Veröffentlicht: 27.12.2017
Von Napier bogen wir ab ins Landesinnere. Ziel war das Städtchen Taupo, gelegen am gleichnamigen, wunderschönen und größten Binnensee Neuseelands. Wir fuhren zunächst über ein kleines Sträßchen Richtung Westen, um dann über die SH 5 nach rund 150 km gemütlicher Fahrt durch vulkanische Hügellandschaften Taupo zu erreichen. In der Ferne waren stets die Berge des Tongariro National Parks sichtbar, der aufmerksame Leser dieses Blogs wird sich ja auch erinnern, dass man vom Wanderweg Tongariro Crossing Lake Taupo sehen konnte.
Eigentlich wollten wir nur 2 Tage in Taupo bleiben. Doch der Campingplatz, der zwar nicht am See lag, aber eine tolle Ausstattung hatte, die schöne relaxende Atmosphäre von Taupo selbst in Verbindung mit einigen attraktiven Freizeitmöglichkeiten und die Tatsache, dass wir noch fast 3 Wochen bis Auckland hatten, führten dazu, dass wir zweimal unseren Aufenthalt verlängerten und eine ganze Woche blieben.
Einen Tag tauschten wir die Motorräder mal wieder gegen Fahrräder und machten eine schöne Tour u. a. zu den Huka Falls, wo man sich auch mit dem Jetboot auf dem reißenden Fluss bis fast unter den Wasserfall fahren lassen konnte. Dass wir wieder in sehr vulkanischer Gegend unterwegs waren, merkte man spätestens beim Besuch des Landschaftsparks „Craters oft he Moon“, wo es aus an vielen Ecken dampfte, kleine Seen merkwürdige Farben hatten und es aus einigen Matschlöchern blubberte. Die Wanderung durch diesen Park war sehr schön, von einigen Hügeln hatte man eine tolle Aussicht. Im Vergleich zu Rotorua und der Thermalzone „Wai-O-Tapu Thermal Wonderland“ ist dieser Park aber eher unspektakulär.
Witzig und typsch Neuseeland ist eine andere Attraktion: als in den 50er Jahren der Fluss Waikato der Bau des Aratatia-Dam die berühmten und beliebten Stromschnellen Aratatia Rapids austrocknete, war der Aufschrei in der Bevölkerung groß. Deshalb werden drei- oder viermal am Tag die Schleusen des Staudamms geöffnet, so dass sich der ausgetrocknete Wasserlauf nach einigen Minuten in ein Inferno aus stürzenden Wassermassen verwandelt, um dann etwas später wieder auszutrocknen. Um dieses Schauspiel gut beobachten und erleben zu können, stellt man sich auf die Staumauer und wartet auf das Sirenensignal, das die Öffnung der Schleusen ankündigt, und geht dann weiter über einen schön angelegten Weg entlang des Flusses mit zwei sehr schönen Aussichtspunkten. So entstand eine Besucher-Attraktion, zu der bei schönem Wetter eine ansehnliche Zahl von Menschen kommt.
Eine weitere schöne Aktivität war ein Segeltörn auf Lake Taupo. Mit ca. 20 Personen auf einem Segelboot mit elektrischem Hilfsmotor ging es lautlos über den rieseigen See, besser gesagt erkundeten wir in gut 2 Stunden vielleicht 10 % des Sees. Unglaublich wie riesig dieser See ist. Wir kamen vorbei an hübschen Häusern in spektakulärer Wasserlage und in die Felsen geschlagene Maori-Kunst, nahmen ein Bad im See vom Boot aus und genossen ansonsten an Deck die Sonne. Ein wirklich gelungener Ausflug!
Ansonsten ließen wir die Seele bei schönem Wetter (endlich!) baumeln, vorzugsweise im Warmwasser-Pool des Campingplatzes. Mit einer ins Becken integrierten Bar und einer großen Outdoor-Leinwand, auf der bei Einbruch der Dunkelheit jeden Abend ein Film gezeigt wurde, konnte man es hier gut aushalten. Ja die Kiwis verstehen es durchaus, sich das Leben schön zu machen!