Veröffentlicht: 08.01.2023
Mit dem Bus fuhren wir am 17.12.22 von Singapur über die Grenze nach Malaysia. Zuvor hatte Chris uns über eine Agentur ein sogenanntes „Onwardticket“ gebucht, dieses Ticket zeigt man bei der Einreise vor, wenn ein Land einen Nachweis benötigt, dass man vorhat es nach einem bestimmten Zeitraum auch wieder zu verlassen bzw weiter zu fliegen. Hätte man dies nicht, kann einem die Einreise verweigert werden. In unserem Fall konnten wir also ein „Weiterreiseticket“ vorzeigen, dies verfällt automatisch wieder nach 72h, insofern haben wir jetzt in Malaysia also die vollen 90 Tage Zeit das Land zu bereisen, bis unser Visa abläuft.
Nach einer 4-stündigen Busfahrt kamen wir gut in der Küstenstadt Malakka an. (Deutsche Schreibweise, Melaka ist die malaiische Schreibweise und Malacca die englische 😊). Es war bereits Abend. Wir verschafften uns Zutritt in unser Hostel und gingen noch etwas essen. Praktischerweise waren eine menge Restaurants direkt um die Ecke.
Unser Hostel war das Homestay4U, wirklich nichts besonderes, aber die Lage war toll. Ein Supermarkt (7Eleven) war nur wenige Gehminuten entfernt, genauso wie der Malakka River, der mitten durch die Stadt fließt. Wir schlenderten am nächsten Tag entlang der Uferpromenade und bestaunten die Architektur und die bunt bemalten Häuserfassaden. Die Altstadt zählt seit 2008 zum UNESCO Weltkulturerbe- ein kultureller Mix- denn im Laufe der Zeit nahmen u.a. Portugiesen, Holländer und Engländer Einfluss auf Gebäude und Architektur. Und das sieht man. Teilweise waren wir aber ziemlich baff, in welch schlechten Zustand viele Häuser und Gebäude sind. Wir haben uns Malakka nicht so heruntergekommen vorgestellt, wie wir es vorgefunden haben.
Wir besuchten den „roten Platz“, der aus folgenden Gebäuden besteht: das Stadthuys, die Christ Church und der Clock Tower. Ein Touristenmagnet. Was die Atmosphäre dort etwas trübt, sind die unzähligen (kitschig geschmückten) Fahrrad-Rikschas, die die Touristen durch die Stadt kutschieren und dabei ihre Musikboxen aufdrehen. Danach ging es in die Jonker Street. Die Altstadt kann man sich auch vom Boot aus ansehen, die Melaka River Cruise befördert Touristen bequem über den Fluss, abends sind die Boote sowie die Flussufer übrigens auch bunt beleuchtet, was sehr sehenswert ist. Wir machen uns aber lieber zu Fuß auf Erkundungstour, die Sehenswürdigkeiten liegen auch nur wenige Kilometer voneinander entfernt.
Wir blieben bis zum 20.12.22 (reichte vollkommen) und fuhren mit dem Bus weiter nach Lumut.
Ein Ereignis in Malakka bleibt bis heute in unserem Gedächtnis: wir gingen abends zum Essen in unseren Lieblingsladen, setzten uns an einen Tisch und wurden von unseren Nachbarn angesprochen, einem einheimischen Ehepaar und ihrem Bekannten, einen Mann aus Pakistan, dessen Namen wir nicht mal wissen. Wir unterhielten uns sehr nett mit den Leuten, aßen das gleiche wie sie und das Ehepaar war es auch, die uns die Insel Pangkor empfohlen haben. Nachdem wir aufgegessen hatten, ging die Unterhaltung noch kurz weiter, mittendrin verschwand der Mann aus Pakistan und kam dann wieder. Er verabschiedete sich als erstes und gab auf einmal bekannt, dass er die gesamte Rechnung, inklusive unsere, übernommen hatte! 😳 Wir waren einfach sprachlos und konnten es erst gar nicht glauben. Wie konnte jemand der uns kaum kennt, ohne Grund so etwas unfassbar freundliches für uns tun?! Wir waren baff… und bedankten uns natürlich tausendmal! 🙏🏻 Was eine unfassbar nette Geste!