Colonial Williamsburg

Freitag 04.06. – Williamsburg – Waynesboro

Der Tag beginnt mit einem Rundgang durch das sog. Colonial Williamsburg. Es ist toll. 88 original Bauten (renoviert/restauriert) kann man von innen ansehen. Insgesamt sind es rund 500 Gebäude, die dort anzusehen sind. Wir haben uns für die billige Tour für 2 $ (!!) entschieden, die letztlich nur ein Bus-Ticket ist vom Visitor Center in dieses Freilicht-Museum der besonderen Art. Hätten wir die Häuser von innen ansehen wollen, oder auch Gärten etc., dann hätte das 37$ gekostet, aber auch sicher deutlich mehr Zeit.

Unser Shuttle kippt uns vor dem Governor’s Palace aus und wir laufen im Schatten der großen alten Bäume auf der Duke of Gloucester Road, die eine autofreie Museumsstraße ist.

Kostümierte Leute stehen vor Läden, treiben Ochsenkarren, mimen Handwerker, manche sitzen in einer Kutsche und werden die Straße entlang gefahren. 

Das ist super gemacht und absolut nicht kitschig. Jeder der Leute ist ansprechbar und erklärt gerne, wie es damals war.

Williamsburg war Ende des 17. Jahrhunderts Hauptstadt der britischen Kolonie Virginia. Es lebten dort 1.800 Menschen, 52% waren Schwarze, wovon 99% Sklaven waren. An der Stadt lag eine Tabakplantage, was den Siedlern als gute Handelsware mit dem Heimatland diente.

Während wir über die asphaltierte Straße gehen, hat man damals keinen Straßenbelag gehabt und lief nach Regen hüfthoch im Matsch. Bei Hitze (wie heute) war es unerträglich staubig.

Kleine Läden in den alten Häusern sind klimatisiert und wir kühlen uns dort immer mal wieder ab.

Dann besteigen wir wieder den Shuttlebus und fahren zurück ins Visitor Center, um das Auto zu holen. Es ist 12.00h und wir waren fast 3 Stunden in Colonial Williamsburg – absolut sehenswert und schön gemacht. Die Sonne scheint unbarmherzig und es sind 96°F (36 Grad Celsius).

Wir fahren nochmal in das Shopping Center von gestern Abend, weil es eh am Weg liegt und pausieren dort für eine Stunde. Ich finde einen L.L.Bean Outlet und darin einiges, was ich brauchen kann. Dazu Maidenform und es sind wieder zwei Tüten mehr im Auto – allein von mir.

Wir fahren auf die I-64 Richtung Westen, um uns wieder in die Berge zu bewegen. In Waynesboro ist es leer. Eine seelenlose Kleinstadt. Wir finden das Quality Inn nur durch Zufall. Mit 65 $ + tax ist es etwas teurer als gestern und das in einer völlig trostlosen Umgebung. Eigentlich gibt es gegenüber einen kleinen Ladenkomplex, allerdings nur mit Läden, die keiner braucht. In der CVS Pharmacy finde ich wenigstens Wasser. Wir sitzen vor dem Hotel auf Plastik-Stühlen oberhalb der Hauptstraße und vor dem dreckigen, leeren Hotelpool, von dem drei Inder laut die Kacheln abschlagen. Wie in Bombay: Immer schön im Schneidersitz mit Hammer und Meißel.

Nach dem Sonnenuntergang wird’s dunkel und wir gehen ins Bett.

Abendessen fällt aus.