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Schotter was das Zeug hält

Veröffentlicht: 15.12.2018

Einen Tag komplett auf der Fähre verbringen ist spaßig und chillig, wenn das Wetter gut ist. Mit viel Aussicht, Wasser, Abgase und ein wenig Sonnenbrand zuckelt man gemütlich durch die Fjorde. Dennoch ist es schön, wenn man endlich ankommt. 

Die Landschaft bietet eine ungeheure Vielfalt. Auf dem Sendero de Alerces stehen bis zu 3000 Jahre alte patagonische Zypressen, die gewaltige Ausmaße annehmen. Außerdem ist das Wandern in diesen dichten Urwäldern ein echtes Erlebnis. Immer wieder kommt man an Seen und Flüssen knallig türkiser Farbe vorbei. Die Theorie besagt, dass diese von meteoritischen Mineralien herrührt, wir glauben aber, dass irgendjemand permanent Farbeimer in den Strom leert. Alles andere ist Fake News. 

Dazu gesellt sich gerne das Eisblau diverser Gletscher. Besonders spektakulär anzusehen ist der Ventisquero Colgante, ein hängender Gletscher, dessen Anblick aber durch Höhenmeter Abarbeiten erst verdient werden muss. Keine Challenge für uns. Durch verwunschenen Fangorn-Wald (leider gab es hier keine Ents) mit moosbewachsenen Ästen und schlammigen Pfaden. Wie im Märchen. 

In Chaitén gibt es nicht allzu viel zu sehen. Das mag daran liegen, dass der Ort vor 10 Jahren von einem enormen Vulkanausbruch größtenteils zerstört wurde. Im Freilichtmuseum kann man die in Asche versunkenen Gebäude sehen. Und freche Kätzchen gibt es hier, die sich regelrecht an dich ranschmeißen. 

Puyuhuapi ist deutlich attraktiver. Auch wenn das Wetter schlecht war, hat die am See gelegene Ortschaft ein hübsches Holzkirchlein und sogar sowas wie ein Zentrum und leckeres Essen. 

Coyhaique ist fünfeckig, seltsam und ein bisschen hässlich. Egal, denn da haben wir eh nur geschlafen, beziehungsweise uns abends um 10 nach langer Autofahrt mit Pommes und Fleisch vollgefuttert. 

Autofahren muss man hier sowieso mögen, denn zwischen den Dörfern liegen gerne mal 200km. Schotterpiste. Das heißt 4 Stunden. Wenn man mal Asphalt vorfindet, ist dieser so sehr mit riesigen Schlaglöchern versehen, dass man sich doch die Schotterpiste zurückersehnt. Die Landschaft ist allerdings einmalig schön. Es macht ungemein Spaß, an Seen, über Flüsse, durch Wälder und entlang von schneebedeckten Berggipfeln sowie Blumenfeldern zu fahren. Autochens fahren auch ganz brav. 

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