Wir reisen, also sind wir
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Peru: Nasca

Veröffentlicht: 25.09.2018

Nach Nasca kommt man natürlich, um die weltberühmten Nasca-linien zu sehen. Dabei handelt es sich um uralte geometrische Muster und die rätselhafte Tier-Figuren mit einer Grösse von 10 bis mehreren hundert Metern in der Nazca-Wüste. Als Urheber der Linien gelten die Nasca- und die Paracas-Kultur. Oft sind die figurbildenden Linien nur wenige Zentimeter tief, und entstanden indem man die oberste Gesteinsschicht entfernte, so dass die darunter liegende, hellere Schicht zum Vorschein kam. Durch die enorme Grösse sind sie nur aus grosser Entfernung zu erkennen, so zb. während eines Rundfluges. Über ihre Entstehung und ihren Zweck ist man sich nach wie vor im Unklaren. Die moderne Archäologie geht davon aus, dass die Nazca-Linien als Aktionsflächen für Rituale im Hinblick auf Wasser und Fruchtbarkeit gewesen sind. Die Linien blieben über tausende Jahre erhalten dank der Tatsache, dass es hier kaum Niederschlag gibt. Es regnet im Jahr ungefähr eine Stunde lang. Obwohl das Betreten der Gegend verboten ist, kommt es gelegentlich zu Beschädigungen der Linien. Beispielsweise führt die Hauptstrasse, die angelegt wurde, bevor man die Linien entdeckt hat, durch den Schwanz der Eidechse hindurch.

Auch ich buchte natürlich einen Rundflug über die Linien, ein absolutes Muss auf einer Peru-Reise und ein Highlight des ganzen südamerikanischen Kontinents. Jörg begleitete mich nicht auf dem Flug. Zum einen, weil er schon 2012 einen Rundflug zu den Linien gemacht hatte, als er schon mal im Urlaub hier war, und zum anderen, weil man über 90-95kg Körpergewicht 2 Sitzplätze kaufen muss, und daher, um es mit Jörgs eigenen, diplomatischen Worten auszudrücken: «dene Peruaner schiebi kein Rappe meh als nötig in Arsch». (ja genau, das ist der Grund, weshalb ich den Blog schreibe und nicht Jörg.  )

Wir hatten viel über die Rundflüge gelesen und wussten daher, dass man sich in keinster Weise auf die gebuchte Flugzeit verlassen kann. Natürlich müssen die Wetterverhältnisse stimmen, es muss sehr klar sein, damit man die Linien aus dem Flugzeug sieht. Viele Reisende schreiben im Internet, dass sie teilweise mehrere Stunden am Flughafen warten mussten. Darauf hatten wir uns also eingestellt. Mein Flug war für 09:30 Uhr geplant. Abends um 22:00 Uhr rief der Veranstalter an und meinte, mein Flug sei vorverschoben worden, ich würde nun um 6:30 Uhr schon abgeholt. Judihui. Obwohl der Plan eigentlich war, dass Jörg mich zum Flughafen begleiten und dort mit mir warten würde, mochte er morgens dann aber doch nicht so früh aufstehen, und wir vereinbarten, dass er im Hotel auf mich warten würde, ganz egal wie lange es dauert.
Als ich abgeholt wurde traf ich auf die anderen Teilnehmer meiner Gruppe, es waren 3 junge Spanier. Sie waren sehr freundlich und nahmen mich sofort herzlich in Ihre Gruppe auf, wir hatten schon auf der Fahrt zum Flughafen viel zu lachen. Nachdem wir uns dann am Flughafen registriert hatten, hiess es, wir müssten jetzt warten, man könne nicht genau sagen, wann genau es losgeht, sie würden uns dann aufrufen. Gut, dachten wir uns, genehmigen wir uns also erstmal einen Kaffee. Gesagt getan, aber wir hatten noch nicht einmal alle den Kaffee in der Hand, kam die Dame von der Fluggesellschaft schon angerannt und rief: «jetzt, jetzt, jetzt, Rapido, schnell!». Wir hatten noch nicht mal die Flughafensteuer gezahlt, weil wir es für besser hielten, das erst zu machen, wenn die Abflugszeit bestätigt wurde. Wir drückten der Dame nur schnell das Geld in die Hand, damit sie für uns die Steuer zahlte und dann rannten wir Richtung Flugzeug. Und schon gings los.
Der Flug dauerte ungefähr 30 Minuten und man sah währenddessen 10 der tierischen Figuren. Während des ganzen Flugs kann man unter sich die riesigen Linien und geometrischen Formen in der Wüste ausmachen. Es war wirklich absolut faszinierend. Besonders die teilweise riesigen Tiere wurden so detailliert, perfekt und mit einer einzigen Linie, die sich nie überkreuzt, in den Boden gezeichnet, dass man sich zwangsläufig fragen muss, wie diese Leute das bewerkstelligt hatten, ohne die Figuren selber von oben sehen zu können. Das ist wirklich ein eindrückliches Kulturerbe, das seinesgleichen sucht.
Der Flug in dem winzigen Flugzeug mit 6 Passagieren (Pilot, Guide, 3 Spanier und ich) war ziemlich speziell. Im Gegensatz zu einem der Spanier wurde mir zumindest nicht schlecht, aber es fühlte sich schon sehr seltsam und etwas mulmig an, wenn sich das Flugzeug zur Seite neigt, damit man die Figuren besser sehen kann.
Wie sich herausstellte, hatten wir den ersten Flug zugeteilt bekommen, und nachdem unser Pilot vermeldet hatte, dass die Sicht gut war, startete ein Flugzeug nach dem anderen.
Knappe 2 Stunden nachdem ich abgeholt worden war, war ich auf jedenfall bereits wieder bei Jörg im Hotel, worüber er ziemlich staunte.

In der Hoffnung, etwas mehr über die Nazca-Linien zu erfahren, besuchten wir das Museo Didactico Antonini. Tatsächlich geht es in dem Museum aber kaum um die Linien, sondern hauptsächlich um andere archäologische Stätten rund um Nazca. Das Museum ist ausserdem nicht besonders gut gemacht, so dass sich der Besuch eigentlich kaum lohnt. Das Interessanteste war eigentlich ein grosses Modell der Nazca-Wüste mit all ihren Figuren, Formen und Linien.

Zufällig hatte ich von einem Planetarium gelesen, welches sich in einem der besseren Hotels der Stadt befindet. Man kann an der Vorführung auch teilnehmen, ohne dort Gast zu sein. Wenn man also in Nazca ist, und mehr über die Nazca-Linien, bzw. den aktuellen Kenntnisstand der Archäologen wissen möchte, muss man unbedingt dieses Planetarium besuchen, das ist eigentlich der einzige Ort in der Stadt wo man qualitativ hochwertige Informationen erhält. Zuerst einmal durften wir draussen mehrere Planeten und den Mond mit einem grossen Teleskop betrachten. Sogar die Ringe um Saturn konnte man erkennen! Ausserdem zeigte uns der Angestellte mehrere Sternbilder, die typisch für die südliche Hemisphäre sind. Anschliessend gings in den Vorführungssaal, wo es dann um die Nazca-Linien ging und auch ihren mutmasslichen Zusammenhang mit dem Sternenhimmel, den die deutsche Mathematikerin Maria Reiche über lange Zeit erforschte.

In Nazca wollten wir ausserdem einen weiteren Anlauf mit dem Sandbuggy nehmen. Also buchten wir eine entsprechende Tour. In unserer Gruppe waren noch mehrere Kanadier. Während diese bereits im Sandbuggy sassen, und sich auf die Tour freuten, war ich noch damit beschäftigt, mir die Versicherungsdokumente und die Wartungsunterlagen des Sandbuggys zeigen zu lassen, und die Lizenzen des Fahrers und des Guides zu fotografieren. Der Unfall in Huacachina hatte mich gelehrt. Das würde mir zwar alles nichts nutzen, wenn ich mich tot in einem umgekippten Sandbuggy in der Wüste Perus wiederfinden würde, aber es beruhigte mich trotzdem irgendwie, dass diese Leute wussten, dass ich wusste, wer sie waren und sich nicht einfach vor jedweder Verantwortung drücken könnten.
Als das erledigt war, brausten wir auch schon los. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir mit dem Buggy aus der Stadt raus waren und die Sanddünen erreicht hatten. Wir machten unterwegs noch einen Zwischenhalt bei den Aquädukten der Nazca, die bis zum heutigen Tag in Betrieb sind und für die Bewässerung der Felder genutzt werden. Wir besuchten ausserdem noch kurz eine Ruine Cahuachi ausserhalb von Nasca, die allerdings nicht besonders spektakulär war, hauptsächlich weil alle von aussen sichtbaren Strukturen rekonstruiert worden waren.
Die rasante Fahrt über die Dünen kam einer Fahrt auf einer Achterbahn gleich und machte ziemlich viel Spass. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass der Fahrer wirklich sehr vorsichtig fuhr und keine Risiken einging. Einer der Kanadier hatte sogar noch eine Musikbox dabei und liess bekannte, dramatische Melodien aus Filmen laufen, so dass das Ganze gleich noch amüsanter wurde. Auf einer ziemlich steilen Düne angekommen, hielt der Buggy an, wir stiegen aus, und die Sandboards wurden ausgeteilt. Die Guides erlaubten uns nicht, stehend (also wie beim Snowboarden) hinunter zu fahren. Da die Düne ziemlich steil war, und man wie bereits gesagt im tiefen Sand kaum Kurven fahren kann sondern gerade hinuntersausen muss, bestanden sie darauf, dass wir auf dem Board hinunterschlittelten. Mir war das ohnehin viel lieber, ich schlittle auch auf Schnee lieber, als dass ich snowboarde. Jörg hingegen wäre wohl gerne auf den Füssen runtergefahren und war etwas enttäuscht. Trotzdem hat es viel Spass gemacht, den Mut zusammenzunehmen und sozusagen auf dem Hosenboden (oder wahlweise mit dem Kopf voran) die steile Düne hinunter zu sausen.
Auf dem Rückweg gab es einen weiteren Halt in einem Stück der Wüste, wo überall Knochen und Gebeine im Wüstensand verteilt waren. Es handelte sich um einen alten Friedhof, der geplündert worden war. Es war ganz schön unheimlich, wo man hinschaute, schauten Schädel und Knochen aus dem Sand hervor.

Nachmittags hatten wir mit demselben Tourveranstalter eine weitere Tour gebucht. Auch das ist wieder eine typisch Peruanische Soap-Opera. Der Italiener, der mit uns in Ica die Weintour gemacht hatte, hatte uns erzählt, dass man in Nasca informelle Goldhandwerkstätten besuchen kann. Wir hatten uns schon Tage zuvor bei dem Veranstalter danach erkundigt und er hatte uns versichert, dass man das wunderbar als Extra zu einer Standardtour dazu buchen könne. Die Standardtour beinhaltete einen Besuch beim Nazca-Friedhof von Chauchilla, sowie je einen Besuch in einer Textilwerkstatt und einer Töpferei. Da wir noch nicht genau wussten, wann wir die Tour machen wollten, vereinbarten wir mit ihm, dass wir das dann einfach wie vorbesprochen über Whatsapp buchen könnten. Als wir das dann machen wollten, wusste die Dame, die uns über Whatsapp antwortete, natürlich nichts mehr von der Goldwerkstätte. Nach einigem Hin- und Her konnten wir sie dann endlich überzeugen und sie bestätigte uns die Tour wie gewünscht. Als wir dann am Nachmittag der Tour wieder im Tourbüro ankamen, wusste der dortige Mitarbeiter wiederum auch nichts davon, und meinte, das sei nicht Bestandteil der Tour. Es war wirklich zum Mäuse melken! Er rief dann bei der Dame an, die Sache klärte sich, und uns wurde erneut versichert: «No te preocupes! No hay problema!» (Gott, wie ich diesen Satz inzwischen hasse)
Aber es gab natürlich ein Problem, wie sich zeigte, als wir mit dem Tourbus losgefahren waren mit dem Guide, der natürlich wieder nichts von dem Ganzen wissen wollte. Jörg war inzwischen richtig wütend und verkündete, wir wollen sofort wieder aussteigen und unser Geld zurück haben. Der Guide rief dann wiederum dem Veranstalter an, und irgendwann schienen dann tatsächlich alle überzeugt zu sein. Die Kanadier, die auch wieder mit uns auf der Tour waren, und die Standardtour gebucht hatten, wurden nicht gefragt und hatten nichts dazu zu sagen.
Zunächst gings aber mal zum Friedhof. Das Gräberfeld leigt etwa 30 km ausserhalb von Nazca. Zu sehen gibt es zahlreiche altertümliche Schädel, Knochen und gut erhaltene Mumien, die bis zu 1000 v. Chr. Zurückreichen. Bis vor kurzem lagen die Mumien noch überall in der Wüste verstreut herum, wo Grabräuber sie zurückgelassen hatten. Nun hat man sie wieder in ihre Ruhestätten gebracht. Von den wertvollen Grabbeigaben, die es zweifellos gegeben haben musste, fehlt natürlich jede Spur. Obwohl die ganze Sache etwas makaber war (wer wünscht sich denn, tausend Jahre nach seinem Tod in einer Art Feilichtmuseum ausgestellt zu sein und täglich von hunderten Touristen mit ihren Smartphones fotografiert zu werden), war es doch sehr interessant. Und der gut erhaltene Zustand der Mumien, der hauptsächlich dem trockenen Klima zu verdanken ist, ist wirklich bemerkenswert. Auch mumifizierte Babies waren zu sehen.
Nach dem Besuch ging die Fahrt zurück in die Stadt, wo der Besuch der ersten Kunsthandwerkstätte anstand: die Töpferei. Die ganze Sache war ziemlich unspektakulär: man formt mit Ton ein Gefäss, man bemalt es, man brennt es. So wie wir es halt schon im Werken in der Schule gemacht hatten. Der Besitzer der Werkstatt versicherte uns, dass er der einzige lizenzierte Töpferer sei, der originale Nazca-Stücke restaurieren dürfe, und drückte uns zum Beweis eine angeblich originale Schale aus der Nazca-Zeit in die Hand. Wir sollen sie bitte nicht fallen lassen. Mhm.
Anschliessend ging es dann endlich zur Goldwerkstatt, und hier wurde es wirklich interessant. Die Minenindustrie ist in ganz Peru ein bedeutender Wirtschaftszweig, nicht nur Gold sondern auch verschiedenste andere Mineralien werden abgebaut. Wie uns erzählt wurde, sind alle Menschen, die in Nazca leben, entweder in die Landwirtschaft, den Tourismus oder die Goldherstellung involviert. 25% der Einwohner leben dabei offenbar vom Gold. Dabei gibt es 3 Zweige: den formellen Goldabbau, der durch offizielle Firmen erfolgt, die dem Staat auch Steuern zahlen. Dann gibt es den informellen Abbau, der durch Privatleute heimlich gemacht wird, die auch keine Steuern dafür zahlen. Der informelle Abbau wird durch den Staat geduldet. Zuletzt gibt es den illegalen Abbau. Illegal ist es insbesondere dann, wenn die Goldgewinnung entlang des Amazonas erfolgt, da durch das Quecksilber, welches dafür benötigt wird, der Fluss vergiftet wird.
Die Werkstätte, die wir besuchten, gehört dem informellen Zweig an. Die informellen Mineure gehen normalerweise in Zweiergruppen in die Berge und bauen dort Gestein ab, hauptsächlich Quatz, Eisen, Kupfer und Pyrrit. In Säcken zu 60kg (!) tragen sie die Gesteinsbrocken die Berge hinab in die Stadt. Dort wird das Gestein in den Werkstätten in mehreren Etappen zu Pulver zerkleinert. Mit Hilfe von grossen Mengen von Quecksilber und Reibung, die durch Walzen, die mit den Füssen betrieben werden, erzeugt wird, wird das Gold aus dem Gesteinspulver extrahiert und abgeschöpft. Aus 60 kg Gestein können so 1 Gramm 14-karätiges Gold gewonnen werden. Man muss sich einmal diese Mühe vorstellen. Der Arbeiter der täglich 60 kg Gestein abbaut und zu Fuss die Berge runter schleppt. Die Arbeiter die täglich mit dem giftigen Quecksilber hantieren und aufgrund unzureichenden Schutzes krank davon werden. Noch dazu müssen sie täglich stundenlang mit ihren Füssen die Walzen bewegen. Es ist schon eindrücklich, welche Gier das Gold schon immer in den Menschen ausgelöst hat. Dabei ist es ja eigentlich nichts anderes als ein gelbes, glänzendes, chemisches Element. Interessanterweise hatte Gold für die Prä-Inka und Inka keinen monetär messbaren Wert, sondern ausschliesslich einen religiösen. Leider dauerte der Besuch der Werkstätte nur sehr kurz, wie üblich auf solchen Touren wird man überall nur durchgehetzt. Wir hätten den Arbeitern dort gerne noch ein paar weitere Fragen gestellt. Schade. Aber immerhin waren wir schon froh, dass wir es nach der langen Odyssee überhaupt dorthin geschafft hatten.
Inzwischen war es spät geworden. Überraschenderweise hielt der Tourbus einfach plötzlich entlang der Strasse an, und man warf uns raus. Hä? Wäre nicht eigentlich noch der Besuch einer Textilfabrik auf dem Programm gestanden? Die Tour wurde also einfach abgekürzt, weil der Guide keine Lust mehr hatte und nach Hause wollte. Jörg und ich waren es inzwischen überdrüssig geworden ständig diese mühseligen Diskussionen abzuhalten. Ausserdem hatten wir schon genügend Textilwerkstätten gesehen, ja wir hatten ja sogar schon selber gewoben. Das was uns interessiert hatte, die Goldwerkstätte, die hatten wir gesehen und daher befanden wir, dass wir jetzt auch kein Aufhebens mehr machen wollten. Die Kanadier merkten es ohnehin nicht, offenbar war ihnen gar nicht klar gewesen, dass die Textilfabrik hätte dabei sein müssen und auch sie hatten die Sache mit dem Gold sehr interessant gefunden. Nun denn.

Ein weiterer grosser Nachteil daran, dass es auf den meisten langen Strecken nur Nachtbusse gibt, ist diese mühsame Obdachlosigkeit am Nachmittag. Gegen Mittag muss man aus dem Hotel auschecken, der Bus fährt aber erst abends oder sogar nachts. Im besten Fall hat man noch etwas zu tun oder zu sehen, um sich die Zeit zu vertreiben, im schlechtesten Fall halt nicht. Hier traf der schlechteste Fall zu. Und so taten wir das, was so viele Latinos überall auf dem ganzen Kontinent scheinbar den ganzen Tag lang tun: wir hingen auf einer Parkbank auf dem Plaza de Armas herum. Stundenlang. Üblicherweise treffen sich hier nebst Müttern mit Kindern, Leuten die nichts zu tun haben, fahrenden Verkäufern und irgendwelchen zwielichtigen Gestalten auch die Senioren und Pensionäre. Sie spatzieren von Bank zu Bank, setzen sich zu Bekannten, plaudern ein wenig, dann laufen sie eine Bank weiter und plaudern mit dem nächsten. So kam auch Jörg mit einem älteren Herrn in ein längeres Gespräch. Ich war in dem Gespräch mässig erwünscht, der ältere Mann redete jedenfalls nie direkt mit mir. Aber das machte mir nichts aus, ich gönnte Jörg die Möglichkeit, ein wenig sein spanisch zu trainieren und nutzte die Zeit um ein wenig zu lesen.

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