Von Atlanta nach Philadelphia - eine Reise durch die amerikanische Geschichte
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Von den Outer Banks ins Historic Triangle

Veröffentlicht: 28.04.2021

Donnerstag 03.06. – Kill Devil Hills-Willamsburg

Nach einem Oatmeal-Breakfast fahren wir aufs Festland und nach Norden. Das erste Mal in meinem Leben durchfahre ich einen Bridge-Tunnel. Zunächst fährt man über eine Brücke, die nach gewisser Zeit zu einem Tunnel wird und unter der Chesapeake Bay durch- und auf der anderen Seite wieder aufs Land führt.

Tunneleinfahrt unter der Chesapake Bay

Während unserer Fahrt über die Landstraße passieren wir plötzlich ein Warnschild mit dem Hinweis „Inmates working“. Ich denk noch: Inmates? Insassen? Was soll mir das jetzt sagen? Kurz darauf passieren wir eine Gruppe von drei Gefangenen in filmreifen schwarz-weiß quergestreiften Drillich-Klamotten, die von bewaffneten Polizisten in Uniform bewacht wurden und am Straßenrand Müll einsammelten. Das war gruselig. Auch schon wg. des Warnschildes. Man hätte ja auch schreiben können „People working“, denn es ging ja vermutlich weniger darum ,dass man selbst in Gefahr gerät, weil hier Gefängnis-Insassen am Müllsammeln war, als dass man die nicht über den Haufen fährt. Dazu dann diese Klamotten, die die ja sicher auch nicht im Knast tragen. Gruseliges Erlebnis.

On the road again...

Wir befinden uns jetzt im „Historic Triangle“, das einerseits aus den drei Orten Jamestown, Yorktown und Williamsburg besteht und andererseits auch Schauplatz der kriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Amerikanern/Franzosen auf der einen und Engländern auf der anderen Seite war.

Battlefield bei Yorktown

Hier liegen viele der Battlefields und wir werden ab jetzt sehr tief in die amerikanische Geschichte eintauchen. Ab hier wird der Urlaub zur Bildungsreise.

Yorktown Battlefield

In dieser Ecke standen sich 1781 insgesamt 16.000 Amerikaner und alliierte Franzosen nur 8.000 Engländern gegenüber, die nach 3 Wochen aufgaben. 

Grabstein in Yorktown

Battlefield bei Yorktown

Die Schlacht von Yorktown, wird mit dem Sieg der französisch-amerikanischen Truppen (unter Comte de Rochambeau und George Washington) gekrönt, die die Briten hier im Rahmen des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges 1781 besiegt haben.  Im Ergebnis dieser verlorenen Schlacht, erkannte Großbritannien die Unabhängigkeit der ehemals britischen Kolonien an.

Yorktown - nettes Restaurat, leider mit Plastikgeschirr

Der kleine Ort Yorktown ist toll. Zunächst streunen wir am Ortsrand durch das damalige Battlefield und fotografieren Kanonen. Dann gehen wir einen kurzen Spazierweg in den Ort, der autofrei ist und ausschließlich aus alten Häusern aus den letzten Jahrhunderten besteht. Wir sehen die Siegessäule, deren Skulptur bei einem Gewitter mal Kopf und Arme verloren hat und nun einen Blitzableiter auf dem Kopf hat.

Aufschrift auf einer französischen Kanone

Die Häuser auf der Main Street sind aus Stein und wirklich schön. Ein alter Friedhof, ein kleiner Laden (ich kaufe 3 hölzerne Leuchttürme, zwei davon haben wir auf den Outer Banks gesehen) und ein schnuckeliges Restaurant sind dort. Wir lassen uns in letzterem nieder und es gibt sehr leckeres Essen. Warum bloß immer von Plastik-Tellern?? Selbst Gittas Cola-Glas ist ein billiger Plastik-Becher, den man in jedem Hotel als Zahnputzbecher kriegt.

Der Kampf um Yorktown wird auch die deutsche Schlacht genannt, weil ein großer Teil der Soldaten Deutsche waren - u.a. aus Hessen und Bayreuth waren.  Die standen einer französischen Kampftruppe gegenüber, die ebenfalls ähnlich viele Deutsche in ihren Reihen hatten.

Dass in von Steubens Division viele deutsche Auswanderer dienten, ist ja zudem hinlänglich bekannt. 

Wir fahren nach der Rückkehr zum Auto nochmal um die Stadt und fahren dann weiter nach Jamestown.

Es ist schon fast 15.30h und es ist affenheiß. Wir kaufen uns für 14 Dollar Tickets für Jamestown Settlement. Das ist ein gut gemachtes Freilichtmuseum mit der Nachbildung des ersten Forts der ersten britischen Siedler und einem Dorf der Pohawtaks.

Jamestown Settlement

Eigentlich waren die Pohawtaks kein Stamm sondern hatten einen Häuptling, der Pohawtak genannt wurde und 32 Stämme befehligte. Am Wasser liegen original nachgebaute Segelschiffe, die man auch innen besichtigen kann. 71 Leute auf so einem Schiff – quer über den Atlantik? Wochenlang? Unfassbar?

An Bord - Schlafplätze sicher eher für die besser Betuchten
Original Nachbauten der Segelschiffe der Atlantiküberquerungen


Jamestown Settlement- Hütte der Pohawtaks aus der Siedlerzeit
Jamestown Settlement
Jamestown Settlement - Innenansicht einer Pohawtaks-Hütte

Wie immer sind diese "lebenden Museen" in den USA voller Action

Wir trudeln durch das Areal und in das Hauptgebäude, wo wir noch (klimatisiert!) eine Viertelstunde etwas über alles möglich Historische erfahren. 

Jamestown Settlement

Auch über Pocahontas, die die Tochter des Pohawk war und einen Briten heiratete. Sie besuchte mit 21 sogar England und die Queen. Sie lebte in Virginia im Fort bei den Engländern. Sie bekam einen Sohn, starb aber kurz nach der Abfahrt aus England auf dem Heimweg mit dem Schiff an einer Krankheit, möglicherweise an der Pest.

So gebildet wollen wir noch nach direkt nach Jamestown fahren (dies war ja Jamestown Settlement, ein Freilichtmuseum). Aber die Zufahrt in den Ort ist mit einer Schranke blockiert. Wir fahren zwar trotzdem da durch, kommen aber nur durch einen Wald und sehen den Ort nicht. Der ist nur mit weiterem Eintritt zu besuchen und da es aber schon 17.30h ist, ist hier seit 30 Minuten alles dicht.

Also weiter nach Williamsburg und erfreuen uns an schönen alten Häusern und Villen, gepflegten Gärten und Rasen. Wir laufen durch den Ort, wo aber auch schon 80% der Läden zu haben.

Williamsburg

In Williamsburg steht die älteste Universität der USA und das Wren House ist wohl das älteste Uni-Gebäude. Wir strolchen durch das kleine, historische Uni-Gelände.

Wren Building von 1695 in Williamsburg

In der kleinen Fußgängerzone holen wir uns eine Kugel Eis und beobachten einige Amish. Die Familie tritt gesammelt auf, die Mädchen alle mit langen Röcken, und langen Haaren unter Kappen.

Etwas verirrt haben wir uns dann auf der Suche nach Hotels, weil die Straße 5 gleich viermal in Williamsburg ansetzt. Wir finden dann aber rasch ein Quality Inn, das nur 58$ kostet und Frühstück und freies Parken beinhaltet.

Kardinalvogel - außer in den östlichen US-Bundesstaaten nur noch in Mexiko unterwegs
Der Kardinalvogel als Vogel des Bundesstaates Virginia

Um kurz nach 20.00h geht’s nochmal los ins Outlet, das um 21.00h zumacht. Gitta kauft Burberry leer und ich nichts. Um 21.50 h sehen wir in der Spätvorstellung in einem fast leeren Kino den neu angelaufenen Kinofilm „Sex and the City 2“. Nicht ganz mein Fall, ich kenn die Serie nicht. Vermutlich hilft das, um der Story zu folgen und etwas abgewinnen zu können.

Erdnüsse ohne Ende


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