Veröffentlicht: 23.03.2022
Viele Wege führten in die Ruinenstadt, bequeme und beschwerliche. Über Reiseagenturen ließ sich das Rundum-sorglos-Paket beispielsweise für 130,- bis 190,- Euro buchen.
Machu Picchu war nur von dem kleinen Ort Aguas Calientes aus zu erreichen. Allerdings lag dieses Dorf abgeschnitten vom Straßennetz in einem engen Tal, in das lediglich eine private Eisenbahn fuhr. Von Cusco aus dauerte die Fahrt etwa drei bis vier Stunden und kostete zwischen 25,- und 70,- Euro. Nach Machu Picchu fuhren dann Busse den Berg hinauf und hinab, für 11,- Euro je Strecke. Der Eintritt, schließlich, schlug mit 37,- Euro zu Buche. Dazu kamen mögliche Kosten für einen Tourguide. Soweit die Basiskalkulation. Extratouren auf umliegende Berge, geführte mehrtägige Treks auf den Spuren der Inka oder inviduelle Führungen ließen sich für harte Dollar dazubuchen.
Von allen Welterbestätten, die ich bisher besucht hatte, war die Preisgestaltung um Machu Picchu mit Abstand am schwindelerregendsten.Im Preis inbegriffen waren fantastische Eindrücke auf einer Passstraße mit endlosen Serpentinen, die uns von 2.000 bis auf über 4.000 Höhenmeter und wieder hinabführte. Auch die zweistündige Wanderung mit Gepäck vermittelte das Gefühl, sich Machu Picchu zu erarbeiten. Auf und neben den Bahnschienen folgte ich stromaufwärts dem Rio Urubamba. Allerdings hielt die romantische Vorstellung, auf Geleisen zu wandern, der Realität auf dem Schotter, welcher Gelenke und Fußsohlen strapazierte, nicht stand. Trotzdem entfalteten Landschaft und Natur ihren eigenen Reiz.
Besonders beeindruckte mich das Klima- und Vegetationsphänomen "Wolkenwald". Kühle Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und eine große Baumdichte führten zu feuchtem Nebel, der die Andenlandschaft immer wieder ver- und enthüllte.