Veröffentlicht: 29.01.2021
Mit 7 Grad starte ich in den Tag. Dafür aber zeigt sich eine beeindruckende Sonne hinter dem gegenüberliegenden Patscherkofel. Erstmal frühstücken...
Um kurz vor 11 sitze ich im Auto und fahre Richtung Achensee. Der Himmel ist dick bewölkt, aber es ist trocken 👌.
Der Achensee ist der größte See Tirols und hat eine unglaubliche Farbe.
Ich parke in Pertisau am östlichen Ufer und entscheide mich spontan, zur Gaisalm zu wandern. Diese Alm liegt am See und kann auch mit einem der Ausflugsschiffe erreicht werden.
Ich wundere mich schon, warum diese Strecke - vermeintlich am Seeufer entlang - eine rote, also mittelschwere Route sein soll und extra nochmal auf einem Schild informiert wird, dass man trittsicher sein soll...Zunächst ist es ein schöner Spaziergang, wird aber dann rasch zu einer steinigen, steilen und schmalen Strecke. Das wäre mit trockenem Boden und Steinen, Wurzeln etc. noch OK, aber es ist rutschig und rechts von mir geht's steil den Hang runter.
Der Weg ist oft nur 50 cm breit und ich wäre dankbar für Stöcke, ganz besonders auf den Abschnitten, die auch noch von oben berieselt werden und dann noch Wanderer von vorne kommen und man sich aneinander vorbei quetschen muß, wobei einer immer direkt am Hang steht...Ich treffe auf ein Ehepaar gesetzten Alters mit einfachen Sneakers, die per Boot zur Alm gefahren sind und nun zurück nach Pertisau laufen.
Irgendwann kreuzt man ein Geröllfeld und erreicht dahinter einen Wald, in dem man etwas besser vorwärts kommt, dennoch über hunderte glitschige Wurzeln steigt und rutscht.
Wer an der Alm startet, wird auf der zweiten Hälfte sicher blöd gucken. Ich denke an das Ehepaar mit den weichen Sneakers.... Insgesamt eine tolle Strecke. Würde ich sie nochmals gehen, würde ich das nicht nach Regenfällen und ohne Stöcke machen.
Ich erreiche nach rund 1,5 Stunden die Gaisalm.Der obligatorische Kaiserschmarrn muss sein, wenngleich ich mir das sicher noch nicht verdient habe.Für den Rückweg entscheide ich mich trotzdem für das Schiff, das einmal pro Stunde fährt.
Vom Boot aus kann man nochmal Teile des Wanderweges sehen. Sieht ganz harmlos aus 🙄.In Pertisau ist irgendwie alles geschlossen. Zwei Läden haben offen, aber die Lokale, die direkt am Ufer des Sees, mit tollen Möbeln und Strandkörben ausgestattet sind, haben mittlerweile alle geschlossen.
Es sind kaum noch Leute unterwegs, das war heute Mittag noch anders. Jetzt ist es fast 16h, es ist total bedeckt, es sind 14 Grad, der Wind ist unangenehm.
Ich fahre nach Vomp zu einem Sportartikel Laden und kaufe mir ein langärmeliges Funktionsshirt zum Unterziehen, weil ich nur zwei dabei habe und offenbar jeden Tag eins brauche.
Der leichte Nieselregen geht auf meinem Rückweg nach Mutters in konstanten Regen über. Als ich "Zuhause" ankomme sind es gerade noch 10,5 Grad.
Ich schlag mir ein Ei in die Pfanne, mach mir nen Tee und hau mich aufs Sofa.
Das ist das Frustrierendste an dem Wetter: Anstatt abends auf dem Balkon die Aussicht zu genießen, hänge ich hier blöd vorm Fernseher.Im Wohnzimmer gibt es keine Lampe, um auf dem Sofa zu liegen und zu lesen.
Wie gerne würde ich entweder abends irgendwo rumlaufen oder eben hier sitzen und mal was anderes zu sehen, als das, was ich auch mehrheitlich zuhause anglotze. 😢