Veröffentlicht: 15.06.2018
Die Fahrt von Granada bis zur Grenze verlief überraschend ruhig, und wir waren schnell am Ziel. Kaum dort angekommen wurden wir von einem Mitarbeiter der Busgesellschaft Tica-Bus angesprochen, wo wir dann auch gleich unsere Weiterfahrt nach Liberia buchen konnten. Tica-Bus hatte zwar die internationalen Fahrten durch Nicaragua eingestellt, wartete aber bereits an der Grenze um Reisende zu verschiedenen Zielen in Costa Rica zu fahren.
Den Nachmittag nach unserer Ankunft verbrachten wir in Liberia, aber dort gibt es nun wirklich absolut gar nichts zu sehen, ausser vielleicht die hässlichste Kirche der Welt. Ansonsten ist es lediglich ein ziemlich heruntergekommenes, heisses und hässliches Nest.
Was wir allerdings in Liberia sofort am eigenen Leib erfahren durften, war das, was wir schon von einigen Reisenden gehört hatten: horrende Preise, mieser Service. Unser winzig kleines Zimmer im völlig überteuerten Hostel (das billigste, das verfügbar war) hatte nicht einmal eine massive Türe, sondern nur eine bessere Fensterlade.
Costa Rica wird häufig die Schweiz von Zentralamerika genannt. Dies trifft sicher auf das Preisniveau zu, ansonsten allerdings auf nun wirklich überhaupt nichts.
Auch im Supermarkt wurde das schnell mehr als deutlich. Derselbe Rum von Flor de Cañas kostete hier plötzlich 20 USD pro Flasche, während wir in Nicaragua dafür etwa 4 USD. bezahlt hatten. Leider hatten wir im Eifer des Gefechtes nicht daran gedacht, noch ein paar Flaschen als Wegproviant mitzunehmen. Aber auch alle anderen Produkte waren in Costa Rica massiv teurer, eine Gallone Wasser kostete plötzlich doppelt so viel. Man fragt sich, wie die Ticos (wie sich die Costa-Ricaner nennen) sich überhaupt das Essen leisten können, wenn man bedenkt, dass das Durchschnittseinkommen etwa 600-700 Dollar pro Monat beträgt.
Wir hatten eigentlich gar nicht geplant, Costa Rica auf dieser Reise zu besuchen, aber da wir nun gezwungenermassen schon mal hier waren, wollten wir auch das beste aus der Zeit machen, und so viel wie möglich in den verbleibenden 10 Tagen vom Land sehen. Also entschieden wir uns mal wieder ein Auto zu mieten in Liberia. Gesagt getan, diesmal buchten wir sogar einen Wagen mit 4x4 Antrieb, wie uns von verschiedenen Seiten empfohlen wurde, da man in Costa Rica mit unbefestigten Strassen rechnen muss.
Ein grosser Vorteil am eigenen Auto ist ja definitiv, dass man das gesamte Gepäck einfach in den Kofferraum schmeissen kann, sogar das Packen kann man sich im Grunde genommen sparen. Und so luden wir unseren Krempel ein und machten uns auf zur grossen Fahrt durch Costa Rica.