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My name is Tarzan, I am jungle-man (Tag 73 der Weltreise)

Veröffentlicht: 19.11.2019

16.11.2019


Nach einer mehr oder weniger komfortablen Nacht, verließen wir unsere Hütte und ich fand heraus, dass meine Kappe von Ratten teilweise zerfetzt worden war :( Peng hatte uns gewarnt, keine Sachen auf dem Boden zu lassen und auch unsere Rucksäcke IN das Moskitonetz zu nehmen aber an die Kappe hatte ich nicht mehr gedacht. Schade, aber okay. Es ist nur ne Kappe :D Wenn die Ratten unsere Rucksäcke zerfressen hätten, wäre das deutlich ärgerlicher gewesen ;-)

Während wir auf das Frühstück warteten, besuchte uns eine Schnecke, die dann ein paar Minuten als Fotomodel funktionieren durfte^^ Außerdem hatte Lennard Spaß daran, die vielen Schmetterlinge, die es hier in allen möglichen Farben und Bemusterungen gibt, zu fotografieren :) Wem es noch nicht aufgefallen ist – Lennard hat uns seine Fotos gegeben, sodass wir einige davon verwenden können^^

Neben dem neuen Klassiker aus Rührei mit Tomaten und Suppe aus Banenfrucht, Ingwer und ein paar Blüten oder Pilzen, die Kong oder Peng tagsüber immer auflesen, wurden zum Frühstück dann auch einige der am Vorabend gefangenen Krabben serviert. Zum Kochen wurden die noch lebendigen Krabben einfach in die heiße Glut unseres Feuers gelegt. Ich probierte ein kleines Stück, überließ das ganze dann aber doch lieber den Männern :p Vielleicht führt der Trek noch dazu, dass wir diesen Vegetarismus öfter ausleben :D :D

Nach dem Frühstück fragte Peng kurz, ob wir genug Wasser hätten. Ich dachte, er frage das, weil er sonst noch Wasser/Tee aufkochen würde aber erst später stellte sich heraus, dass wir heute den ganzen Tag keine Wasserstelle passieren würden :/ Gut, dass ich darauf verzichtete, alle meine leeren Flaschen aufzufüllen, um Gewicht zu sparen ;-)

Na ja. Der Weg ging dann auch in gewohnter Manier direkt bergauf. Wie am Vortag (siehe die Fotos vom letzten Blogeintrag) liegen sehr oft Bäume und Bambus im Weg, sodass man drüber oder drunter her muss. Bergauf ist das besonders anstrengend, wenn man sich mit dem Rucksack bückt, nach oben kriecht und dann irgendwie wieder aufrichten muss :D Aber, ich hatte einen Gehstock bekommen, der mir ein treuer Begleiter sein sollte^^

Nach knapp einer Stunde bergauf, machten wir eine kurze Rast, in der es Schokolade gab – für die verbrannten Kalorien aber vor allem wohl für die Moral :D Lennard schaute sich ein bisschen um, um die lianenartigen Pflanzen zu studieren, die sich um die Bäume winden bzw. von Baum zu Baum wachsen. Als wir Peng fragten, wie die denn horizontal wachsen können ohne von der Schwerkraft nach unten gezogen zu werden, war seine Antwort ganz locker „No idea.“ :D Okay. Das nehmen wir mal so hin^^

Nachdem Lennard ein Exemplar gefunden hatte, das ihm stabil genug aussah, versuchte er, sich daranzuhängen und als Peng das sah, nahm er sein Messer und zerteilte eine dicke Liane/Zweig (ich weiß nicht genau, was die richtige botanische Bezeichnung dafür ist…), damit man sich an ihr hin- und herschwingen kann – ein Spaß, den sich Lennard und Jonas natürlich nicht entgehen ließen ;-) Sogar Kong, der sonst wenig lächelt und eher schüchtern wirkt, stand auf, um das Spektakel zu betrachten und lachte dann herzlich, als er die beiden in Aktion sah <33

Nach ein paar Minuten spielte Peng aber den „Spielverderber“ und teilte uns mit, dass jetzt ein steiler Anstieg komme. Oh wirklich? Mal bergauf, steil? Ganz war Neues :p ;-) Es gibt natürlich einen leichteren Weg aber wie er wieder betonte, hatten wir ja absichtlich den schwierigen Trek gebucht und den wollte er uns auch bieten^^

Also ging es ohne Trampelpfad einfach durch die Vegetation steil „querfeldein“ bergauf. Wir alle rutschten natürlich immer wieder mal ab und ich war irgendwann ganz schön frustriert, weil es einfach so unsicher war :O Wir hatten aber keine Wahl außer dort hoch zu kraxeln und als wir oben waren, machten wir dann netterweise wieder eine Rast.

Peng nutzte die Pause, um seine Frau anzurufen und für vielleicht eine halbe Stunde saßen wir dann dort oben, genossen den Ausblick und ich versuchte das Summen der Bienen zu ignorieren. Natürlich stach mich dann eine von ihnen in den Po, als ich meine Sitzposition ändern wollte und als ich sie dann mit der Hand wegschlug, stach sie mich in den Finger hinterher :D :D Jonas zog netterweise den Stachel raus aber meine Laune war auf dem Tiefpunkt :D

Nachdem Peng seine Telefonate erledigt hatte (er hat wohl neben seiner Frau noch eine Freundin…), ging es weiter und entgegen seiner Ansage, ging es NOCH weiter bergauf -.- Es dauerte nur knapp fünf Minuten, bis wir wieder anhielten und Peng kurzerhand ein paar kleine Bäume umnietete, damit wir ein paar schöne Fotos vom Ausblick machen können :O Jonas und ich sahen uns kopfschüttelnd an. Wo das dann Öko-Tourismus ist, wenn man wahllos für die Touris Bäume niedermäht, haben wir nicht ganz verstanden ;-)

Aber okay. Peng erklärte, dass die Bäume, vor allem Bambus, viel länger leben, wenn man sie abschlägt. Vielleicht stimmt das ja :)

Für das Lunch ging es dann immer noch weiter hinauf aber dann war erst einmal Schluss mit der Steigung. Yay! ^^ Etwas ernüchtert stellte ich fest, dass an dem Lunch Platz keine Wasserstelle war und bereute zum ersten Mal, meine Flasche nicht aufgefüllt zu haben :( Dafür war das Essen besonders lecker – vor allem das am Vorabend gegrillte Fleisch! So schnell versiegt der Wunsch nach vegetarischem Essen ;-) Außerdem bekam jeder noch ein gekochtes Ei, also volle Eiweiß-Power nach dem Anstieg – gut überlegt! ^^

Es war auch der perfekte Zeitpunkt für mich, da ich für einen Moment wenig Appetit auf Reis und Bananenfrucht hatte ;-)

Ob es am Essen lag oder daran, dass der steile Anstieg geschafft war, weiß ich nicht, aber nach dem Lunch stieg meine Laune merklich. Jonas und ich scherzten ein bisschen und bei einem längeren Stück über den Bergkamm konnte ich die hohen Bäume bewundern :) Ein Baum ist mir dabei besonders in Erinnerung geblieben: Er wurde von einem anderen Baum umwachsen/umschlungen und dieser zweite Baum hat dann den ersten Baum „getötet“, das heißt, die Krone ist von dem neuen Baum. Interessant!

Vor einer Fläche mit kleinen, nachwachsenden Bäumen, hielt Kong plötzlich an und erklärte Peng etwas. Der übersetzte für uns und deutete auf einen Baum, an dem ein paar Hülsen von Waffen lagen. Laut Lennard sahen die amerikanisch aus, also vielleicht sind es tatsächlich noch Überbleibsel aus den Kriegen in dieser Gegend aber sicher konnten wir das nicht identifizieren…

Wieder gegen späten Nachmittag erreichten wir schließlich unseren Schlafplatz für die Nacht. Das Gerüst für ein Shelter wie in der ersten Nacht stand noch, sodass wir es nur ein bisschen „verbessern“ mussten. Während Kong, Lennard und Jonas einen sehr sehr steilen Abhang durch Bananenbäume hinuntergingen, um zu der Wasserstelle zu gehen und Flaschen aufzufüllen, ging ich mit Peng auf Bambussuche. Wir benötigten schmale Bambusrohre für das Shelter und ein paar dicke zum Kochen. Das Beste daran war, dass ich mich einmal „nützlich“ fühlen konnte :D [auch wenn meine „Hilfe“ daraus bestand, dass ich die fertig geschlagenen Rohre nur tragen sollte aber immerhin! ;-) ]

Zurück am Schlafplatz, der übrigens atemberaubend schön war – auf einem Hügel mit Ausblick zu beiden Seiten aber mitten im Wald/Dschungel – trafen wir die drei Männer mit geknickten Gesichtern. Die Wasserstelle war trocken :O

Das war eine blöde Überraschung, wenn man unsere Vorräte bedenkt :D Wir benötigten neben Trinkwasser ja auch Wasser zum Kochen :O Sofort boten Lennard, Jonas und ich an, dass wir einfach weniger oder gar nichts essen. Der Weg zum nächsten Dorf würde noch knapp zwei Stunden dauern. Heute noch Wasser zu holen war keine Option, da man den Weg hin und zurück nicht vor Anbruch der Dunkelheit schaffen würde…

Auf das Kochen wollten Kong und Peng aber nicht verzichten :D Es wurde ein bisschen umgeplant, indem der Reis zum Beispiel ohne Wasser gekocht wurde. Kong wickelte dafür den Reis in ein Blatt ein und steckte dieses in ein Bambusrohr. Die Feuchtigkeit der Pflanze würde also den „Kochvorgang“ unterstützen. Wieder einmal echt clever! :) Außerdem hatten wir ja noch Tomaten, die an sich ja schon wässrig genug sind ;-)

Je nach Jahreszeit kann man von diesem Spot wohl richtig schön den Sonnenuntergang sehen aber wir hatten da kein Glück, da das Spektakel von einem der umliegenden Hügel verdeckt wurde. Schade. Aber Peng versprach, dass der SonnenAUFgang dann wunderbar werden würde :)

Auf dem Weg heute hatten wir übrigens ein paar Würmer/Maden gefunden, die Bambus befallen und hier als kostspielige Delikatesse gelten. Für ein Kilogramm muss man wohl 50-60 € bezahlen :O Kong und Peng hatten also immer mal wieder kranke Bambusrohre angeschlagen, um nach Würmern zu schauen und sind irgendwann tatsächlich fündig geworden.

Zum Glück konnten wir Peng aber davon überzeugen, die Würmer NICHT in unserem Abendessen zu verarbeiten :p Mit der Aussicht auf den kurzen Stop im Dorf am nächsten Tag, aßen wir auch unsere letzten Cookies :( :D

Eigentlich hatten Lennard, Jonas und ich überlegt, heute Abend mit Peng als Übersetzer Kong ein paar Fragen zum Dorfleben zu stellen aber Peng war viel am Handy und ging dann auch überraschend früh schlafen :D Jonas und ich blieben noch eine Weile mit Kong am Feuer sitzen und als wir schlafen gingen, sah Kong fast dankbar aus, weil er wohl selber müde war und nur gewartet hatte, dass wir schlafen gehen :O Ups!

Durch den Wind und das Knacken des Bambus war das Einschlafen nicht so leicht wie die beide Nächte zuvor aber die Müdigkeit gewann dann doch irgendwann :D

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