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XXX. Soy Berrinchera

Veröffentlicht: 22.03.2017

So, nun wisst ihr vom letzten Blogeintrag Bescheid, was das Berrinche ist. Jetzt kommt der für mich schwierigere Part, irgendwie in Worte fassen, was da mit mir passiert ist in dieser Woche. Ich habe das Gefühl, noch nie so kompakte 7 Tage hintereinander erlebt zu haben, so viele Eindrücke und Menschen in so kurze Zeit gequetscht, dass man manchmal darauf achten musste, auch noch Platz für Luft zu lassen.


Ich denke am einfachsten, kann ich meine ganz persönlichen Eindrücke erklären, indem ich mich an meinen Fotos dieser Woche entlang hangele. Langsam habe ich wirklich das Gefühl, ich kann mich mit Hilfe meiner Bilder ausdrücken - total schön!

Das erste, woran ich mich unglaublich gerne zurück erinnere, ist die allgemeine Atmosphäre des Spielens & Lernens, die jeder einzelne Berrinchero verinnerlicht zu haben scheint. Zu jeder Tageszeit war irgendjemand in der Palapa, um eine Zirkusdisziplin zu üben, erlernen oder anderen zu zeigen. Nicht nur habe ich selbst viel lernen und weiter geben können, sondern ich nähre immer noch vom Motivationsschub, den mir diese Grundstimmung gegeben hat. Im Endeffekt sollten wir an das Leben herangehen, wie Kinder - mit Neugier und ohne Zweifel, egal welches Alter.


Nicht zu vergessen, die unglaublichen Vorführungen, die ich sehen konnte. Einerseits habe ich teilweise für mich völlig neue Sachen gesehen, andererseits so viele Sachen, die ich in meiner bisherigen Zeit in Granada schon gesehen habe, auf eine völlig neue Art und Weise erlebt. Allein, wie viele verschieden Clowns auf dem Festival waren und wie unterschiedlich sie sich präsentiert haben, war ganz schön abgefahren!

Teilweise kommen auf dem Berrinche die Besten der Besten zusammen und zu sehen, wie sehr die es drauf haben und gleichzeitig Teil der Truppe zu sein, nicht als Zuschauer, sondern Berrinchero, das war ein magisches Erlebnis, dass ich auf keinen Fall missen möchte.


Zudem hatte ich das Gefühl, durch das Berrinche noch einmal eine ganz neue Verbindung zu Granada und seinen Bewohnern aufzubauen - auf den letzten Metern habe ich die Stadt noch einmal aus einer neuen Perspektive kennen lernen dürfen.

Ganz Granada versammelte sich für die Aufführungen und blickte mit diesen ganz besonders Zirkus-glänzenden Augen auf die Zirkusschule, die doch nun schon 5 Monate mein Zuhause gewesen war (und es wohl für immer bleiben wird). Besonders hervorgestochen haben für mich aber die zwei Umzüge durch die Stadt. Ziel war es, in irgendeiner Weise so viele Leute wie möglich dazu zu bringen, auf uns aufmerksam zu machen und mit einem großen Grinsen im Gesicht zu unseren Aufführungen zu kommen. Jeder hatte da so seine eigenen Taktiken, meine war es, so lange jemanden zu kopieren, bis es dieser Person auffiel. Aber seht selbst!


Ein großer Spaß für mich war es auch, soooo viele Fotos machen zu können - Motive gab es jederzeit überall! Besonders in der Feuerfotografie habe ich mich ganz schön weiter entwickelt.


Als letztes möchte ich den für mich am wichtigsten Aspekt dieses Festivals hervorheben: Die Menschen. Was für eine wundervolle Zirkus-Familie hat mich da mir nichts dir nichts adoptiert. Unglaublich talentierte, interessante, weitbereiste, offene, positive, verrückte Leute. Mehrere Monate nach dem Festival fühle ich mich noch immer inspiriert und glücklich, die alle kennen gelernt zu haben. So viele von ihnen habe ich in den letzten Wochen wieder getroffen und jedes Mal war die Freude unbändig - Familie eben.


Und weil mir das so wichtig ist, möchte ich diesen Blogeintrag auch stellvertretend für diesen großen Haufen lieber Menschen mit einigen der Verrückten enden. Muchísimas gracias berrincheros, muchas gracias Berrinche! Und danke an dich für's Lesen.


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