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Gracias Bolivia - Hola Peru! Titicacasee und Colca Canyon!

Veröffentlicht: 09.12.2016

Früh morgens ging es mit einem komfortablen Bus für wenig Geld Richtung Titticacasee. Etwa 3,5 h dauerte die Fahrt, wobei kurz vor Ende ein Teilstück per Fähre für den Bus und mit einem Boot für uns Passagiere abgekürzt wurde.

Ich erreichte den kleinen Ort Copacabana direkt am Titticacasee. Er gilt als Pilgerstätte für Einheimische. Zu Fuß zu erreichen ist die berühmte Wallfahrtskirche "Virgen de Copacabana".


Copacabana, sowie der Titticacasee liegen auf 3800 m. Das ist der Hauptgrund, warum die Wassertemperatur nur bei 8-10 Grad liegt.

Der Ort hat zwei große Hauptstraßen. Eine parallel zum Ufer des Sees als Hauptverkehrsstraße, wo auch alle Busse abfahren. Die andere kreuzt diese und führt zum Ufer hin. Hier befinden sich viele Verkaufsstände, kleine Essenstände, Restaurants mit super Aussicht auf den See und zahlreiche Agenturen, die Ausflüge zur Isla del Sol, Isla de la Luna oder Busse nach Puno, Cusco oder La Paz anbieten.

Außerdem am Ende der Straße direkt am Ufer ein überdimensionaler Anker!

Am Abend sind die Restaurants hier sehr gut besucht, da man von hier perfekt den Sonnenuntergang verfolgen kann.



Am zweiten Tag wollte ich einen Ausflug zur Sonneninsel "Isla del Sol" machen.

Ich buchte aber nicht über eine der Agenturen, sondern kaufte mein Ticket direkt bei den Bootsbesitzern, um die Provision zu umgehen, die bei den Anbietern fällig ist.

Morgens um 8:30 Uhr legte das Boot ab und steuerte das Örtchen Cha'llapampa im Norden der Insel an. Abfahrt vom Süden der Insel war für 16:00 Uhr vorgesehen. Also reichlich Zeit die Insel einmal zu bewandern. Viele Ausflügler übernachten auch auf Insel, da es an den Bootsanlegern im Norden und Süden zahlreiche Unterkünfte gibt. Dabei sollte man aber beachten, dass man nur das Nötigste mit zur Insel nimmt, da es vom Bootsanleger steil nach oben geht bevor man die Unterkünfte erreicht.

Bei der Abfahrt ist der Himmel pechschwarz und zahlreiche Blitze sind in der Ferne zu sehen. Kann ja heiter werden.

Auf der ca. 2 stündigen Fahrt verziehen sich jedoch die Wolken recht schnell und noch vor der Ankunft wird das Deck des Bootes geentert, da die Sonne sich durchgetankt hat. Hier kommt man schnell mit den anderen Reisenden ins Gespräch. Angekommen starte ich meine Wanderung mit 2 Mädels aus dem Schwarzwald. Zuerst aber wird noch die Gebühr von 15 Bolivianos (1 € = 7,3 Bolivianos) für das Betreten des Nordteils der Insel einkassiert.


Es gibt 2 verschiedene Möglichkeiten von Norden nach Süden zu wandern. Die längere Route führt vorbei an einem Museum und alten Ruinen an der Westseite der Insel. Wir entscheiden uns für die Strecke direkt an der Küste an der Ostseite.

Die Wanderung gestaltet sich sehr angenehm, auch wegen der guten Unterhaltung. Die Mädels kennen aber zu meinem Entsetzen nicht den Klassiker, der mir seit wir die Insel betreten haben im Kopf rum schwirrt. Deshalb bleibt es mir nicht verwehrt, das Lied zu singen. Zumindest mehr oder weniger. "Die Vögelein, die Vögelein vom Titticacasee...."!

Zwar geht's mehrere Berge hoch und wieder runter. Doch mit reichlich Flüssigkeitszufuhr ist alles okay. Wir passieren das kleine Örtchen Cha'lla, wo am kleinen aber feinen Sandstrand die Kinder im kalten Wasser spielen. Wohl bedacht bei 8 Grad Wassertemperatur.

Das Zwiebelprinzip kommt beim Wandern wieder voll zur Geltung. Auf dem Boot noch warm eingepackt in die Fleecejacke wird es jetzt richtig warm. Bei Windstille gefühlt mindestens 30-35 Grad.

Dass ich heute vergesse meine Stirn einzucremen wird mir zum Verhängnis und verpasst mir einen abnormal krassen Sonnenbrand. Leider zu spät bemerkt.


Nach rund 3 Stunden erreichen wir den auf 4065 m gelegene Ort Yumani. Von hier müssen wir nur noch Bergab zum Bootsanleger.

Unten angekommen ruhen wir uns noch ein wenig aus, bevor es wieder zurück geht.

Die Insel ist auf jeden Fall einen Besuch Wert. Eine sehr schöne Landschaft, Lamas, Alpakas und von den Gipfel eine sehr schöne Aussicht auf den See und die im Hinterland befindlichen schneebedeckten Anden.


Am Ufer angekommen geht's noch ins Hostel zur Gepäckabholung. Um 18:30 Uhr geht der Bus nach Peru.

Im Bus treffe ich auf einen "alten Bekannten" aus La Paz, der auch noch den Platz neben mir hat. Ein Schweizer aus der französisch Sprechenden Seite des Landes und zwar aus Genf. Interessante Gesprächsthemen, die die Zeit verfliegen lassen. U.a. Fanszenen in DEU und der Schweiz, da er selber sehr aktiv bei Servette ist.

Fast schon systematisch seine Abneigung zu Fribourg und Metz.

Für alle, die nur spanisch verstehen geht's jetzt weiter ;-)

Im "Semi Cama" Bus, was bedeutet, dass sich die Sitze auf 140 ° einstellen lassen geht's los.

Cama ist die teurere Variante, ist aber nicht auf solch kurzen Strecken verfügbar. Hier können die Sitze komplett auf 160 ° eingestellt werden. Besser ist nur noch "Cama-Suite" mit 180 °.

Es geht zuerst an die nur wenige Minuten entfernte Grenze! Ausreisestempel auf bolivianischer Seite drauf, zu Fuß rüber nach Peru, wieder Stempel drauf und weiter geht's! So gelob ich mit das.


Kurz vor Puno, dem Ziel meiner Busfahrt zieht ein mächtiges Gewitter auf. Aufgrund der abendlichen Eiseskälte kommt aber kein Regen sondern Schnee herunter, der ein wenig liegen bleibt. Der Ort liegt auf der peruanischen Seite des Titticacasees, dient mir aber nur als Zwischenstopp nach Arequipa.

Mein Sitznachbar Michael bevorzugt es in Puno direkt den Nachtbus nach Arequipa zu nehmen, um mitten in der Nacht um 3 Uhr dort anzukommen.

Ich nächtige für wenig Geld in Puno um am anderen Tag den Bus nach Arequipa zu nehmen. Doch wie wir nach kurzer Zeit natürlich feststellten, hatten wir uns für das selbe Hostel entschieden.

Also gibt's das Wiedersehen direkt am nächsten Abend.

Arequipa ist die zweitgrößte Stadt Perus und liegt 1000 Km südöstlich der Hauptstadt Lima.

Die Stadt, auf 2335 m gelegen, liegt am Fuße seines Hausvulkans Misti der 5822 m mist und auch bestiegen werden kann. Ebenfalls nicht weit entfernt ist der Vulkan Chachani der 6075 m hoch ist und als einer der am leichtesten zu besteigenden Berge gilt, da der Startpunkt auf 5300 m liegt. Er gilt als technisch einfach zu besteigen und nur im oberen Teil sind Steigeisen notwendig. Jedoch sollte auch dieser Berg nur von konditionsstarken und die Höhe gewöhnte Bergsteiger bestiegen werden.

Von den 401 Vulkanen die Peru besitzt befinden sich alleine 167 im Umland von Arequipa, wovon 10 Stück noch bzw. zur Zeit aktiv sind.

Außerdem liegt die Stadt nur 70 Kilometer Luftlinie vom Pazifik entfernt.

Es dient als sehr beliebter Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflüge, weil die Umgebung aus vielen grünen Oasen, tollen Berglandschaften und auch traditionellen Inca-Dorfgemeinschaft besteht.

Im Zentrum befindet sich der "Plaza de Armas". Es gibt vermutlich keine Stadt oder größerer Ort in Südamerika, der keinen Platz mit diesem Namen besitzt.

Doch der schönste von mir gesehene und vermutlich der schönste überhaupt ist der in Arequipa. Ein schöner Platz mit zahlreichen Palmen, eingeschlossen von schönen zweigeschossigen Kolonialgebäuden und einer schönen Kathedrale. Auch die Arkadengänge um den Platz sind sehr ansehnlich. Hier befinden sich die Agenturen und Reiseveranstalter zu all den Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen. Außerdem leuchtet ein überdimensional großer Weihnachtsbaum vor der Kathedrale.


Ein Tag nach meiner Ankunft in Arequipa gesellt sich dann Eva aus der kalten Heimat zu mir, mit der ich die nächsten zwei Wochen gemeinsam Reise. Arequipa zeigt sich Eva auch direkt von der besten Seite. 30 Grad! Perfekt!

Da wir in einem Partyhostel untergebracht sind, darf der erste Tag dann auch gemeinsam mit zahlreichen Holländer, Franzosen und sogar einer Letzebourgerin gefeiert werden. Zuerst an der Poolbar, später in der Hosteleigenen Bar.


Am folgenden Tag wird sich nach einem Ausflug erkundigt.

Wir wollen in einer zweitägigen Tour das Colca Valley bewandern. Ein Tag hinunter, im Tal übernachten und am anderen Tag wieder nach oben wandern.

Das imposante daran ist, dass der Colca Canyon vom höchsten umliegenden Berggipfel bis ins Tal 3400 m tief ist! Er stellt damit den Grand Canyon absolut in den Schatten. Der Fluss Rio Colca hat in Jahrmillionen eine solch tiefe Schlucht gegraben.

An den terrassenförmigen Berghängen wachsen zudem zahlreiche Obst- und Gemüsesorten.

Außerdem ist der Ort bekannt dafür, dass sich vom Aussichtspunkt "Cruz del Cóndor", wie der Name schon sagt, freilebende Kondore beobachten lassen.

Wir entscheiden uns für einen Anbieter, der auf uns sympathisch wirkt, von anderen Backpackern empfohlen wurde und trotzdem günstig ist. Wir zahlen für die Tour 100 peruanische SOL (1 € = 3,6 SOL). Keine 30 € für einen englischsprachigen Guide, 2 mal Frühstück, 2 mal Mittagessen, einmal Abendessen und eine Übernachtung. Perfekt! Denn die Top-Anbieter verlangen das 4-fache.

Morgens um 2:30 Uhr klingelt der Wecker, damit es um 3 Uhr losgehen kann. 3 Uhr in Südamerikanischer Zeit bedeutet dann 3:40 Uhr. Wunderschön um die Uhrzeit so lange zu warten.

Im Kleinbus gings dann doch noch mit 18 Personen los.

Erstes Ziel war der Ort Chivay, 170 Km von Arequipa entfernt. Hierfür benötigten wir 3 Stunden. Dort gab es Frühstück und die Tickets zum Eintritt in den Nationalpark wurden gekauft. (70 SOL)

Dann nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichten wir den Aussichtspunkt "Cruz del Cóndor". Hier hatten wir 45 Minuten zur Verfügung um das Tal nach Kondoren abzusuchen. Wir suchten uns einen guten Platz und entdeckten im Tal tatsächlich einen Kondor. Leider aber nur aus der Ferne.

Laut Guide ist der Bestand der Kondore hier leider weit zurück gegangen. Nur noch wenige Greifvögel Leben im Colca Valley. Bei schlechtem Aufwind und diesigem Wetter kommt es vor, dass die zahlreichen "Zuschauer" keinen Kondor zu Gesicht bekommen.

So groß der Kontinent auch ist, traf ich hier mal wieder auf einen "alten Weggefährten" - dem Aussie Tom, mit dem ich in La Paz oft unterwegs war.

Ein Teil der Busbesatzung hatte die 3-tägige Tour gebucht, die 2 Nächte im Tal beinhaltet, weshalb unsere Gruppe schließlich aus 12 Personen plus Guide bestand. Jeweils 3 Australier und Polen, 2 aus Schweden und je einer aus der Schweiz und Peru. Miguel hieß unser Guide, der zum Glück perfektes Englisch sprach.

Da es vom Aussichtspunkt zum Startpunkt unserer Trekkingtour von 3600 m auf 3300 m hinab ging, wollte unser Guide dies nutzen um uns seine Longboard Qualität auf der Straße unter Beweis zu stellen. Er fuhr mit dem Board schneller als der Bus. Er hatte es absolut drauf.

Doch leider löste sich wenige Meter vor der Ankunft eine Rolle des Boards. Auf 3 Rollen fährt es sich leider nicht so gut, weshalb er einen Abflug machte. Zu seinem Glück blieb es aber bei Schürfwunden an den Schenkeln.

Miguel war hart im nehmen und startete mit uns die Wanderung als wäre nichts gewesen.


Wir wanderten auf unebenem Terrain, teilweise mit mal großen Felsen bis hin zu komplett mit Steinen bedecktem Weg. Es ging an einem Stück ins Tal bis hin zu einer großen Brücke über dem "Rio Colca". Hier trafen wir uns alle nach 2 Stunden wieder. Wobei die ersten schon ein gutes Stück länger an der Brücke warteten. Zu unterschiedlich war die Kondition und die Berg(ab)steig-Erfahrung der Gruppe.



Die Abstände waren aber noch okay. Dies sollte sich am anderen Tag beim Aufstieg aber ändern.

Unten angekommen machten wir uns auf den Weg nach San Juan de Chuccho wo ein Mittagessen auf uns wartete. Anschließend konnten wir eine Stunde ausruhen, bevor es weiter ging. Immer abwechselnd hoch und runter wanderten wir weiter, bis wir gegen 16 Uhr nach insgesamt 19 Kilometern unser Tagesziel erreichten. So karg die Landschaft oben auf 3500 m noch war umso grüner und artenreicher war die Natur auf 2180 m. Verschiedenste Bäume voll mit Mangos, Avocados, Bananen, etc. Der Ort an dem wir nächtigten hieß "Oasis Sangalle".


Ein Pool stand uns zur Verfügung. Den wir nach den Strapazen auch erstmal nutzten, auch wenn das Wasser nicht das sauberste war.

Die Unterkunft war sehr sehr schlicht. Eva und ich teilten uns ein Zimmer mit dem schwedischen Pärchen. Die Betten waren sehr bequem, jedoch gab es nur im Essensraum Strom und Licht, was sich bei eintretender Dunkelheit um 18 Uhr als nicht ganz einfach, aber auch nicht als dramatisch erwies.

Um 19 Uhr gab es dann Abendessen und schon um 21 Uhr lagen alle im Bett. Auch gut so, denn der Wecker sollte mal wieder früh klingeln.

Um 5:00 Uhr startete der 4 Kilometer lange Aufstieg von 2180 m auf 3287 m. Also über 1100 Höhenmeter.

Stellen zum ausruhen durch flache Stücke waren absolut Fehlanzeige. 4 Kilometer, voll mit Felsbrocken, Geröll sowie kleinen und großen Gesteinsarten.

Ich dachte eigentlich, der Halbmarathon in Breda wäre das anstrengendste im Jahr 2016 gewesen. Von wegen!

2 Liter Wasser hatte ich noch über und die benötigte ich auch bis auf den letzten Tropfen. Um 7:10 Uhr bin ich dann endlich, total erschöpft oben an der Aussichtsplattform angekommen. Die Schnellsten warteten bereits 20-30 Minuten. Laut Guide seien 3 Stunden absolut okay. Und das schaffte Eva natürlich auch zu unterbieten.

Wie bereits erwähnt hatten einige Personen Probleme mit einem solchen Anstieg und der Überwindung von 1200 Höhenmetern. Hier wird die Luft definitiv immer dünner und dünner.

Ca. 1,5 Stunden nachdem wir gestartet waren, startete im Tal der "Besenwagen". Natürlich kein Wagen, sondern eine Herde Esel, die Leute, die es nicht schaffen werden und das Ganze Unterschätzt hatten, einsammelt. Auch in unserer Gruppe traf es 2 Personen.

Auf jeden Fall war das Ganze ein hartes Stück Arbeit!

Oben angekommen erwartete mich ein spektakuläres Bild. Aufgrund des guten Wetters konnte ich den 5976 m hohen Vulkan "Sabancaya" sehen, wie er gerade eine riesen Wolke ausspuckte. Als Eva dann ankam, tat er es ein zweites Mal. Ein "kleines" Feuerwerk zur Belohnung ;-)


Der Vulkan ist der Mittlere von 3 Vulkanen, die sich nebeneinander befinden. Die anderen beiden "Hualca Hualca" und "Ampato" sind mit 6025 m und 6288 m jeweils höher.

Wir wanderten gemütlich noch 20 min weiter in den Ort Cabanaconde, wo wir ausgiebig frühstückten und uns anschließend noch ein wenig ausruhten.

Danach fuhren wir noch einen Verkaufsstand an, von wo wir nochmal eine super Aussicht hatten.

Hier gab es unter anderem frischen "Jugo de Sancayo" zu kaufen. Was soviel bedeutet wie Saft der Kaktusfrucht. Super lecker!

Außerdem standen ältere Damen mit Lamas und Alpakas bereit. Hier könnte man sich, natürlich nur für einen Tip, mit den Tieren ablichten lassen.


Anschließend steuerten wir nochmal ein Tal an, in dem wir Thermalbecken besuchten und dort ausreichend Zeit hatten, die heißen Quellen auf den ausgelaugten Körper wirken zu lassen! Sehr entspannend.


Hier nach war die Tour für Eva und mich beendet. Der Rest der Gruppe fuhr zurück nach Arequipa und stoppte auf dem Weg dorthin noch an verschiedensten Stellen.

Wir wurden in Chivay rausgeworfen und warteten dort kurze Zeit auf unseren Bus!

Wir hatten uns dazu entschlossen direkt nach Puno zu fahren. Die Fahrtzeit von Chivay und Arequipa beträgt dorthin jeweils 6 Stunden. Warum also nochmal 3-4 Stunden zurück fahren!?

Unser Bus hielt ebenfalls an verschiedensten Orten. Unter anderem auch an einem See, der sich auf 4444 m Höhe befand - dem "Lago Lagunillas".


Desweiteren auf dem höchsten Punkt dieser Busfahrt auf 4910 m. Der "Mirador de los Andes" war zugleich auch mein höchster erreichter Punkt der Reise.

Von hier hatte man eine gute Sicht auf die Vulkane "Misti" und "Chachani", die ich anfänglich schonmal erwähnt hatte.


In Puno wollten wir nur die Schilfinseln "Uros" der Ureinwohner besuchen.

Am Abend der Ankunft aber musste ich zuerst mal noch Alpakafleisch probieren. Mehrere Leute hatten mir nämlich dazu geraten. Und es war absolut genial. Irgendwie eine Mischung aus Wild und Rind. Super lecker und vermutlich nicht das letzte mal, dass ich Alpaka esse.


Am anderen Tag zur Mittagszeit machten wir uns auf den Weg zum Hafen, um zu den Schilfinsel zu gelangen. Für 15 SOL buchten wir ein Boot. Hinzu kamen noch 10 SOL als Eintritt auf die Inseln.

Mit an Bord war eine pubertierende peruanische Schulklasse. Nach 20 Minuten Fahrzeit und ca. 6 Km erreichten wir eine der 49 Inseln.

Wir bekamen von einem "Einheimischen" erzählt, wie die Schilfinsel und die Häuser darauf entstehen.


Mittlerweile ist von der traditionellen Wohnweise nicht mehr viel übrig geblieben. Jedes Haus ist hier sogar mit einer Solarzelle ausgestattet, was bei der hohen Anzahl an Sonnenstunden sehr sinnvoll erscheint. Viele der Urus leben mittlerweile auf dem Festland.

Wir sahen zwar kein Haus mit Fernseher, aber andere Besucher berichteten hiervon.

Nach etwa 1,5 h Aufenthaltszeit ging es wieder zurück. Der Ausflug wird zwar auch als Ganztagsausflug angeboten, uns reichte es aber absolut nur eine kurze Zeit dort zu verbringen. Es war trotzdem interessant, etwas über die ursprüngliche Lebensweise zu erfahren und zu sehen wie die Ureinwohner leben.


Am anderen Morgen stand für uns die Weiterreise nach Cusco an. Diesmal aber nicht wie bisher per Flugzeug oder Bus, sondern mit dem Zug - dem "Andean Explorer" der zur "Peru Rail" gehört. Ein Zug, der mitten durch die Anden fährt und eher einer der nobleren Sorte ist. Der Preis war nicht ganz günstig, aber solch eine Fahrt ist halt auch etwas einmaliges.

Der Zug hatte 4 Abteile, wovon einer der normale Wagon war, in dem alle Passagiere an 2er oder 4er Tischen saßen. Weiße Tischdecken waren hier Programm, ebenso wie die Bedienung am Tisch.

Ein weiteres, für uns begehbares Abteil, befand sich direkt dahinter am Ende des Zuges. Hier befand sich auch eine Bar und gemütliche Sessel, sowie ein nach hinten offener Bereich, von dem man super Fotos schießen konnte.

Insgesamt fuhren nur ca. 25 Personen mit. Das Abteil war aber zu 75 % ausgefüllt.

Wir starteten um 8 Uhr in Puno. Die Fahrtzeit betrug 10,5 Stunden.

Das erste Highlight war, als wir den Ort Juliaca durchquerten. Wir fuhren mitten durch einen Markt, in dem sich die Ware teilweise zwischen den Schienen befanden und für uns erst sichtbar wurde, als wir diese hinter uns ließen. Kinder und auch Erwachsene winkten uns zu. Kinder folgten dem Zug, solange es möglich war.



Wenige Peruaner waren unfreundlich. Ab und an hörte man das Wort "Gringo". Die Bedeutung dürfte eigentlich jedem klar sein.

Nachdem wir Juliaca passiert hatten, wurde die Landschaft immer schöner. Wir fuhren meist parallel zum Fluss "Rio Urubamba".



Viele Tiere sahen wir an der Strecke. Kühe, Schafe, Hasen, Lamas, Alpakas, Vicunas und viele Hunde, die es wohl nirgendwo auf der Welt häufiger gibt wie in Südamerika.

Wir fuhren hinauf auf 4359 m. Schneebedeckte Berge bekamen wir wieder zu sehen.


Im Zug wurde groß aufgetischt. Das Mittagessen war sehr umfangreich und immer wieder wurde Coca-Tee, Kaffee und zahlreiche Häppchen serviert. Außerdem spielte eine einheimische Band inklusive Tänzerin.


Mit meiner bequemeren Stoffhose, die ich während einer Busfahrt oder einem Flug bevorzuge, fühlte ich mich leicht "underdressed". :D

Die Fahrt hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn es natürlich nur eine Ausnahme war auf meiner Reise quasi im Luxus zu schwelgen.


Wir erreichten Cusco natürlich erst in der Dunkelheit und waren zurück im Backpackerleben! Wir ließen den Abend im Hostel mit einem italienischen Pärchen ausklingen, dass wir auf der Fahrt kennengelernt hatten.

Am anderen Tag schauten wir uns die sehr schöne und ehemalige Hauptstadt der Inka an und deckten uns außerdem mit den in Unmengen angebotenen Waren aus Alpakawolle ein. Über die Märkte könnte sogar ich stundenlang schlendern.


Die Stadt hat ca 300.000 Einwohner und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Hauptsächlich starten hier viele viele Touristen, Backpacker und auch Peruaner ihre Touren Richtung Machu Picchu.

Am Abend fand dann noch das "Briefing" für unsere bevorstehende 4 Tages-Inca-Trail-Tour zum Machu Picchu statt, bevor es früh ins Bett ging.

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