Veröffentlicht: 29.12.2018
Abends kommen wir in Thakhek an, eine Stadt, die meist nur als Ausgangspunkt für den Moped-Loop genutzt wird. Auch wir haben vor, diesen 3 bis 4-tägigen Loop mit dem Motorroller zu fahren, aber erstmal bleiben wir zwei Nächte in Thakhek. Für 10€ die Nacht haben wir uns in einem neuen Hostel ein Stockbett im 4er-Zimmer gebucht. Wir teilen uns unser Zimmer mit einem sympathischen französischen Pärchen. Das Hostel hat erst vor einem Monat eröffnet. Daher ist alles noch sehr neu und in einem guten Zustand. Die sanitären Anlagen sind draußen, was ich total gerne mag, wenn das Wetter stimmt und hier stimmt das Wetter auf jeden Fall! Der Besitzer kommt eigentlich aus Bangkok, hat sich aber aufgrund der schlechten Luft in Bangkok dazu entschieden, aufs Land zu gehen. Sein Hostel ist zwar auf der laotischen Seite, aber Thailänder dürfen die Grenze jederzeit überqueren.
Abgesehen von Essenssuche passiert am Ankunftstag nicht mehr viel und die gestaltet sich um 20 Uhr schon schwierig. Die Asiaten haben echt einen anderen Rhythmus. Aber hauptsache wir bekommen zwei kalte Beerlao am Mekongufer und das ist kein Problem :) Das Essen ist leider nicht so der Renner. Der Papayasalat schmeckt ziemlich intensiv nach Fisch (in Laos sind sie bei Salaten eh sehr großzügig mit Fischsauce) und mein Hähnchencurry besteht aus Hühnerbeinchen, von denen ich die Haut ablutschen kann, oder auch nicht.
Am nächsten Tag erkunden wir das Städtchen, verbringen viel Zeit in Cafés, buchen einen Roller für den Loop und Max bekommt einen neuen Haarschnitt. Der Mann hatte ein bezauberndes zahnloses Lächeln.
Abends zieht es uns in ein kleines Restaurant, das ein paar Meter außerhalb ist. Tagsüber beim Spaziergang fand Max, dass es sehr gemütlich aussieht und da hatte er den richtigen Riecher. Wir werden direkt mit zwei Flaschen Bier begrüßt, was in der Servicewüste Laos sehr sehr selten vorkommt. Da der Besitzer kein Englisch spricht und es auch keine Speisekarte gibt, startet ein Gast einen Videoanruf mit einem Bekannten, der ein bisschen Englisch spricht. Die Tonqualität ist so gut, dass wir nichts verstehen und wir nicken einfach ab, was er sagt. Irgendwas mit Seafood und Rice. Es herrscht eine sehr familiäre Stimmung und die Menschen an den Nachbartischen beobachten uns sehr aufgeschlossen und freundlich. Da fühlen wir uns wieder wie in Myanmar :-) Während wir auf unser Essen warten bringt uns ein kleiner Junge, der auch Gast ist, allerhand Geschenke (Blätter, Servietten, Steine, eine Kachel). Sehr süß :-D Das Essen schmeckt auch sehr gut und ist total günstig. Local Restaurants sind zwar deutlich anstrengender, aber wenn man keine speziellen Wünsche oder Ansprüche hat und die Leute offen sind ist es immer eine super Wahl. Es kann aber durchaus vorkommen, dass man die Kellner als Tourist total verunsichert und sie einen einfach ignorieren, weil sie sich nicht blamieren wollen.