Veröffentlicht: 13.12.2018
Nachdem wir die erlaubten 28 Tage in Myanmar vollständig aufgebraucht haben und am 05.12. das Flugzeug von Mandalay nach Chiang Mai genommen haben, sind wir nun wieder in Thailand. Nach den unzähligen Eindrücken ist uns nun nach ein bisschen Ruhe. Wir wollen alles einmal sacken lassen, ein paar Tage nicht viel mehr tun als Fotos aussortieren, Daten sichern, das schnelle Internet nutzen und entspannen. Dafür mieten wir uns für vier Tage ein Apartment in einem Condo mit Pool und Fitnessstudio etwas außerhalb der Altstadt (sie ist aber trotzdem noch fußläufig zu erreichen). Alles ist modern, hell, sauber, kakerlakenfrei und es gibt schnelles Internet, einen Smart TV und sogar eine kleine Küche. Darauf haben wir uns nämlich ganz besonders gefreut: Eigenes Essen zubereiten. Klingt irgendwie bescheuert, aber nach knapp 1,5 Monaten haben wir nochmal richtig Lust, uns selber etwas zu Essen zu machen. Auch wenn der anschließende Besuch im Vollsortimenter ernüchternd ist. Wir haben von leckerem Müsli, Haferflocken, Brot, Käse, Wurst, Erdnussbutter, Nudeln und Tomatensauce geträumt. Eigentlich keine besonders dekadenten Wünsche, oder? Eine kleine Packung Müsli, das von der langweiligen Sorte, kostet 8€. Für ein kleines Stück Käse muss man ca. 10€ auf den Tisch legen. Wir haben uns hinterher dazu durchgerungen, Pasta, Tomatensauce, Brot (das ist sogar bezahlbar) und ein kleines Stück Emmentaler zu kaufen. Dazu Fischkonserven, die wieder günstig sind. Später in der Wohnung freuen wir uns über unser selbst zubereitetes Essen, auch wenn es deutlich teurer ist, als an den Straßenständen zu essen. Der Käse am nächsten Morgen war leider ein echter Reinfall. Von deutschem Emmentaler war er so weit entfernt wie Parmesan von Mozzarella. Sauer ist die vorherschende Geschmacksrichtung. Nicht nussig...
Egal, ganz um die Ecke ist abends ein Foodmarket, auf dem wir uns öfter den Bauch vollschlagen. Man kann an einem kleinen See auf Bambusmatten sitzen und das Essen ist super günstig!
Unser Foodmarket
An einem Nachmittag ziehe ich das volle vorweihnachtliche Programm ab. Draußen ist es grau, im TV läuft ein schnulziger Weihnachtsfilm und ich liege mit Keksen und in eine Decke eingemuckelt auf der Couch. Für die richtige Stimmung wird die Klimaanlage auf 10°C gedreht (anders kann ich es unter der Decke nicht aushalten). So kann man die Vorweihnatszeit auch nach Thailand holen :-)
Couchnachmittag
Abgesehen von einem neuen Haarschnitt und dem vorher erwähnten Programm passiert erstmal nicht viel.
Schnipp Schnapp Haare ab
Das Ende der kleinen "Auszeit vom Backpacker-Dasein" ist gekommen und wir ziehen wieder in ein günstiges und fensterloses Hostel in der Altstadt von Chiang Mai. Und auf geht es zur Rafting-Tour. Wir werden morgens abgeholt und fahren mit zwei weiteren deutschen und einem Pärchen aus Philadelphia 1,5 Stunden in den bergigen Norden, um auf dem Mae Taeng River zu raften. Wir sind vier Touris und ein Guide in unserem Boot und es macht echt tierisch Spaß! Der Wasserstand ist zwar dank der Trockenzeit recht niedrig, Ströhmung gibt es trotzdem genug. 10km geht es von Stromschnelle zu Stromschnelle und der ein oder andere plumst aus den anderen Booten auch mal ins Wasser. Klingt witzig, aber als wir in einer Stromschnelle über einen dieser Pechvögel drüberfahren, hat er vermutlich nicht so viel Spaß. Das Opfer kommt aus Kanada und verbringt die übrige Fahrt liegend im Rettungskajak. Nach dem Mittagessen ist er aber wieder fit. Bei uns geht auch ein Mann über Bord. Allerdings hängt er mit einem Fuß noch fest und Max bekommt ihn schnell wieder reingezogen. Sonst hätte auch er das Schlauchboot einmal von unten gesehen. Nach der Raftingtour und dem Mittagessen laufen wir zu einem Wasserfall, in dem man duschen, baden und rutschen kann. Mit rutschen meine ich natürlich "Waterslide". Man rutsch eine natürliche Steinrutsche herunter in ein Becken. Erst bin ich mir nicht so sicher, aber dann finde ich es toll und muss gleich mehrmals rutschen :-)
Für Abends haben wir uns mit dem deutschen Pärchen verabredet und gehen zusammen auf den Nightmarket und danach in ein paar Bars. Das Essen auf diesen Märkten ist echt ein Traum und man findet immer wieder etwas, was man noch nicht gesehen oder probiert hat. Gegrillten Red Snapper, Papayasalat, Mangosalat, Eis, XXL Schokowaffel mit Nutella, Spießchen, Sushi, Smoothies, Khao Soi, Wan Tan. ALLES! Danach klappern wir noch ein paar Bars ab und probieren uns durch das Cocktail Angebot.
Prost
Für den nächsten Tag haben wir einen Tag im Elefantencamp gebucht. Glücklicherweise hat es sich inzwischen größtenteils durchgesetzt, dass die Elefanten nicht mehr geritten oder zu Kunststücken gezwungen werden. Allerdings gibt es das noch für die chinesischen Touristen. Wenn die Nachfrage da ist, gibt es leider auch Anbieter... Unsere Tour ist angeblich "öko", "fair" und "no business". Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte. Trotzdem finde ich es unglaublich toll, die drei Elefanten zu sehen und anzufassen, auch wenn ich da zu Beginn noch sehr zögerlich bin. Sie sind 4, 7 und 9 Jahre alt und damit alle noch nicht ausgewachsen. Mit 15 Jahren beginnt die Geschlechtsreife und dann sind sie vermutlich nicht mehr ganz so handzahm, wie diese drei Exemplare. Wir können mit ihnen über die Wiese laufen, sie anfassen und mit Bananen füttern. Hält man sich die Banane hinter den Rücken, umarmen sie einen mit dem Rüssel. Das war mein erster Elefantenkontakt und da war ich doch etwas baff und überfordert. Das in dem Moment entstandene Foto hat Max sehr erheitert und bleibt für immer und ewig unter Verschluss :-D Nachdem wir den Vormittag mit den Tieren verbracht haben, haben die Elefanten frei. Wir bekommen ein mega leckeres Mittagessen (Gebratener Reis mit Ei im Bananenblatt, dazu Kartoffelcurry und Melone) und machen uns danach auf den Weg zu einem Wasserfall. Wir laufen eine ganze Zeit und werden dann mit einem kühlen Bad belohnt. Nachdem wir uns dort eine ganze Zeit aufgehalten und mit den zwei Kanadiern (wir waren nur 4 Personen) ein Bierchen auf der Bambusbrücke getrunken haben, geht es wieder zum Bamboo Rafting. Wir hocken eine Stunde auf zusammengebundenen Bambusrohren und schippern den Fluss herunter.
Bananaaaa 🍌
Er kommt wegen mir, nicht wegen der Banane!
Für den nächsten und letzten Tag in Chiang Mai wechseln wir nochmal das Hostel. Wir haben zwei Nächte in dem fensterlosen Zimmer mit schmutzigem Bad und ohne Frühstück verbracht. Schlimm war aber eigentlich nur das Stockinger Zimmer, weil die Lüftung nicht wirklich funktioniert hat.
Das neue Hostel ist sauber und verfügt über Fenster und Frühstück. Und kostet 1€ mehr.
Wir verbringen den Tag damit, spazieren zu gehen und am Ping River zu sitzen und die Angler zu beobachten. Zum Abendessen haben wir uns mit Michan verabredet. Die in Chiang Mai lebende Japanerin, die wir in Bagan, Myanmar, kennengelernt haben. Sie ist heute aus Myanmar zurückgekommen und sammelt uns abends mit dem Roller bei unserem Hostel ein. Jetzt haben wir auch mal zu dritt auf einem Roller gesessen xD Wir machen Tisch-Barbecue und Hot Pot. Der Laden ist uns schon oft aufgefallen, aber wir wollten das Konzept gerne mit einem Local austesten. Gut, dass Michan und zeigt, wie der Hase läuft!
Tischgrill und Hot Pot
Nach einer wunderbar frischen Nacht in unserem befensterten (Achtung: Wörtneuschöpfung) Zimmer, werden wir am Morgen noch mit einem super Frühstück überrascht. Und die kleinen Kätzchen, die dort leben, springen natürlich konsequent bei mir, der Allergikerin, auf den Schoß. Die haben da ein Gespür für.
Mittags verabschieden wir uns von Chiang Mai, den Ort, an dem wir uns bisher am längsten aufgehalten haben (nämlich7 Nächte) und nehmen den Bus nach Chiang Rai.