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Bern - Frankfurt - Kuba

Veröffentlicht: 30.05.2018

Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Augstinus Aurelius


Unsere Reise begann am 12. Mai 2018 mit unserer wunderschönen Hochzeit. Petrus war uns äusserst wohlgesonnen und ein märchenhaftes Wetter begleitete die erste Etappe unserer nun bevorstehenden Reise.

Das Abenteuer Ehe beginnen mit einer intensiven Erkundungstour um den Globus. Am 14. Mai 2018 finalisierten wir die Vorbereitungen und druckten sämtliche Buchungsbestätigungen aus. Dabei stellten wir zwei seltsame Sachverhalte fest. Das vermeintlich am Highway 1 liegende Hotel befand sich in Grossbritannien an einem Ort mit demselben Namen, Stornierung war noch möglich, und unser Hotel in Frankfurt für den Folgetag hatte die Buchung Mitte April storniert. Die von unser hinterlegte Kreditkarte war aufgrund einer Skimmingattacke gesperrt und das Erinnerungsmail dazu seitens booking.com in Thomas s Email Dschungel verloren gegangen. Das für EUR 114 gebuchte Hotel kostete nun aufgrund einer Messe in Frankfurt EUR 274. Nach zwei drei hektischen Stunden hatten wir allerdings ein neues Hotel in Rüsselsheim nahe Frankfurt gefunden. In Rüsselsheim fühlten wir uns sofort wie zuhause, es entspricht dem Frankfurter Buempliz oder doch eher Betlehem.

Nach einem intensiven Flug landeten wir am nächsten Tag in Holguin. Wir waren das einzige Flugzeug auf diesem Flughafen. Die Einreise verlief rasch, das Geldwechseln weniger. Rund eine Stunde betrug die Wartezeit für unsere CUC (nein, man hätte nicht schon in der Schweiz Geld wechseln können, Ein/Ausfuhr sind verboten). Nach einer Stunde im Taxi trafen wir in unserem Ferienparadies ein. Ein dreifacher Invinitypool, ein Butler (für rund 20 Gäste zuständig) und eine private kleine Strandbucht erwarteten uns. Der Start in die Honeymoon war in dieser Ferienanlage geglückt.

Nach drei Tagen faulenzen, Essen (ganzes Spanferkel) und Trinken (Mojitos) sowie plantschen in Meer und Pool freuten wir uns the real Cuba kennen zu lernen. Im Mietauto und ausgerüstet mit Navigationssystem auf dem Handy machten wir uns auf den Weg nach Santiago de Cuba, wo wir über AirBnB eine Unterkunft für 2 Nächte gebucht hatten. Santiago – die Stadt der Musik – präsentierte sich während unseres Aufenthaltes sehr still. Nach einem Flugzeugabsturz auf Kuba war zwei Tage Staatstrauer ausgesprochen und das musizieren verboten worden (beim Tod von Fidel Castro waren es übrigens 7 Tage). An Santiago gefiel uns vor allem die Aussicht über die Basilika und Meer von der Terrasse des Hotel Casa Grande, die Burgruine El Morro (Castillo de San Pedro de la Rocca) sowie die Pilgerstädte und wichtigster Wallfahrtsort auf Kuba – die Basilika in El Cobre.

Nach zwei Tagen Stadtrummel suchten wir ein wenig Erholung und fanden sie nach rund 6 Stunden Autofahrt in Santa Lucia. Der eigentlich wunderbare Sandstrand wirkte jedoch bedingt durch das schlechte Wetter weniger badeeinladend als erhofft. Thomas hat augenblicklich nach der Ankunft eine Freundschaft fürs Leben geschlossen, welche Karin weniger gefreut hat. Angelo hat uns immer begleitet, ob auf unserem langen Spaziergang, während des Abendessens oder beim Gutenachtbier. Er genoss die Aufmerksamkeit von Thomas und Karin war ein wenig eifersüchtig, aber vielmehr allergisch auf den süssen Vierbeiner des Casa-Besitzers. Der Wetterbericht verhiess nicht gerade Gutes und deshalb wollten wir uns etwas Gutes tun und zwei Nächte auf Caya Coco in einem schönen Hotel übernachten. Die Überfahrt auf die Insel war herrlich, ein 27 km langer Damm verbindet das Festland mit den Inseln des Jardins del Rey. Das Hotel war weniger bezaubernd und nun verstanden wir all die Tipps von wegen „egal was du tust, geh nie in ein Hotel auf Kuba“. Nach diesen zwei Nächten freuten wir uns basierend auf einer Empfehlung die nächste Nacht verbringen zu können. Und Daniela hatte uns nicht zu viel versprochen: wir trafen ein Naturparadies nahe Trinidad an (El Manantial), das seines Gleichen sucht. Das Highlight waren die zig Glühwürmchen, welche sich am Nachthimmel tummelten und eine romantische Honeymoonatmosphäre schufen. Wunderschön war ebenfalls der Sprung ins kühle Nass unterhalb des Wasserfalls Vegas Grandes. Leider dachten 50 Prozent unserer kleinen Reisegruppe, dass eine Fischallergie ebenfalls von potentiell herumschwimmenden und für niemanden sichtbaren, jedoch sicherlich äusserst aggressiv auftretenden Grossfischschwärmen ausgelöst werden könnte und beschränkte sich aufs beobachten. Zudem wartete in der Unterkunft auch hier ein neuer Angelo. Diesmal jedoch ein Hundebaby, dessen Hauptbeschäftigung das Spiel mit den Schnürsenkeln von Thomas war. Als wir zu Bett gingen war Puppy so traurig, dass es die Nacht winselnd vor unserem Zimmer verbrachte.

Den nächsten Tag starteten wir mit einer Besichtigung von Trinidad. Von Trinidad hatten wir uns sehr viel versprochen, und diese Erwartungen wurden eher enttäuscht. Die Aussicht vom Turm des ehemaligen Klosterns hat uns echt gefallen. Besonders war der Spontanbesuch einer Schule, wo uns die Lehrerin von der Strasse ins Klassenzimmer gerufen hat und das richtig Spektakuläre: der Fund eines Schatzes, eines richtigen Coca Colas – welch ein Genuss! Nach Trinidad führte unsere Reise nach Cienfuegos. Die Auswahl des Casa fiel uns nicht besonders schwer – die Relais Italia lockte mit echten italienischen Pasta zum Abendessen. Sowohl die Casa, ihre Besitzer als auch die Spaghetti haben und sehr gefallen. Eine Wanderung durch starken Regen war hier die Lieblingsbeschäftigung Karins. Das Verfolgen des Champions League Finales diejenige von Thomas. Kleine Anmerkung für alle Sportliebhaber: Nach dem Schlusspfiff und in grosser Feierstimmung wurde auf der Grossleinwand abwechselnd das Clublogo von Real Madrid und des FC Barcelona gezeigt; die spinnen, die Kubaner – man stelle sich vor der SCB gewinnt die Champions Hockey League und die Logos des SCB und der Tigers aus Langnau werden eingeblendet – ein veritabler Skandal!

Aufgepasst, nun folgt der bisherige Höhepunkt unserer Reise - ein Besuch in Vinales.

Auf dem Weg dorthin, suchten wir ca. 1.5 Stunden vor Ankunft eine Raststätte auf, bei der wir nebst dem Kauf einer Cola den einheimischen Javier kennen lernten. Bei ihm machten wir eine Ausnahme, sonst haben wir in der Regel niemanden mittels Autostopp mitfahren lassen, unser Miniauto ist mit unserem Gepäck auch praktisch voll, und nahmen ihn mit bis nach Vinales, da sein Auto irgendwo stehen geblieben ist (wir haben leider bis zum Schluss nicht herausgefunden wo). Nach kleinen Startschwierigkeiten - Karin schaute vermehrt auf den Rücksitz um sicher zu sein, dass er nebst all dem Plunder auch über genügend Platz verfügte, er hingegen dachte, dass seien verängstigte Kontrollblicke, er könnte ja etwas stehlen, war es eine sehr unterhaltsame und interessante Autofahrt. Eigentlich wollte er uns Geld für die Mitfahrt geben, als wir verzichteten, organisierte er eine kleine Tour auf einer Tabakplantage. Diese Gratistour endete mit dem sehr verkäuferisch direkten Versuch uns 25 Zigarren für CHF 100 anzudrehen. Am Schluss verliessen wir die Plantage mit 5 Zigarren für CHF 20. Thomas wird bis heute den Eindruck nicht ganz los, dass diese Suche nach einer Mitfahrgelegenheit eher inszeniert, denn effektiv notwendig war und Javier einfach seine Zigarren an den Mann bringen wollte. Karin findet das eher übertrieben und verteidigt den lieben Javier.

In Vinales haben wir uns prompt verliebt, die Stadt am Fusse der Mogotes (Berge, die aber anders entstanden sind als richtige Berge und deshalb nicht Berge genannt werden) hat unsere Herzen im Sturm erobert: Die Restaurants an der Hauptstrasse der Ortschaft bieten leckere Speisen und Mojitos (später mehr dazu), die Wanderung um die Karstberge Los Hermanos von rund zwei Stunden war einfach bezaubernd (ihr glaubt es nicht, aber hier hat uns ein wilder Hund begleitet, der jedes vorbeifahrende Auto attackiert hat), die Cueva del Indio – unterirdische Tropfsteinhöhlen im Regenwald - sehr spannend und die Aussicht vom Hotel Los Jazmines umwerfend. Der Besuch einer Tabakfarm durfte, wie erwähnt, ebenfalls nicht fehlen und Karin hat den Genuss an Zigarren entdeckt. Nun zu den Mojitos…. Aufgrund meiner Reise nach Prag bin ich bestens vertraut mit der Mojito-Krankheit. Bisher hat Thomas sie insbesondere bei Schafherden morgens kurz bevor der Hirte die Schaffe wieder Richtung Heimat getrieben hat, beobachtet. Bisher unbekannt war, dass auch einsame Schaffe oder Prinzessinnen von dieser Krankheit befallen werden können. Vinales hat eindrücklich das Gegenteil bewiesen. Der notwendige Konsum liegt in diesem Dorf übrigens bei 5 – 6 Mojitos. Trotz der mit dieser Krankheit verbundenen Beschwerden, machten wir uns auf den Weg nach Havanna. Wobei die Fahrgeschwindigkeit durch Thomas bestimmt und leicht unterhalb desjenigen des Taxichauffeurs sonntagmorgens in der tschechischen Hauptstadt lag. Obwohl uns x Personen versichert haben, ein Direktflug von Kuba in die USA stellen kein Problem dar, beharrte der (über)organsierte Thomas auf die Abklärung direkt am Flughafen. Die beiden Verantwortlichen von American Airlines schauten uns sehr verdutzt an. Nach ihren Aussagen stellt dies kein Problem dar, solange man Geld hat. Mit der Antwort auf die Frage „where are you from“ schien dieses Thema für sie erledigt. In der Welt herrscht offensichtlich auch weiterhin die feste Meinung vor, alle Schweizer seien reich.

Vom Havanna Airport fuhren wir in die Touristenhochburg Varaderos. Hier hausen wir für 3 Tage in einem sehr schönen und dennoch erschwinglichen 5 Sterne Hotel. Am 1. Juni 2018 fahren wir Richtung Havanna, wo wir unsere letzten vier Tage auf Kuba in einem AirBnB im historischen Zentrum verbringen werden, wir sind gespannt.

Zusammenfassend unsere bisherigen High- und Downloads. Am besten gefallen hat uns bisher:

- Vinales und seine sehr natürliche Umgebung

- Die Überfahrt auf dem 27 km langen Damm nach Cayo Coco

- Übernachten im 5 Sterne Paradies mit allem drum und dran als Beginn unserer Honeymoon

Unsere Downlights bisher:

- Regen, regen und nachmals regen; dafür haben wir noch keinen Sonnenbrand.

- Hotel auf Cayo Coco

- Laptop nach 5 Minuten Gebrauch nur noch mit Ameisenrennen und anschliessend nicht einmal mehr aufstarten möglich, Karins vorbereiteter Reiseblog kann nur mit Lapotp und nicht mit Tablet bearbeitet werden

Bemerkenswert ist aus unserer Sicht zudem (vor allen für Leute, die noch nie in Kuba waren):

- Die Strassen (inkl. Autobahn) sind voll von Fussgänger, die jeweils mit Autostopp versuchen schneller weiterzukommen und Kutschen, gezogen von Pferden oder Ochsen.

- Die Strassen weisen eine sehr hohe Anzahl an Schlaglöchern auf. Es ist immer wieder spannend, welche Strassenabschnitte in der Schweiz repariert werden, und wie die Strassenqualität im Ausland ist.

- Spanisch sprechen zu können ist nicht zwingend, aber wäre ein riesen Vorteil.

Weitere Reise

Übermorgen reisen wir weiter nach Havanna und nach vier Nächten Havanna folgt die Überquerung des Atlantiks im Flugzeug und die Besichtigung von Miami.

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