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Roadtrip Salar de Uyuni- Part 2

Veröffentlicht: 21.01.2020

7: 30 Uhr: der Wecker klingelt unbarmherzig. Ich habe Kopfschmerzen und bin mir nicht sicher ob es an der Höhe, am Schlafmangel oder am späten Abendessen mit diesem komischen Instant- Kaffee liegt. Die Bolivianer scheinen süß zu frühstücken, es gibt luftige Pancakes mit "Dulce de Leche" oder Marmelade. Ich hätte gerne was sättigendes, aber das wartet wohl erst beim Mittag.
Wir fahren zu verschiedenen Steinformationen aus Vulkangestein. Über die Entstehung gibt es leider nur Theorien. Entweder der Wind schliff diese Steine oder der Rest ist bei einer Erschütterung von einem Vulkanausbruch abgesackt. Die Natur hat jedenfalls Mal wieder einzigartige Kunstwerke, wie die "Copa del Mundo" oder das Kamel, geschaffen. Wir können an diesen auch hochklettern, um schöne Aussichten und Fotos zu bekommen. Manchmal fühlte ich mich schon ein bisschen lebensmüde, so ganz ohne Sicherung. Aber die Steine boten sehr gute Griffe und Tritte.

Felsformation "Copa del Mundo"
...auf dem Kopf dem "Kamels"
Was für eine Aussicht!

Nach dem Abenteuer stoppten wir an einem Tal, durch das sich ein Feuchtgebiet zieht. Ich hätte niemals geglaubt, dass sich innerhalb von einer Stunde staubtrockene Felsformationen zu einer Oase verwandeln können. 10 min Wanderweg führten uns sogar zu einer Lagune! An der „Laguna Negra“ konnte ich wunderschöne stachelige Blüten und sogar "Viscatchas" beobachten. An jedem Stopp haben wir genug Zeit um die Landschaft in uns aufzunehmen (oder fancy Fotos in allen Positionen zu machen). Ich versuche mir alle Landschaften und Auge zu brennen, es ist einzigartig (wie oft habe ich dieses Wort benutzt?! Entschuldigt dafür).

Weg zur Laguna Negra
Laguna Negra

Die Umgebung wird zunehmen etwas grüner, ich sehe das erste Mal in meinem Leben Quinoa- Felder. Die Pflanzen brauchen ein halbes Jahr, um zu wachsen und man isst später die getrockneten Samen. Eine Pflanze wächst bis zu einer Höhe von 1,70m und gibt ca. 100g Quinoa. Ich hätte keine Vorstellung von der Pflanze hinter dem Lebensmittel, nur so "unkrautmäßig" hatte ich das nicht erwartet. Ich erfahre, dass man in dieser Region hauptsächlich Quinoa und Lama-Fleisch isst. Schon verrückt, beide Lebensmittel sind bei uns eher teuer und hier gibt es sie in Massen für die ärmere Bevölkerung.

Quinoa- Felder

Weiter geht's zum Mirador Anakonda. Eine Felsformation ragt über einen Canyon. Im Tal kann man einen geschlängelten Fluss erkennen. Wie die Schlange eben. Ich würde gerne herabsteigen, um die Vegetation um den Fluss zu erkunden. Leider steht das nicht im Programm.

am Mirador Anakonda

Dafür halten wir etwas später an einem Flüsschen, wo Lamas grasen. Die haben sogar gerade Junge! Auch wir haben Hunger und so serviert uns Diego einen superleckeren Kartoffelauflauf und Reis mit Thunfisch. Der Auflauf ist irgendwie "falsch gestapelt". Er beginnt mit einer Schicht aus Kartoffelbrei, dann Hackfleisch mit Gemüse und oben eine Art Ei-Mischung. "Pastel de Papas" Ist wohl auch typisch und würde von dem Frauen im Hostel heute morgen frisch zubereitet.
Super idyllisch direkt auf einer Wiese direkt neben den Lamas zu Speisen. Diese haben fast alle bunte Wolle- Marken an den Ohren, je nachdem zu welchem Bauern sie gehören.

Picknick mit Lamas
..nanu wo willst du denn hin?

Wir kreuzen verschiedene kleine Dörfer, die alle sehr arm aussehen. Alle Häuser sehen gleich aus: einstöckig aus braunen Backstein mit Strohdach. Die Straßen sind quadratisch angeordnet und nirgendwo wächst eine Pflanze, was das ganze irgendwie dreckig aussehen lässt. Ich glaube ich könnte mich hier nicht so wohlfühlen. Wir halten in "Colcha", wo es genau zwei Shops gibt die artesanale Lebensmittel. Ich trinke ein Kaktus-Bier und kaufe überteuert Schokolade mit Salz aus Uyuni.
Dafür trinke ich eine Cocoa- Mate gegen die Höhenkrankheit und das tut meinen Kopfschmerzen eigentlich ganz gut.
Schließlich geht es in ein Hostel in Puerto Chuvica, direkt neben der Salzwüste Uyuni. Und tatsächlich das ganze Hostel ist aus Salz aufgebaut, was nachts gegen die Kälte isoliert und am Tage die Hitze durch die das Wärmespeicherende Material etwas abhält. Und hier gibt es sogar warmes Wasser für eine Dusche, ich fühle mich wieder wie ein Mensch. Das einzige was komisch ist, dass man hier sogar das Klopapier extra kaufen muss.
Wir haben ein bisschen Zeit um uns auszuruhen, bevor wir den Tag mit einem Weinchen und Hühnchen mit Kartoffelecken abschließen. Wieder ein Tag voller Erlebnisse und Eindrücken.

Frieda (13. Januar)

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