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XXXI. Hasta la vista, Granada!

Veröffentlicht: 28.03.2017

Am 24. Januar war es tatsächlich soweit: Ich zog von Granada nach León. Zum Abschied hatten mir die kanadischen Freiwilligen einen Kuchen gebacken und alle versammelten sich nach dem Mittagessen noch einmal zusammen, um mich zu verabschieden. Ich kriege jetzt noch einen kleinen Kloß im Hals, wenn ich daran zurück denke...

Netterweise fuhr mich Rafa mit dem Bus der Schule zur Busstation, schließlich fuhr ich zum ersten Mal wieder mit großem Gepäck. Im Bus entwickelte sich dann sogar noch ein tolles Abschiedsgespräch, in der wir beide ein wenig über meine Zeit in Granada reflektiert haben und er sich für meine Arbeit bedankt hat.

Im Minibus packte es mich dann plötzlich doch und ich versank in kurzzeitiger Melancholie / Traurigkeit / Sehnsucht. Ganz besonders stach die Frage heraus: Wieso bleibe ich nicht einfach hier?

Und dann kam ich zu der Realisation, dass ich aus dem gleichen Grund aus Grund aus Granada aufbreche, wie ich auch aus Berlin abgereist bin. Raus aus der Komfortzone! Für die werde ich noch genug Zeit haben, irgendwann wenn ich älter bin, jetzt ruft mich das Abenteuer.

Ich möchte über mich hinauswachsen, indem ich mich in unbequeme Situationen begebe. Genau das ist mir in Granada passiert. Klar, ich bin immer noch 1,74 m groß, aber trotzdem habe ich so viel über mich selbst und die Welt gelernt, wie wahrscheinlich noch nie. Gleichzeitig habe ich eine zweite Familie gefunden und mir irgendwie eine neue Komfortzone eingerichtet. Dort habe ich es mir kurzzeitig gemütlich gemacht, doch jetzt war es an der Zeit für ein neues Abenteuer. Dieser Gedanke hat mich sofort aufgeheitert und plötzlich überwog wieder die Vorfreude auf León und all das Unbekannte, das da so kommen möge.

Ich denke sehr, sehr, sehr gerne an meine Zeit in Granada zurück, an blaue Stunden am Morgen, Gallo Pinto mit Tratsch und Klatsch serviert, Katzen kuscheln bis zum Umfallen, Slacklinen und Akrobatik bis zum Umfallen, Tanzen im Reilly's bis zum Umfallen, entspannte Sonntage an der Lagune, tiefgründige Gespräche bis vier Uhr morgens, Englischstunden während des gemeinsamen Kochens, das Treffen immer wieder neuer Zirkusleute, die Arbeit an Filmprojekten, die Arbeit mit den Kindern. Es gab und gibt so viel zu erzählen, jetzt hoffe ich, ihr freut euch mit mir zusammen auf den Bericht über das nächste Kapitel - die Stadt der Löwen, der Vulkane, der Revolution und die wahrscheinlich coolste Stadt Nicaraguas: LEÒN!

Hasta luego!


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