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Tag 82 - märchenhaft

Veröffentlicht: 27.07.2019

21.07.19

Mit Hilfe der Informationen, die gestern bezüglich eines Rafting-Ausfluges gesammelt haben, buchen wir heute bei unserem Hotel die Tour (knapp 40€ für 2 Personen, inklusive Shuttle und Buffet). Danach mieten wir uns einen Roller, ebenfalls im Hotel (Ist einfach am bequemsten) und fahren los, um ein paar der berühmten Wasserfälle i der Region zu besuchen. Als erstes statten wir dem Kanto Lampo Waterfall einen Besuch ab. Nach einer schon äußerst schönen Fahrt durch kleine Dörfer und entlang von Reisfeldern, kommen wir an einem großen Parkplatz an, der sogar Schließfächer und Toiletten anbietet - wie nett. Wir gehen/klettern herunter zum Flusslauf und zahlen auf dem Weg 0,66 € p.P "Spende". Es ist leider super voll, was schöne Fotos von dem gesamten Wasserfall quasi unmöglich macht. In der Hoffnung, dass der Andrang gleich etwas weniger wird, spazieren wir erst den Fluss in die andere Richtung hinauf und genießen die Ruhe.






Wir kehren zurück zum "Einstiegspunkt", wo sich auch Umkleidekabinen befinden, und stellen leider fest, dass sich an der Anzahl an Menschen nicht wirklich viel getan hat. Jonna entscheidet sich trotzdem sich Bade-fertig zu machen und wir machen ein paar Fotos. Während ich oben warte und mit meiner Kamera rumhantiere kommt ein Einheimischer auf mich zu und gibt mir den Tipp, einfach zurück zum Fluss und von dort aus einen schmalen Pfad auf die andere Seite der "Schlucht" zu gehen. Von dort aus könne man den Wasserfall von der anderen Seite begutachten und auch dementsprechend Fotos machen. Wir tun wie uns geheißen und stehen wenig später tatsächlich mit bester Aussicht auf die Kaskaden auf einem kleinen Vorsprung - und das vollkommen allein; danke dir, unbekannter Local! 



Das Einzige was den Aufenthalt dort spannend macht, sind die unzähligen Ameisen, die einen nicht erlauben, sich länger als fünf Sekunden an einer Stelle aufzuhalten. Wir wechseln wieder die Flussseite und holen uns zur Erfrischung eine Kokosnuss.




Wir haben so ziemlich alles gesehen und alles fotografiert was möglich ist und gehen wieder zurück zu unserem Roller - Wasserfall Nr. 2 ist als nächstes dran - Goa Rang Reng!

Wieder lohnt sich auch die Fahrt dorthin, auch wenn sie keine 15 Minuten dauert. Same procedure - Roller abstellen, Spende zahlen und einen kleinen Pfad, der Mitten durch den Dschungel führt, bis zum Wasserfall wandern. Ganz anders, aber nicht weniger schön ist auch der Goa Rang Reng. Das Wasser wird aus einem großen natürlich Tunnel gespeist und läuft dann relativ Flach in ein kleines Tal hinein. Diesen Ort teilen wir uns mit nur zwei bis drei anderen Touristen.




Wir setzen uns eine Weile auf einen der vielen großen Findlinge und genießen den Anblick. Der Weg hierher hat sich an einem Punkt in noch zwei Weitere geteilt was wir natürlich nicht ununtersucht lassen. Wir gehen also zurück und biegen in den ersten kleinen schmalen Pfad ab, nur um festzustellen, dass dieser absolut unbebaut und, vermutlich, nur von sehr wenigen Einheimischen genutzt wird, um schnell aus dem Nahe gelegen Dorf zum Wasserfall zu kommen. Man wird das Gefühl nicht los, dass man jede Sekunde einer Schlange über den Weg läuft, oder sich Dutzende Zecken aufgesammelt hat. 



Uns bleibt also nicht anderes übrig, als die gleiche Strecke wieder zurück zu gehen und Weg Nr. 3 auszuprobieren. Dieser wirkt etwas vielversprechender - zumindest sieht man schon früh, dass man zu einem Kloster direkt am Fluss geleitet wird. Wir gelangen zu einer Furt, wo zwei Einheimische mit einer Handvoll Touristen gerade aus dem Fluss wieder auf den Weg steigen. Offensichtlich wird hier eine Art Tour durch das Flussbett angeboten. Der Einheimische Guide stellt sich direkt vor und fragt uns, ob wir nicht auch gehen wollen. Ein Schild neben der Einstiegsstelle sagt, dass es den Guides hier nicht erlaubt ist, Geld von Touristen zu verlangen. Falls dies doch der Fall sein sollte, darf man den Herren fotografieren und das Foto vorne an der "Ticket-Stelle" vorzeigen - klingt vielversprechend. Unabhängig davon ist der junge Mann super nett und sehr unaufdringlich - wir willige also ein. Unseren Rucksack lassen wir vor Ort und nehmen nur die Kamera mit; Jonna wird mit einem Stock bewaffnet, weil die Wanderung durch den sehr steinigen Fluss alles Andere als einfach ist - "Fuß-Massage" wie es der Local-Guide bezeichnet. Es dauert ca zehn Minuten bis wir den Fluss verlassen und der Guide sein Shirt auszieht - hier scheint es jetzt etwas tiefer zu werden. Jonna hat ihre Badesachen noch an, ich muss die Unterhose spontan zu Badeshorts umfunktionieren. "Kamera über den Kopf halten, das Wasser geht euch gleich bis zur Brust", entnehmen wir seinen Gestiken und marschieren drauf los. Das was uns dort erwartet, entwickelt sich schnell zu einem absolut Highlight unserer bisherigen Reise.








Nach diesem sehr einprägsamen Erlebnis machen wir uns wieder auf den Rückweg und streben, da wir noch ein bisschen Zeit haben, ein Besuch der berühmten Tegalalang Reisterrassen an. Dieses Mal dauert die Fahrt etwas länger aber wir schaffen es kurz vor Sonnenuntergang an der Sehenswürdigkeit anzukommen. Schon ab der ersten Sekunde kann man nachvollziehen, warum sich dieser Ort zu einer Hochburg des Tourismus entwickelt hat - der Ausblick ist spektakulär.




Nach einer Stunde ist der Pfad durch die Terrassen abgelaufen und wir schmeißen uns wieder auf den Roller. ÜBRIGENS: Dies war einer der sehr, sehr, sehr seltenen Zeitpunkte, an dem wir tatsächlich etwas gefroren haben. Die Rückfahrt auf dem Roller war nur mit dicken Pullover richtig erträglich.

Um diesem ereignisreichen Tag einen würdigen Abschluss zu bereiten, gehen wir zum Abendessen in ein vegetarisches All-You-Can-Eat Buffet (3€ p.P.). Obwohl das Essen der absolute Hammer ist, sind wir leider absolut allein im Restaurant. Der Service ist außergewöhnlich freundlich und das Ambiente stimmt auch. Es gibt Bohnensuppe, frittierten Tofu, gebackenes Tempeh, eingelegte Aubergine, roten Reis, Curry, Cornships, Erdnuss-Soße uvm. Dazu gratis Wasser und zum Nachtisch Kochbanane in Rohrzucker mit Kokos.


Mehr als zufrieden und mit vollem Magen kehren wir zu Unterkunft zurück, geben den Roller ab und fallen erschöpft ins Bett.


- Alex



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