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Auf dem Incatrail zum Machu Picchu

Veröffentlicht: 17.12.2016

Machu Picchu hieß unser nächstes Ziel. Was auf der Sprache der Inka soviel bedeutet wie "Alter Gipfel".

Die Inkastädte ist seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe und gehört seit 2007 zu den neuen 7 Weltwundern.

Machu Picchu wurde erst 1911 von dem amerikanischen Wissenschaftler Hiram Bingham entdeckt.

Was die Inkastädte war, ist nicht wirklich bewiesen. Vom letzten Rückzugsort, über ein heiliges Frauenkloster, ein Pilgerort für Gläubige bis hin zum Privatbesitz des Inka-Königs gibt es viele verschiedene Theorien.

Machu Picchu befindet sich auf 2430 m und liegt zwischen den beiden Berggipfeln "Huayna Picchu" und des gleichnamigen "Machu Picchu".

Die einfache Variante, Transfer nach Ollantaytambo und von dort mit dem Zug nach Aguas Calientes zu fahren, um von dort in einer Stunde nach Machu Picchu zu wandern, kommt für uns nicht in Frage. Dies ist auch die einzige Variante, die man auf eigene Faust machen kann.

Es gibt mehrere andere Möglichkeiten zum Machu Picchu zu gelangen. Was bei Backpackern sehr beliebt ist, ist der "Jungle Trek". Buchbar für 3 oder 4 Nächte. Dies ist kein wirklicher Trek, sondern eher eine Abenteuer-Tour mit Rafting, Canyoning, Zip-Lining und ein wenig Wandern.

Wir waren uns vorab in der Heimat schon einig, dass für uns nur der wahre "Inca-Trail" in Frage kommt. Dieser Trail startet bei KM 82, was einfach nur die Position der Zugstrecke bezeichnet. Dieser Startpunkt liegt etwas hinter Ollantaytambo. Die gesamte Strecke umfasst 42 Kilometer mit insgesamt ...?!? Höhenmeter und wird in 4 Tagen zurückgelegt. Abgeschlossen von der Außenwelt wird in Camps natürlich in Zelten übernachtet.

Als Anbieter dieser Tour haben wir uns für "Loki Travel" entschieden. Loki ist eigentlich ein großes und bei Backpackern beliebtes Partyhostel, mit Standorten in La Paz in Bolivien, Salta in Argentinien und Lima, Mancora und Cusco in Peru.

In Cusco existiert zudem mit "Loki Travel" ein Reisebüro, bei dem man alle möglichen Touren buchen kann.

Wir buchen die 4-Tages-Tour bereits von Deutschland aus. Die Preise der verschiedensten Anbieter variieren zwischen 300 und 700 €! Hierbei ist zu beachten, dass für jedes Extra normalerweise zu zahlen ist.

Dazu gehören Wanderstöcke, Schlafsack, Headlight und vor allem die Träger.

Zu jeder Gruppe gehören Träger. Diese tragen das Gemeinschaftszelt, unsere Zelte und Verpflegung für 4 Tage. Außerdem kann man sich einen "Half-Porter" (7 Kg) oder "Full-Porter" (14 kg) hinzubuchen. Dies kostet 55 US $ oder 110 US $.

Wir entscheiden uns dafür, jeweils unser Gepäck selber zu tragen. Ein Trekkingrucksack plus Schlafsack und Matratze, die im Preis enthalten ist. Mein 26 Liter fassender Rucksack ist hierfür schon fast zu klein. An Klamotten wird hier gespart. Platz für ausreichend Wasser sollte vorhanden sein.

Der Preis liegt für uns bei 500 US $. Ein Extra, das wir hinzubuchen, ist die Besteigung einer der beiden Berge, die sich in Machu Picchu befinden. Die beiden Berge heißen "Huayna Picchu" und "Machu Picchu". Vom Huayna Picchu hat man quasi einen Blick auf den Berg "Machu Picchu" und auf Machu Picchu selber. Wir entscheiden uns für die Besteigung des "Huayna Picchu".

Nun aber von vorne.

Im Loki Hostel fand am Abend vor dem Start um 17:30 Uhr ein "Briefing" statt. Die Teilnahme daran ist für alle verpflichtend. Unsere Gruppe im Büro von Loki Travel, das sich im Hostel befindet, umfasste nur 5 Personen. Ein amerikanisches Pärchen, er 64 und sie 53, und eine wohlgeformte Holländerin. Kann ja heiter werden.

Zum Glück berichtete uns unser Guide Hermo, dass es 3 weitere Teilnehmer geben wird, die das Briefing später absolvieren würden. Wir erfuhren zahlreiche Details, aber kaum etwas, was wir durch die umfangreichen per E-Mail bereits erhaltenen Infos nicht schon wussten.

Nach einer halben Stunde war das Ganze bereits beendet. Normal nach 20 Minuten, aber der amerikanische Herr namens Gerry hatte die Eigenschaft an sich, genau das zu Fragen, was unser Guide im Satz zuvor gerade erwähnt hatte.

Irgendwie waren wir uns einig, dass so der typische Trump-Wähler aussehen mag! Immer diese Vorurteile...

Mal wieder klingelte der Wecker früh, da wir bereits um 5 Uhr abgeholt werden sollen. Natürlich wieder südamerikanischer Zeit. Im Endeffekt also um 5:35 Uhr.

Wir waren die letzten, die in den Kleinbus einstiegen. Im Bus saßen bereits unsere Träger und das bereits vom Vorabend bekannte amerikanische Pärchen sowie die Holländerin. Außerdem mit Martin, einem Kanadier, ein bis dato unbekannter aber direkt sehr sympathischer Kerl.

Zwei Personen sollten später zur Gruppe stoßen.

Wir fuhren in 2 Stunden nach Ollantaytambo, einem kleinen Ort, der Ausgangspunkt für alle Reisen zum Machu Picchu ist. Hier hatten wir 45 Minuten Zeit zu frühstücken oder noch fehlende Sachen zu besorgen.

Weiter ging es zum besagten "KM 82". Wir staunten nicht schlecht welch riesige Taschen unsere Träger hier präparierten. Einzig unsere Freunde aus den Staaten hatten sich dazu entschlossen eine "Full-Porter" in Anspruch zu nehmen. Also 14 Kg Extralast für die ohnehin schon schwer beladenen Träger. Das ihre Rucksäcke, die sie zusätzlich trugen trotzdem fast nochmal das selbe Gewicht hatten war irgendwie typisch.

Diese wirklich kleinen Männer trugen bis zu 25 Kg auf ihren Rücken. Tag für Tag, Woche für Woche,...

Wir schmierten uns bei der Hitze die hier "unten" auf 2600 m herrschte kräftig mit Sonnencreme und Mosquitospray ein. Beides war absolut von Nöten.

Nach wenigen Metern passieren wir um Punkt 10 Uhr den offiziellen Eingang zum "Camino de Inca". Hier wurden unsere Tickets mit den Ausweisen abgeglichen.



Danach ging es dann langsam los.

Der erste Tag ist der Harmloseste und führte leicht ansteigend auf etwa 3000 m. Doch nach noch nicht einmal einem Kilometer schwächelte unsere Holländerin schon. Sogar unser Guide Hermo machte große Augen. Irgendwann hieß es weiterwandern. Als wir aber irgendwann auf die Gruppe warten wollten, aber merkten, dass niemand mehr nach kam, war uns klar, dass sie die Tour abgebrochen hatte.

Irgendwann kam unser Guide dann doch noch und berichtete, dass es in seinen über 400 begleiteten Touren noch nie vorgekommen sei, dass jemand am ersten Tag den Rückweg antreten musste.

Für uns ging es dann gemeinsam weiter. Diese Zeiteinbuße nutzten die beiden noch fehlenden Personen aus um aufzuschließen. Je ein Deutscher und ein Pole, die in den Staaten leben. Sie hatten sich im Datum vertan und landeten erst morgens in Cusco. Nahmen sich ein Taxi und fuhren uns damit bis zum besagten KM 82 nach und folgten uns von dort.


Somit war unsere Gruppe komplett. Wir sahen die ersten Inca-Ruinen von oben, nachdem wir ein erstes stärker ansteigendes Teilstück überwunden hatten. Die Wege waren hier sehr gut. Kaum Steine oder Felsen lagen hier im Weg.


Wir stoppten gegen Mittag das erste mal um ein Mittagessen zu uns zu nehmen. Insgesamt wanderten wir dorthin nur ca. 4 Stunden. 

Anschließend ging es noch eine Stunde weiter, eher wir gegen 16 Uhr unser erstes Camp auf ca. 3000 m erreichten. Reichlich Moskitospray war hier von Nöten, denn bei tropischem Klima wimmelte es nur so von diesen kleinen Viehchern.

Hier gab es ein kleines überdachtes Gebäude, in dem wir unser Cocatee, Popcorn, Kekse und Café zu uns nahmen. Dies gab es jeden Tag nachdem wir im Camp ankamen. Kurze Zeit später gab es dann schon Abendessen. Hier gab es zuerst eine kleine Vorspeise, eine Suppe, eine aufwendige Hauptspeise und einen Nachtisch. Unglaublich, mit welch begrenzten Mitteln unser Koch ein aufwendiges Essen zauberte.


Anschließend schauten wir hunderten Blitzen zu, denn ein Gewitter zog auf. Als es dann anfing in Strömen zu regnen verzogen wir uns in unser Zelt, was zum Glück dicht sein sollte. Schon um 20 Uhr gingen unsere Lichter (die der Handys und Taschenlampen) aus und wir schliefen.

Die Nacht regnete es fast komplett durch, was mir aber egal war, denn ich bekam wenig davon mit. Am Morgen weckten uns unsere Träger in dem sie uns einen Cocatee ans Zelt brachten.

In dem Camp war es noch möglich sich mit Wasser und Snacks einzudecken und abgesehen von Duschen, auch normale Sanitäre Anlagen zu nutzen.

Wir Frühstückten ausgiebig, denn der härteste Tag der Tour stand uns bevor! Es sollte hoch auf 4215 m gehen. Und zwar sollte der "Death Womans Pass" besiegt werden. Auf Cuechua, der Sprache der Inca "Warmiwañuska"!


Start war um 7 Uhr. Es ging stetig bergauf. Wir durchquerten Dschungel ähnliches Gefilde. Zahlreiche Wasserfälle und Brücken wurden passiert. Was aber fast durchgehend bewältigt werden musste, waren Treppen, die aus schweren Felsen bestanden. Mal größere mal kleinere, also niedrige oder höhere Stufen. Von Kilometer zu Kilometer wurde es steiler und steiler und zudem auch immer felsiger. Außerdem war der Gipfel in der Ferne in Wolken gehüllt.

Nach 2,5 Stunden wurde eine Pause gemacht. Die Träger hatten wieder ein Zelt aufgebaut in dem zu Mittag gegessen wurde. Jeder wanderte zuvor sein eigenes Tempo, weshalb die Abstände, in denen wir das Camp erreichten sehr groß warnen. Es dauerte fast 1,5 Stunden, bis der letzte das Camp erreichte. Als wir nach dem Essen wieder starteten waren für mich 3 Stunden vergangen.


Ich hatte die Zeit genutzt um ein wenig auszuruhen. Andere, wie die beiden Nachzügler Milosz, Aman und der Kanadier Martin, wiederum machten in der Zeit Yoga.

Gestärkt ging es auf das letzte Teilstück bis der Gipfel erreicht wurde. Ohne Pause ging es in 55 Minuten auf den Warmiwanuska. Die Luft war oben dünn und ich war froh als ich die letzten Meter überwindet hatte und somit den höchsten Punkt der 4 Tage erreicht zu haben. Oben angekommen war es ganz schön luftig.


Eva war nicht weit hinter mir. So machten wir oben ein paar Fotos und starteten in Richtung Tal.


Die Träger hatten nachdem wir schon wieder auf dem Weg waren das Mittagscamp abgebaut und uns am steilen Anstieg mit ihrem schweren Gepäck eingeholt.

An diesem Morgen hatten wir 1200 Höhenmeter auf einer Strecke von 8 Kilometern hinter uns gebracht.

Wovon es dann wiederum in 4 Kilometern bergab auf 3300 m gehen sollte. Also 900 m tiefer. Diese 4 Kilometer wurden in einem Höllentempo hinter uns gebracht. Milosz mit seinen langen Stelzen eilte davon. Er konzentrierte sich mehr darauf als erster unten anzukommen, wie die Landschaft zu genießen.


Schon um 14:45 Uhr war der 12 Kilometer lange Wandertag somit vorüber. Die Träger hatte schon wieder fast alles aufgebaut.

Das Gute war, dass man sich so als einer der ersten sein Zelt aussuchen konnte. Ein Zelt war nämlich undicht.

In diesem Camp gab es dann keine richtigen Toiletten mehr. Stehklos waren vorhanden, genauso wie eine Dusche, die aber ausschließlich Wasser aus dem Fluß ausspuckte. Eiskalt natürlich. Manchmal tut es dann auch ein Stück Seife, ein wenig Wasser und ein Waschlappen.

Das Programm des restlichen Tages glich dem des Vortags. Erst gab es Snacks, dann Abendessen, Tee, dann startete wieder der Regen und somit ging es früh ins Zelt. Um halb 9 erloschen die Lichter. Buenas noches!


Der dritte Tag sollte der Längste sein, was die Länge der Strecke betrifft. 16 Kilometer warteten auf uns. 2 Gipfel standen wieder auf dem Programm. Der Erste als Frühsport direkt zu Beginn um 7 Uhr.

Ein Aufstieg der es mal wieder in sich hatte. Zur Hälfte wartete auf 3720 m eine größere gut erhaltene Ruine - die "Runkurakay". Es war ein Rast- und Versorgungsstützpunkt, der strategisch gut gelegen war.


Nachdem Hermo uns in seinem perfekten Englisch wieder einiges über die Ruine und die Incas erzählt hatte ging es weiter. Wenige Meter später hätte man eine gute Sicht auf den "Runkurakay", wodurch man dann auch ihre Form erkennen konnte.

Nach insgesamt 1,5 Stunden erreichten wir den 2. Pass des Trails auf 3920 m. Oben angekommen konnte man nochmal einen kleinen Hügel erklimmen, von dem an eine noch bessere Aussicht auf die umliegenden Berge hatte. Ein super Fotospot.


Nachdem dann irgendwann alle oben angekommen waren, ging es wieder runter ins Tal. Ziel war diesmal die imposante Ruine "Sayaqmarka" auf 3625 m gelegen. Hermo erzählte uns viel über die Bauweise. Zum Beispiel über die gut durchdachten Kanäle, die das Wasser in dem Ganzen Incadorf auf einfachste Weise verteilen lies. Schlaue Köpfe diese Inkas.


Und weil es so schön war, ging es mal wieder zuerst bergab und dann hoch zum nächsten Gipfel - dem "Phuyupatamarka" auf 3650 m gelegen. Der Weg dort hin war unglaublich schön. Da ich die ersten der Gruppe voreilen ließ, u.a. auch Eva, der Rest der Gruppe mir aber zu lahm war, begegnete ich auf diesem langen Stück keiner Menschenseele. Ich hatte den "Urwald" für mich ganz alleine. Schon cool so durch die Natur zu wandern. Ab und an flatterte mal ein Schmetterling vorbei. Ein Tunnel, der wie eine Höhle aussah durchquerte ich. Der Tag war bisher sehr wolkig, doch hier kam genau zum richtigen Zeitpunkt endlich die Sonne raus. Perfekt.


Fast 2 Stunden wanderte ich hoch bis auf 3650 m, wo am Gipfel Eva und auch ein aufgebautes Zelt warteten.

Oben merkten wir, dass wir uns langsam wieder der Zivilisation annäherten, denn das Handy vibrierte oben angekommen nach 3 Tagen zum ersten mal wieder.

Eva und ich hatten sehnsüchtig auf das Ergebnis aus Trier gewartet. Eine Absage! Naja...ausnahmsweise mal nicht verloren. Traurig aus der Ferne zu beobachten was da im Moment abgeht. Und dann werden auch noch diese beiden Gestalten wiedergewählt. Vermutlich auch noch wenn sie 80 sind...

Naja nebensächlich! Zurück zu den schöneren Dingen im Leben.

Obwohl hier oben eine kleine Enttäuschung wartete. Hatten wir den Gipfel doch herbeigesehnt um den ersten Blick auf Machu Picchu zu erhaschen.

Doch außer Wolken war nicht viel zu sehen. Den "Machu Picchu Mountain" konnte man ab und zu zwischen den Wolken sehen.

Nach dem Essen warteten wir noch, ob sich die Wolken nicht eventuell doch noch verziehen, doch dem war nicht so.

Jetzt ging es noch einmal bergab. Ein endlos langer Abschnitt. Negativ beeinflusst vom stark einsetzenden Regen. Die Regenjacken wurden hier auf die Probe gestellt. Das Problem war, dass es trotzdem verdammt warm war. Deshalb wechselte die Kleidung unter der Jacke des Öfteren, immer mit dem Versuch die Klamotten trocken zu halten. Regenponchos wurden ebenfalls genutzt.


Auch musste hier aufgepasst werden, wo man hintritt, da der anhaltende Regen den Untergrund sehr schmierig machte.

Kurz vor erreichen des Camps konnte man dann noch zwischen dem direkten Weg ins Camp oder dem links abknickenden Weg wählen.

Dieser Weg führte nochmal zu einer versteckten Ruine, die Terrassen ähnlich war.

Aman, Martin und ich waren uns einig, dass wir uns die Ruine "Intipata" auf 2896 m anschauen mussten.

Der Umweg hatte sich absolut gelohnt. Vor allem auch, weil sich in der Ruine bzw. auf den "Terrassen" zahlreiche Lamas und Alpakas befanden. So ein Lamaselfie hat dann doch irgendwas. ;-)




Total ausgepowert erreichten wir unser letztes Camp auf 2700 m. Wir hatten also in 2,5 Stunden 1000 m an Höhe "verloren".

Hier waren alle Gruppen, die auf dem Inka-Trail unterwegs waren auf engerem Raum beisammen. Vorher waren die Gruppen anderer Anbieter meist nicht in Sichtweite, hier jedoch war das anders.


Wir hatten, nachdem alle im Camp angekommen waren, nochmal einen schönen gemeinsamen Abend, bei dem mal wieder viel dummes Zeug geredet wurde. Bei manch einem nicht immer gewollt und nicht immer ganz Weise. Die sinnlosen Fragen gab es halt auch am dritten Abend noch von "Donald".

Zum Glück aber hatte der Rest der Gruppe ihren Spaß.

Wir verabschiedeten uns hier schonmal von unseren Trägern, da diese am anderen Morgen recht früh aufbrachen. Die armen Schweine hatten sich ihr Trinkgeld redlich verdient.

Der Wecker klingelte bzw. klopfte in dem Fall bereits um 03:45 Uhr ans Zelt. Aufstehen, Tee trinken und schnell alles zusammenpacken. Denn die Jungs hatten ihren Zug um 5:30 in Aguas Calientes zu bekommen.

Wir warteten bis um 5:30 Uhr am Ausgang des Camps, denn erst dann öffnen sich die Tore und das letzte Teilstück darf bewandert werden.

Noch einmal ca. 5 Km. Erstes Ziel ist für heute das "Sonnentor" - Inti Punku - von wo aus man eigentlich einen ersten tollen Blick auf die Ruinen von Machu Picchu haben kann.

Doch mal wieder machte uns das Wetter in Form der Wolken einen Strich durch die Rechnung. Viel sahen wir nicht, als wir um 6:20 Uhr dort ankamen. Nur einen kleinen Teil der Ruinen.

Nach etwa einer Stunde warten, erst auf den Rest der Gruppe, dann darauf, dass sich die Wolken verziehen, zogen wir weiter. Von hier war es nicht mehr weit bis zum Eingang.

Oberhalb des Eingangs hatten wir einen guten Ausblick als wir ankamen. Da waren wir endlich. Sehr imposant wirkte das Ganze.


Nur wenige Wolken versperrten uns die Sicht. Doch das sollte sich sehr schnell ändern. Es ging recht schnell bis der Regen einsetzte und die Wolken alles verdeckten. Es fing an aus allen Löchern zu schütten. Und es sollte erstmal nicht mehr aufhören.

Wir verschanzten uns im Restaurant, dass sich am Eingang befand. Tranken ein Bier und aßen eine Kleinigkeit. Absolut überteuert war es hier.

Erst um 10 Uhr bewegten wir uns raus aus dem Restaurant und betraten das Gelände. Der Regen war zu dem Zeitpunkt abgeschwächt. Wir starteten mit unserem Guide und dem Rest der Gruppe eine Führung. Er erzählte uns mal wieder viele interessante Dinge.



Da wir Tickets zur Besteigung des "Huayna Picchu" hatten, wollten wir diese auch nutzen. Der Eingang zum Berg musste von uns zwischen 10 und spätestens 11 Uhr betreten werden. Wir taten dies dann auf Anraten unseres Guides um 10:55 Uhr. Doch leider stellte sich dies als Fehler heraus. Leider war kein Wettergott unter uns.

Perfekt wäre vermutlich 10:30 Uhr als Start gewesen. Denn als wir starteten herrschte eine recht akzeptable Sicht.

Doch schon auf den ersten Metern des Aufstiegs beginnt es zu regnen. Von Minute zu Minute wurde der Regen heftiger. Nach ca. 30 Minuten extremst steilem Aufstiegs komme ich komplett durchnässt oben an. Die teure Regenjacke hat bei der Menge an Regen keine Chance mehr.


Der Aufstieg besteht zu 90 % aus Stufen. Die Hänge sind so steil, dass es teilweise nicht möglich ist zu wandern, ohne sich an den Seilen am Rand festzuhalten. Hinzu kommt, dass sich die Treppen in einen Flusslauf verwandeln.

Oben angekommen natürlich pure Enttäuschung. Nichts aber auch rein gar nichts ist oben zu erkennen. Ich harre etwa eine Stunde oben aus, in der Hoffnung, die Wolken würden sich verziehen.


Eva hatte schon nach wenigen Minuten aufgegeben und den Rückweg nach unten angetreten. Normalerweise, so war die Erfahrung bisher, gehen die Wolken so schnell wie sie kamen. Aber hier war noch leider keine Besserung in Sicht. Eigentlich wollte ich noch länger warten, aber ein Wärter forderte alle Besucher auf, den Berg zu verlassen, da durch den Regen die Rutschgefahr zu groß geworden wäre und es bald nicht mehr möglich sei, den Weg nach unten anzutreten.

25 Minuten später war ich dann wieder unten, wo Eva schon wartete.

Außerhalb des Geländes zogen wir uns erstmal um und enterten unsere trockenen Klamotten. Gut, dass man mit Rucksäcken keinen Zutritt zum Gelände hat und diese draußen verstauen muss.

Der Rest der Gruppe hatte bereits den Rückweg ins Tal angetreten.

Es gab 2 Optionen nach Aguas Calientes, dem Ort, in dem der Zug zurück nach Ollantaytambo abfährt, zu gelangen.

Entweder per pedes oder mit dem Bus für 12 US $ oder 41 SOL. Wir entschieden uns bei dem Wetter natürlich für den Bus.

Doch gerade als ich zahlen wollte streikte das System. Irgendwie systematisch.

Eine Kassiererin, die bei jeder Nachfrage unfreundlicher wurde und erst nach 30 Minuten einsah, dass ein handgeschriebenes Ticket genauso funktionieren würde, da der Bus 5 Meter weiter entfernt abfuhr.

Im Tal am Fluss angekommen, alle raus aus dem Bus, zu Fuß über die Brücke und auf der anderen Seite wieder rein um noch ein Stück weiter zu fahren. Insgesamt ca. 30 Minuten.

In Aguas Calientes, einem kleinen gemütlich Ort am Fluss gelegen, wartete ein Hostel auf uns, in dem wir kostenfrei duschen konnten. Nach 4 Tagen wurde das dann auch gerne genutzt.


Anschließend gab es noch ein Essen in einem Restaurant, was ebenfalls inklusive war.

Wir verweilten dann noch ein wenig im Hostel, bis wir um 18 Uhr zum Bahnhof aufbrachen. Dort trafen wir dann mit Martin, Milosz und Aman nochmal auf einen Teil unserer Gruppe.

Der Zug war mal wieder ein sehr gemütlicher und komfortabler. Die 2,5 Stunden nach Ollantaytambo verging so recht schnell. Wir wurden dort in einen Kleinbus verfrachtet, der aber erst los fuhr, als er bis auf den letzten Platz voll war.

Um 23 Uhr bezogen wir dann endlich unser Hostel in Cusco. Natürlich das selbe, wie vor unserer Tour. Da wir auch unsere Backpacks dort deponiert hatten.

Eva viel ins Bett, ich gesellte mich noch auf 2-3 Pisco Sour zu einer anderen Gruppe, die gemeinsam in einem Club feierte. Alle Gruppenmitglieder plus Guide! In unserer Gruppe leider unvorstellbar.

Um 3 lag auch ich dann im Bett, denn am anderen Morgen sollte es in die Hauptstadt Lima gehen.

Machu Picchu hat uns natürlich nicht mit wunderschönem Wetter empfangen, aber trotz allem haben wir eine unvergessliche Tour hinter uns. Der Inca-Trail war eine Herausforderung, der wir uns gestellt haben. Es hat super viel Spaß gemacht, auch wenn es hart war! Und Machu Picchu war auch super schön. Ein gigantisches Bauwerk!

Vielleicht komme ich iiiirgendwann wieder, dann aber nicht in der Regenzeit! 

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