Ein Ausflug in die Everglades

Heute haben wir einerseits schweren Herzens Key West verlassen, andererseits hatten wir es auch ein bisschen eilig und freuten uns auf unser neues Abenteuer. Und das war es wirklich.

Der Rückweg über die Keys war genauso schön wie vor wenigen Tagen der Hinweg. Unterwegs genossen wir noch einmal die wahnsinnig schöne Landschaft, das türkisblaue Meer und die einzigartige Natur. Sogar ein paar Flamingos haben wir gesehen!

Aber eigentlich ist das Ziel ein anderes: Wir wollen uns heute Krokodile angucken. Da wir beide kein Freund von eingesperrten oder dressierten Tieren sind und diese Art der Unterhaltung nicht unterstützen möchten, entschieden wir uns, die Everglades fernab von Speed- und Airboats, Tiershows und Krokodil-Farmen zu erkunden. Die Everglades sind ein riesiges Sumpfgebiet in Florida, das in den Nationalparks geschützt ist. Sie sind die einzige Region der Welt, in der sowohl Alligatoren als auch Krokodile beheimatet sind. Darüberhinaus gibt es jede Menge andere Tiere zu sehen.

Zu Fuß machten wir uns auf den Weg über einen Trail, in der Hoffnung freilebende Krokodile bzw. Alligatoren in den geschützten Gebieten zu treffen. Zunächst war die Hitze fast unerträglich, später konnten wir die großen Gewitter aufkommen und sich entladen sehen und spüren. Aber unser Einsatz sollte belohnt werden: Durch Flos geschärften Blick haben wir nicht nur eins sondern gleich mehrere der beeindruckenden Tiere bewundern können.

Oft sieht man lediglich ein paar klitzekleine schwarze Augen aus dem Wasser blicken, gut versteckt zwischen Bäumen, Seerosen, Blättern. Manchmal sieht man auch nur eine verdächtige Blase im Waser aufsteigen. Laut- und bewegungslos treiben sie im Wasser und beobachten die Umgebung. Zwei Babyalligatoren mit ca. 40 cm Länge sahen wir ebenso wie zwei scheinbar riesige Exemplare, die wir aber nicht in ganzer Größe sehen konnten aufgrund der guten Tarnung. Zwei Mittlere mit ca. 1,50m Länge haben wir auch entdeckt. Auch wenn es heute unser Ziel war, Abenteuer zu erleben, war das direkte Aufeinandertreffen dann doch ziemlich beängstigend. Aber auf eine schöne Art und Weise. Man bekommt direkt zu spüren, wie schön und vielseitig die Lebewesen der Welt sind. Gleichzeitig wird man aber auch daran erinnert, dass sie uns gefährlich werden können, wenn wir in ihren Lebensraum eindringen. Mit entsprechendem Abstand und ganz ruhig, um die Tiere nicht zu stören, genossen wir die Momente und sind sehr froh, die Regendusche und vorherige Hitze in Kauf genommen zu haben.

Krokodile/Alligatoren sind nicht nur in den Everglades zuhause, sondern in ganz Florida. Mit dem Vordringen in ihren Lebensraum erschafft der Mensch immer mehr Konfliktpunkte. Siedlungen werden in den ursprünglichen Raum der Tiere hinein gebaut und es kommt zu ungewollten Begegnungen.

Anschließend ging die Reise weiter nach Fort Lauderdale. Hier schliefen wir eine Nacht und hatten auch eine ungewollte Tier-Begegnung. Jedoch nicht mit Wasserbewohnern, sondern mit fauchenden Kakerlaken. Aber auch das haben wir überstanden und schlafen heute in West Palm Beach.

West Palm Beach liegt ebenso an der Ostküste Floridas und reiht sich in die Strandstädte ein, die wir bereits besucht haben. Nach einem entspannten Tag zwischen Autofahrt entlang des Atlantiks, Baden im Pool und Wäsche waschen (auch das muss mal sein) freuen wir uns auf's Bettchen. Morgen geht es dann weiter nach Cape Carnavarel. Hier freuen wir uns ganz besonders auf das Kennedy Space Center! Disneyland und die Unsiversal Studios lassen wir einerseits aus Kostengründen, andererseits weil es einfach zu heiß draußen ist, aus. Aber den NASA-Standort werden wir auf jeden Fall besuchen.