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Bienvenida en Argentina!

Veröffentlicht: 13.11.2016

Vamos! Freitag 22:05 Uhr war es endlich soweit. Flug 510 hob ab Richtung Buenos Aires! Die weiteste Flugstrecke die Lufthansa im Sortiment hat! 11490 Kilometer in 13 h 50 min!

Mich erwarteten, nicht wie in der Heimat vorhergesagt 22-23 Grad, sondern 32-33. Perfekt!

Im Hostel angekommen, überall Hinweise - River Plate - Estudiantes! Topspiel in der Primera Division!

Was mich wunderte war, dass das Hostel gar ein Ausflug zum Spiel anbot. Perfekt, da es in Argentinien bei den großen Vereinen mittlerweile fast unmöglich ist vor dem Stadion an Tickets zu gelangen.

Aber es war noch Zeit! So machte ich noch einen Spaziergang über die breiteste Straße der Welt (!!!), die "Avenida de 9 Julio"! Zum überqueren braucht es zig Fußgängerampeln, die in einer Grünphase nicht alle zu bewältigen sind.

Avenida 9 de Julio


Wer denkt, es handele sich um eine triste, stark befahrene Straße liegt falsch. Viel Grün und der "Obelisco" befinden sich zwischen den Richtungsfahrbahnen.

Anschließend ging es dann zum Fußball! Estadio Monumental. Ein riesen Kasten! Aussehend wie eine Suppenschüssel. Ich war schon ganz gespannt.

Stop!! Erster Schock! Im Bus hieß es dann auf einmal, dass nicht im Monumental gespielt wird.

Guns N' Roses spielte am Freitag dort vor 60.000 Zuschauern! Deshalb ging es ins Stadion von Huracan. In Deutschland unvorstellbar.


Trotzdem war es ein unglaublich Erlebnis. Enthusiastisch! Ein ganzes Stadion, dass bei den Gesängen mit einstimmt, mit springt und typisch für Argentinier die Hände in die Lüfte schwingt. Zwar gab es auch Pausen im Support, aber wenn es dann wieder losging, dann richtig. Den Leuten, egal ob 5 Jahre oder 75, war anzusehen, wie sehr sie diesen Sport und ihren Verein lieben.


Was nicht unerwähnt bleiben sollte ist, dass dort mittlerweile ein riesen Sicherheits- und Registrierungswahn herrscht! Ausländische Zuschauer wie wir, mussten Fingerabdrücke am Eingang abgeben und einheimische Ausweise wurde einzeln abfotografiert.

Trotzdem auf jeden Fall ein unglaublicher Start!

Vermutlich halten mich einige Leute für bescheuert, aber am Tag darauf gab es ein anderes Spiel, dass ich besuchte. Der Superclassico San Lorenzo gegen Huracan!

Wer sich auskennt wird sagen "wow" - wer nicht "wtf". 😄


Das Spiel war mein persönliches Highlight in Buenos Aires. Und ich wurde nicht enttäuscht. Eine ähnliche Atmosphäre wie am Tag zuvor. Nur, dass die Heimmannschaft ein starkes Spiel ablieferte und den Erzrivalen mit 2-0 nach Hause schickte (+verschossenem Elfmeter und Roter Karte für die Gäste)! Somit war die Stimmung vor allem zum Ende und nach Abpfiff atemberaubend. Gänsehaut pur!


Die Stadt hat aber zum Glück auch noch andere tolle Dinge zu bieten.

Viele tolle Stadtteile, die alle einen unterschiedlichen Charme besitzen.

San Telmo, ein Viertel, dass einfach einlädt zum Verweilen in den zahlreichen Cafés, Eisdielen, Panaderias, Parrillas oder Asados!

Asado bedeutet übersetzt "Grillen"! Mehr braucht es wohl nicht an Erklärung!

Panaderias heißt so viel wie Bäckerei! Wohl ganz nach dem Motto, je süßer desto besser!

In San Telmo findet außerdem jeden Sonntag ein großer Straßenmarkt statt! Tango, Kunst, Antiquitäten und Kunsthandwerk! Ein absoluter Pflichtbesuch! Nicht zu vergleichen mit anderen gewöhnlichen Märkten!

Oder LaBoca, einem Stadtteil in einem Viertel, welches man Nachts besser meidet! Hier befindet sich nicht nur die Pralinenschachtel - "La Bombonera" - die Heimat, des vermutlich bekanntesten Fußballvereins Argentiniens oder gar Südamerikas, C.A. Boca Juniors, was wir auch von innen besichtigen konnten. Sondern auch viele viele unglaublich schöne Graffiti und Wandmalereien!


El Caminito ist eine von Touristen überlaufene Straße, die künstlerisch einiges zu bieten hat! Viele Bunte Häuser, Malereien, Verkaufsläden, aber auch Tango Tänzer.

Leider zu sehr überlaufen, aber trotzdem wunderschön!


Die Farben, die überall in LaBoca dominieren, sind Gelb und Blau. Was tatsächlich ihren Ursprung in Buenos Aires ankommenden Schweden hat.

In Recoleta befindet sich der außergewöhnliche Friedhof "Cementerio de la Recoleta"! Hier befinden sich viele verschiedene Mausoleen. Die alle in unterschiedlichen Stilrichtungen gestalten sind.

Ein Friedhof, der sich als Touristenattraktion entpuppt. Schon ein wenig komisch, wie Menschen Selfies mit Gräbern machen. Dies ist definitiv kein Ort, an dem die Toten in Ruhe und Stille liegen.

Hier ist unter anderem das Mausoleum von Evita Perón beheimatet. Einer der größten Persönlichkeiten Argentiniens! Natürlich der Ort, an dem die meisten Selfies geschossen werden.

Trotz allem ein absoluter Pflichtbesuch. Wirklich atemberaubend!


Dann gibt es noch Palermo! Ein Ausgehviertel, dass zahlreiche Discotheken, Clubs, Restaurants und Asados zu bieten hat.

Über die Clubs und Discos kann ich nichts erzählen. Aber über die ungewöhnliche Art, die Argentinier haben, wenn es ums Thema feiern geht.

Der Abend beginnt frühestens um 23 Uhr. Dann aber erst im Restaurant, bei einem ausgiebigen Abendessen. Vor 2 Uhr öffnet kein Club! Deshalb gehen die Partynächte auch bis 7 oder 8 Uhr in der Früh. Mir definitiv zu anstrengend, da ich auch was von der Stadt sehen wollte.

Gut, dass die Partys im Hostel schon um 21 Uhr starteten. Wer wollte, konnte dann noch weiter ziehen.

Es gibt noch zahlreiche weitere Stadtteile, die alle verschiedene Eigenschaften und ihr eigenes Flair besitzen, dafür benötigt es aber mehr Zeit, um diese zu besuchen.

Kulinarisch hat Buenos Aires deutlich mehr zu bieten wie "nur" Steaks und Rotwein!

Zum Beispiel Empanadas, die manch einem vielleicht bekannt sein dürften! Gefüllte Teigtaschen hauptsächlich mit Hackfleisch, aber auch mit Schinken/Käse oder Pute. Medialunas, was eine Art Croissant ist, nur besser, sättigender und mit Zucker überzogen. Oder "Dulche de Leche"! Eine Milchcreme, ähnlich wie Karamel, die es in zig verschiedenen Variationen gibt, z.b. als Brotaufstrich, Eis, Schokolade,...! Kann man nur lieben!

Abends ging es meist mit 4-5 Leuten aus dem Hostel in ein Restaurant, bzw in Asados. Die Qualität der Steaks ist unglaublich gut. Aber auch die Beilagen haben es in sich. Mein absoluter Favorit und damit war ich in unser allabendlichen Gruppe nicht alleine, war auf jeden Fall das "Las Cabras" in Palermo. Ein Asado in das hauptsächlich die Portenos, also einheimische zum Essen gehen. Was aber immer ein gutes Zeichen ist.

Ein riesiges Steak mit vielen verschiedenen, leckeren Beilagen, wie Süßkartoffelmus, gebratenem Käse, Salate und dazu 2 Gläser Wein und ein Glas Wasser für umgerechnet 15 €. Das selbe mit einem 800 Gramm T-Bone-Steak für nur 20 €.


Allgemein ist Buenos Aires schon recht teuer, aber was das Fleisch angeht, absolut unschlagbar!

Meine erste Unterkunft "Milhouse Hipo Hostel" - sehr beliebtes Hostel - Partyhostel, aber nicht so, dass man nirgends seine Ruhe haben kann.

Viele Iren, Holländer, Amis, aber auch sehr viele Deutsche! Hauptsprache natürlich Englisch. Von Vorteil war, dass doch der ein oder andere Spanisch spricht und so vieles leichter viel, wenn man gemeinsam unterwegs war. Z.B. zum Übersetzen der Speisekarte oder die Frage nach dem richtigen Weg! Englisch sprechende Argentinier sind nämlich eine Rarität.

Das Hostel bietet auch gemeinsame Stadtbesichtigungen an, z.B. eine Biking Tour oder jeden Tag eine Walking Tour, wechselnd in andere Stadtteile, was mir jedoch zu teuer war. Vor allem, da es in der Stadt auch Punkte gibt, an denen Guides Free-Walking-Touren anbieten. Eine kostenfreie Stadtführung! Am Ende kann aber gerne nach eigenem Ermessen etwas bezahlt werden.

Zwei bunte Gruppen aus verschiedensten Nationen. Eine in Spanisch und eine in Englisch.

Meine Gruppe umfasste ca. 40 Personen, wovon vermutlich die Hälfte aus Deutschland war. Überwiegend Alleinreisende! Wodurch man schnell ins Gespräch kam.

Auf jeden Fall eine super Möglichkeit, die Stadt kennenzulernen.


Ein perfekter Start in einer Stadt, die ich mir trister vorgestellt hätte. Viele Leute kennengelernt, die viele Interessante Geschichten und Lebensläufe hatten.

Einzig eine Tango Show zu sehen blieb mir verwehrt. Was ich aber als nicht so dramatisch ersehe, auch wenn alle Leute positiv davon berichteten.

Weiter geht es nach Mendoza! Einer Stadt im Westen Argentiniens, nahe der Grenze zu Chile. Die Stadt liegt am Fuße der Anden und ist nur wenige Kilometer entfernt vom höchsten Berg Südamerikas dem "Aconcagua"!

Sie hat in etwa die selbe Einwohnerzahl wie Trier.

Außerdem ist sie bekannt für ihre guten Weine. Malbec und Cabernet Savignon sind die bekanntesten Rebsorten im größten Weinbaugebiet Argentiniens!

Eine der zahlreich angebotenen Weintouren ist hier Pflicht! Die Bewohner des Hostels schwärmten nur so davon!

Gemeinsam mit Joachim, einem Norweger, entschied ich mich für eine vom Hostel angebotene Tour mit dem Bus!

Leider die falsche Wahl! Das Ganze war mehr eine Verkaufsveranstaltung, wie eine Weinprobe! Zwar gab es den ein oder anderen guten Wein zu probieren, jedoch besuchten wir ebenso eine Olivenöl- und Schokoladenfabrik! So wurde versucht, sämtliche Waren an den Mann zu bekommen!

Eine der Fahrrad-Touren oder das Anmieten eines eigenen Fahrrads und die Erkundung der Weingüter auf eigene Faust wäre sinnvoller gewesen.

Unser Fehler, da wir uns vorher nicht ausreichend informierten. Im Nachhinein ist man immer schlauer! So gab es Abends halt nochmal Wein.

Die Abende im Hostel verbrachten wir in einer Gruppe mit 2 Schweizern, einem Norweger, einem Israeli und einem Argentinier. Da das Hostel eine Grillstelle hatte, kauften wir reichlich Fleisch beim Metzger und der Argentinier bereitete dies dann bei einem Asado zu!

Ein Tag ohne Fleisch? Ohne Rind? In Argentinien unvorstellbar!

Was die Stadt zu einem so schönen Ort macht, ist das Panorama. Die Berge westlich der Stadt sind teilweise noch Schneebedeckt. Und ein Ausflug dorthin bietet sich natürlich an!

Wir (der Norweger, Israeli und ich) entschieden uns zu einem See in Potrerillos zu fahren! 1,5 h im Bus ohne irgendein anderer Touri. Der Ort, in the middle of nowhere, hat vielleicht 10 Häuser. Wir begegneten in der Zeit, die wir am See verbrachten vielleicht 10 Personen, aber der 3fachen Anzahl an Hunden.


Lustiger Weise einem Chilenen, der mit samt seinem ganzen Gepäck auf dem Fahrrad unterwegs war und seit 6 Stunden in der prallen Sonne am See saß und meditierte! Seltsamer Mensch! Aber er wollte unbedingt ein Foto mit uns!

Der See hat Aufgrund des Gletscherwassers eine gefühlte Temperatur von ca. 16 Grad. Wirklich verdammt kalt. Aber bei Temperaturen um die 30 Grad und den ganzen Kilometern die wir liefen, eine perfekte Abkühlung!

Mendoza ist meine letzte Station, bevor es im Bus weiter nach Chile geht! Erste Station ist die bunte Hafenstadt Valparaiso, die zu den schönsten Städten in Südamerika zählt!

Ich bin gespannt.

Buenas noches amigos!

Antworten (1)

Isa
Weiter so :-) Freue mich auf den nächsten Bericht. Liebe Grüße aus Trier