt gebucht haben und uns gesagt wurde, es handelt sich um einen local bus, waren wir also auf alles vorbereitet und wussten, dass die Fahrt mindestens 7 Stunden dauern würde. Mit einem Tuk Tuk sind wir zu der Busstation und haben dann versucht unseren Bus zu finden. Gar nicht so einfach, denn wie bekanntlich spricht in der Hauptstadt niemand Englisch, und die Busfahrer schonmal gar nicht. Wir haben also einfach jedem unser Ticket unter die Nase gehalten und kamen dann am Bus an, ich habe mich beim Fahrer persönlich nochmal versichert, dass das auch der richtige Bus ist.
Unsere Rucksäcke wurden wie üblich auf dem Dach transportiert, die restliche Staufläche wurde nämlich für scooter genutzt. Ja, scooter werden liegend unten in Bussen transportiert....
Ansonsten hat mich der Bus an die öffentlichen in Deutschland erinnert, jedoch waren sie hier um einiges älter und verfallener. Fast so, als würden die Busse aus Deutschland die keinen TÜV mehr bekommen, hierhin geschippt werden ;)
Ein „local Bus“ bedeutet also so viel wie ein öffentlicher Bus, der jedes kleine Dorf auf dem Weg zum Ziel mitnimmt und immer mal wieder anhält, weil Leute ein- oder aussteigen wollen. Als wir uns einen Platz gesucht haben sind mir die extravaganten Vorhänge aufgefallen, blau und lila mit Vögeln darauf…. Außergewöhnlichen Geschmack haben sie.
Der Bus ist relativ pünktlich abgefahren, aber ich habe mich über die offene Tür gewundert. Das Rätsel hat sich schnell gelöst: Kaum waren wir vom Busparkplatz auf der Straße haben wir schon wieder gehalten. Dieses mal aber nicht um neue Gäste einzusammeln, sondern die Marktfrauen sind eingestiegen. In den Händen hatten sie verschiedene Lebensmittel, aber als ich mir das näher betrachtet habe, insbesondere als mir der Geruch in die Nase kam, habe ich mich definitiv dagegen entschieden. Zum einen kann man aufgeschnittene Mango kaufen, diese ist jedoch in einem Plastikbeutel verpackt, der schon angelaufen ist und die Wassertropfen innen herunter laufen. Alternativ wurden mir Frösche oder Hähnchen gegrillt auf dem Spieß unter die Nase gehalten. Ein paar Meter haben wir die Frauen mitgenommen und an der nächsten Haltestelle sind sie ausgestiegen. Die Tür blieb übrigens die ganze Fahrt über offen… Nach ein paar Stunden haben wir eine Pause gemacht und ich war noch nie so froh, aus einem Bus aussteigen zu können.
Die Straße die wir gefahren sind liegt direkt an der thailändischen Grenze, Auf dem Weg habe ich eine SMS von meinem Handyanbieter erhalten und wurde in Thailand willkommen geheißen. Ein Blick auf die Landkarte hat das Rätsel dann gelöst: die Straße, die wir gefahren sind, liegt direkt an der thailändischen Grenze.
Wir kamen dann tatsächlich nach insgesamt 7 Stunden in der Kleinstadt Thakhek an, und auch hier haben wir die paar Grad Temperaturunterschied wieder deutlich gespürt, die Hitze hat extrem gedrückt. Wir haben dann also unsere Rucksäcke genommen und sind mit einem Tuk Tuk ins Hostel gefahren. Dort angekommen haben wir uns kurz ausgeruht und dann die nächsten Tage geplant.
Die Stadt Thakhek an sich hat nicht besonders viel zu bieten. Viele Backpacker kommen hierher wegen dem sogenannten „Loop“. Hinter der Bezeichnung versteckt sich eine Motorrad-/ Scooterstrecke, die in Thakhek startet und durch verschiedene Städte im Kreis wieder zurück nach Thakhek führt. Wir haben uns im Internet viel belesen und sind dann auch vor Ort in ein paar Shops gegangen und haben uns beraten lassen und die beste Route rausgesucht. Auch unsere Scooter haben wir an dem Abend schon fest gemietet – 24€ für 3 volle Tage pro Scooter, diese Preise kann man sich in Deutschland nur erträumen, und Führerschein will hier auch niemand sehen.
Wir haben direkt am Wasser noch etwas zu Abend gegessen – und hatten einen wunderschönen Sonnenuntergang und sind dann früh ins Bett gegangen.