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Forgotten World Highway – Willkommen in der Republik Whangamomona!

Veröffentlicht: 27.12.2017

Jetzt wurde es mal wieder Zeit zum Motorradfahren und zu einem Ortswechsel. ging Es ging weiter an der Nord- und Westseite oberhalb des Lake Taupo durch eine wunderschöne grüne vulkanische Landschaft gespickt mit einigen spektakulären Blicken auf den See Richtung Westen. Bei Taumarunui ging es auf den SH 43, der nach ca. 150 km in Stratford endet. Diese Straße wird auch „Forgotten World Highway“ genannt, und das trifft es auch ziemlich gut. Bis auf die ein oder andere Farm in der Ferne und das Örtchen Whangamomona mit dem gleichnamigen Hotel und einem Campingplatz ungefähr in der Mitte gibt es auf dieser Strecke nichts! Nur wunderschöne grüne Hügel, eine ziemlich buckelige und z. t. geschotterte Straße und einem abenteuerlichen unbeleuchteten One-Way-Tunnel.

Das Hotel Whangamomona wurde uns wärmstens zur Einkehr empfohlen, und da wir ja eh viel Zeit hatten, blieben wir auch gleich über Nacht auf dem Campingplatz um die Ecke. Und nun, die Übernachtung dort hat sich absolut gelohnt, war es doch kurz vor Ende unserer Reise so ziemlich der kurioseste Ort, an dem wir genächtigt haben.

In Whangamomona hatte man das Gefühlt, hier ist die Zeit 50 Jahre stehengeblieben. Alles war einfach und alt, fast ärmlich, und die Einwohner nutzten ausrangierte Gegenstände auf ziemlich skurrile Art weiter. Ob das die als Blumenkübel genutzte Kloschüssel war, die vor der Campingplatzrezeption stand, oder diese uralten Fitness-Geräte auf der Wiese, wo wir bis heute nicht wissen, ob man die nun wirklich benutzen sollte oder ob die da nur stehen als Spielzeug für die diversen Tiere, die da rumliefen. Aber nicht nur der Campingplatz war so skurril, sondern der ganze Ort. Auf einem anderen Grundstück sahen wir gleich reihenweise als Blumenkübel genutzte Waschbecken und Toilettenspülkästen, und im Pub des Hotels war eine alte Klobrille gehalten von einem abgesägten Billard-Queue als Fernsehregal an die Wand genagelt. Vollkommen verrückt!

Auf dem Campingplatz trafen wir 2 Enduristen, die mit einem Campingbus und einem Anhänger unterwegs waren. Trotz ihres Alters von ca. 60 müssen die beiden jedenfalls heftig im Matsch unterwegs gewesen sein, so wie die beiden Mopeds aussahen. Wir unterhielten uns jedenfalls prächtig mit den beiden, und witzigerweise trafen wir sie noch zweimal auf den nächsten Campingplätzen, obwohl wir nichts verabredet hatten. Und was Enduro-Outfit anbelangt: total überbewertet, die beiden führen in Blaumann und Gummistiefel!

Der Gipfel der Skurrilität in Whangamomona ist jedoch, dass dieses Dorf 1989 die unabhängige Republik ausrief. Grund war, dass durch eine Gebietsreform der Ort nicht mehr zu Taranaki gehören sollte. Im Hotel kann man sich für 2 $ einen Stempel der Republlikin den Reisepass setzen lassen, was ich natürlich gemacht habe, und jährlich am 28. Oktober wird das Unabhängigkeitsfest begangen, zu dem die Besucher aus nah und vor allem fern anreisen. Anlässe zum Feiern kreieren die Kiwis halt immer gern!

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